Arbeitsweise Überdruckpressluftatmer

Name

Maik Granner, Zugführer in Bayern

Frage

Wir bekommen jetzt in unsere Feuerwehr Überdruckpressluftatmer. Die bisherigen Normaldruckatmer sind verschlissen. Wie funktioniert diese neue Technik und was müssen wir beachten, bevor wir damit zum ersten Einsatz vorgehen?

Antwort

vielen Dank für Ihre Frage. Die Antwort ist etwas umfangreich, aber komplett. In Kürze wird dieses Thema noch ausführlicher und illustriert im atemschutzlexikon.de, Abschnitt Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger, Lehrunterlagen Gerätekunde veröffentlicht.

1 Ziel der Überdrucktechnik im Atemschutz der Feuerwehr

Ziel der Überdrucktechnik ist eine geringfügige Erhöhung des Luftdruckes in der Vollmaske. Dort soll der Luftdruck geringfügig größer sein als in der Umgebung des Atemschutzgeräteträgers (ASGT), um bei Leckagen die Strömungsrichtung von innen nach außen vorzugeben und so das Eindringen von Schadstoffen in die Maske zu verhindern.

2 Unterschied PA Normaldruck und PA Überdruck

Zum Schutz der Atemschutzgeräteträgers vor Verwechslungen lässt sich das Normaldrucksystem konstruktiv und funktionell eindeutig vom Überdrucksystem unterscheiden.

Tabelle: Unterschiede von Behältergeräten mit Druckluft Normaldruck und Behältergeräten mit Druckluft mit Überdruck und ihren Atemanschlüssen

UnterscheidungsmerkmalÜberdruckNormaldruckBemerkung
Anschlussgewinde zwischen Vollmaske und LungenautomatM 45 x 340 x 1/7 ZollVollmaske: Innengewinde Lungenautomat: Außengewinde
Konstruktion LungenautomatFederkraft stellt Steuerteil, z. B. Membran, unter Vordruckkein Vordruck auf SteuerteilFederkraft ist herstellerabhängig
Druck in Vollmaske (nach Abschluss Einatmung)gesundheitlich unbedenklicher ÜberdruckLuftdruckÜberdruck: herstellerabhängig bis 5 mbar
Ausatemventil VollmaskeFederkraft stellt starre Ventilscheibe unter Vordruckflexible Ventilmembran ohne VordruckFederkraft ist herstellerabhängig
FarbkennzeichnungRotkeine farbliche KennzeichnungFarbkennzeichnung normativ nicht vorgeschrieben