Schutz vor Überhitzung von CSA-Trägern

Name:

Anonym, Regensburg und viele andere

Frage:

CSA-Träger sind vor allem bei hohen Lufttemperaturen enormen körperlichen Belastungen ausgesetzt. Sind Kühlwesten eine Möglichkeiten, die Belastungen zu verringern?

Antwort:

In den letzten Wochen erhielt die Redaktion vermehrt Anfragen zum Klimaschutz für Träger von CSA bei Einsätzen mit diesen hohen Lufttemperaturen. Nun, die Besorgnis der Anfrager ist berechtigt. Aus Untersuchungen ist bekannt, dass das Tragen von CSA bei diesen nahezu tropischen Temperaturen höchste Belastungen für CSA-Träger mit sich bringen, vergleichbar mit denen von Spitzensportlern im Wettkampf. Der Wasserverlust wurde bei diesen Untersuchungen von bis zu 1 Liter pro 20 Minuten ermittelt. Das kann für untrainierte Einsatzkräfte durchaus zu gesundheitsbedenklichen Reaktionen führen. Hitzeerschöpfung oder gar Hitzschlag sind für diese Personen beim Einsatz unter CSA nicht ausgeschlossen. Um also die Einsatzzeiten gesund zu überstehen, werden z. B. die Einsatzzeiten auf ein Minimum reduziert.

Eine bessere Variante zum Senken von Belastungen und angemessene Erhöhung der Einsatzzeit bieten Methoden zur Reduzierung von Wärme im CSA. Gut also, wenn den CSA-Trägern für temperaturkritische Situationen Zusatzausrüstungen zur Verfügung stehen, die die Wärme im CSA verringern. Eines davon sind Kühlwesten. So z. B. die „Dräger Komfortweste CVP 5220“

Die entwickelt ihre kühlende Wirkung durch Bindung von Wärme in 20 einzelnen PCM-Elementen (Phase Change Material, eine bestimmte Salzverbindung) im Innenfutter. Diese Blöcke absorbieren ab 28 °C Hauttemperatur alle entstehende Wärme. Dabei gehen sie in den flüssigen Zustand über. Je nach körperlicher Leistung und auftretender Umgebungstemperatur kann die kühlende Wirkung dieser Kühlweste bis zu vier Stunden andauern. Nach dem Ablegen der Kühlweste regenerieren sich die Blöcke selbstständig.

Bestellung für diese Kühlwesten nehmen alle Dräger-Niederlassungen und der Dräger-Brandschutzfachhandel entgegen.

Zusatzttipp:

Besonders für CSA-Träger ist das ausreichende Trinken mineralhaltiger Getränke vor und nach dem Einsatz wichtig. Wenigstens ein Liter insgesamt sollten es schon sein.

Dipl. Ing. W. Gabler
Ltr. Redaktion

Körperschutz vor Gefahrstoffen

Name:

Klaus Hermann

Frage:

Welchen Schutz vor ABC-Gefahrstoffen gibt es für die Feuerwehr generell? Wonach richtet sich deren Schutzwirkung?

Antwort

Sehr geehrter Herr Herrmann, Nach Feuerwehrdienstvorschrift 500 „FwDV 500 Einheiten im ABC-Einsatz“ unterscheidet man 3 Formen an Körperschutz für den Schutz von Einsatzkräften der Feuerwehr vor Gefahrstoffen (siehe Bild und Tabelle).

Dipl. Ing. W. Gabler

Was ist ein Chemikalienschutzanzug vom Typ 1b-ET

Name:

Winfried Rümpler

Frage:

Was ist ein Chemikalienschutzanzug vom Typ 1b-ET und warum ist dessen Einsatzfähigkeit im Gefahrenbereich vom Pressluftatmer abhängig? Wie unterscheidet er sich vom CSA 1a-ET?

Antwort

Sehr geehrter Herr Rümpler,

Nach Feuerwehrdienstvorschrift 500 „FwDV 500 Einheiten im ABC-Einsatz“ unterscheidet man 3 Formen an Körperschutz für den Schutz von Einsatzkräften der Feuerwehr vor Gefahrstoffen. (siehe Link: „Körperschutz nach FwDV 500“)

Die CSA vom Typ Körperschutz Form 1a-ET und 1b-ET unterscheiden sich vor allem durch die Trageweise der Atemschutzausrüstung wie folgt:

Körperschutz Form 3schützt gegen eine Kontamination mit festen, flüssigen und gasförmigen StoffenTyp 1a-ET
gasdichter Chemikalienschutzanzug für die Verwendung durch Notfallteams mit im Chemikalienschutzanzug getragenen Atemluftversorgung
Typ 1b-ET
gasdichter Chemikalienschutzanzug für die Verwendung durch Notfallteams mit außerhalb des Chemikalienschutzanzuges getragenen Atemluftversorgung

Den CSA vom Typ 1b-ET kennzeichnet also, das der CSA-Träger seinen Pressluftatmer auf dem Anzug, also außen auf dem Anzug trägt und in die Umgebung ausatmet. Damit ist die Möglichkeit des Durchbruchs aggressiver Chemikalien an der Membran des Lungenautomaten und am Ausatemventil der Vollmaske am besten gegeben. Sind die Gefahrstoffe bereits während der Einsatzvorbereitung bekannt, so wie z. B. in Chemiewerken, lassen sich vom Hersteller der Atemschutzausrüstung beständige Teile beschaffen und nachrüsten

Dipl. Ing. W. Gabler