Geschichte der Belastungsübung

Name:

Gerd Uhl

Frage:

Woher kommt die Belastungsübung im Atemschutz? Wie ist sie entstanden?

Antwort

Sehr geehrter Herr Uhl,

Die Belastungsübung für Atemschutzgeräteträger wird in der FwDV 7 Atemschutz definiert und grundlegend erläutert. Dort ist auch Festgelegt, dass Atemschutzgeräteträger die mindestens einmal jährlich absolvieren müssen. Es ist keine zeitliche Toleranz vorgegeben. Atemschutzgeräteträger mit Fristüberschreitung oder solche, die die Übung abgebrochen haben, dürfen bis zur Absolvierung oder Nachabsolvierung nicht unter Atemschutz eingesetzt werden.
Ähnliche Ausführungen enthält die Unfallverhütungsvorschrift Regel BGR/GUV-R 190
Benutzung von Atemschutzgeräten. Die Unfallverhütungsvorschrift BGI/GUV I 5145 gibt hinweise, wie Atemschutzübungen auf atemschutzübungsanlagen durchzu führen sind.

Vor der FwDV 7 wurden Atemschutzübungen bereits beschrieben, z. B. in der ersten FwDV Atemschutz von 1937. Hier wurde „körperliche Belastungsfähigkeit“ gefordert und in der Deutschen Gasschutzschule Oranienburg b. Berlin für Deutschland einzigartig organisiert geübt. Hier existierte auch die erste Gasschutzübungsstrecke (siehe Fotos)

Gasschutzschule Oranienburg 1930/1932, Quelle: W.Gabler, Gerätekunde Atemschutzgeräte, 2012

Für die Entwicklung der Belastungsübungen hat sich vor allem der ehemalige Hauptingenieur Warnke der Firma Dräger verdient gemacht. Seine Ergebnisse für mögliche Belastungen und seine Ausarbeitung erstrebenswerter Belastungswerte wurden europaweit publiziert durch mehrere Berufsfeuerwehren übernommen und anschließend an LFS geübt. Bis heute haben seine Ausarbeitungen große Bedeutung und wurden durch zahlreiche weitere Untersuchungen namhafter Institute immer wieder bestätigt.

Bereits die ersten Konzepte der Belastungsübung verfolgten das Ziel, Einsatzszenarien kontrollfähig nachzuempfinden mit definierten physischen und psychischen Belastungen und anschließender gemeinsamer Auswertung.

Dipl. Ing. Wolfgang Gabler