Name:
Gerd Gerstenberger
Frage:
Woran erkenne ich eine Norovirenerkrankung und wie lassen sich Noroviren am besten desinfizieren?
Antwort
Sehr geehrter Herr Gerstenberger,
Typische Symptome einer C. difficile-Infektion sind explosionsartige, breiige bis wässrige Durchfälle, die häufig von krampfartigen Bauchschmerzen begleitet werden.
Das klinische Spektrum reicht dabei von leichten Durchfällen über Darmentzündungen unterschiedlicher Schwere bis hin zur Pseudomembranösen Kolitis, der schwersten Form der Antibiotika-assoziierten Darmentzündung. Die Leukozytenzahl ist bei den betroffenen Patienten häufig erhöht. In einigen Fällen tritt zusätzlich Fieber auf. Die Symptome können sowohl während als auch einige Tage bis zu drei Wochen nach der Antibiotikabehandlung in Erscheinung treten. Die Inkubationszeit nach Aufnahme des Erregers beträgt weniger als eine Woche. Insbesondere bei älteren oder immunsupprimierten Patienten kann die Infektion in einigen Fällen tödlich verlaufen. Nahezu alle gängigen Antibiotika wurden bereits mit der Induktion von C. difficile-assoziierten Darminfektionen in Verbindung gebracht. Besonders häufig wurde die Erkrankung bei Einnahme von Cephalosporinen oder Clindamycin beobachtet. Die Infektionen können darüber hinaus auch bei Patienten, die im Rahmen einer Krebs-Therapie mit Chemotherapeutika behandelt werden, sowie weiteren immunsupprimierten Problempatienten auftreten. Ältere Personen ab 65 Jahre besitzen generell ein erhöhtes Risiko, an einer C. difficile-assoziierten Darminfektion zu erkranken
Desinfektionshinweise
Händedesinfektion
Dafür eignen sich hautfreundliche Präparate auf Alkoholbasis (z.B. Spitacid®). Generell sollte hier der Gesamtalkoholgehalt 70% oder mehr betragen. Bei der Desinfektion muss berücksichtigt werden, dass bereits 10 Viruspartikel ausreichen, um eine Infektion auszulösen. Eine derartige Reduktion der Virusmenge kann mit einer einfachen Händedesinfektion ganz offensichtlich nicht erzielt werden. Bei Kontakt mit Norovirus-infizierten Patienten wird daher dringend empfohlen, die Hände zweimal hintereinander mit einer ausreichenden Flüssigkeitsmenge zu desinfizieren!
Grundsatz:
Das Tragen von Einweg-Handschuhe ist unerlässlicher Bestandteil der Infektionsprophylaxe.
Flächendesinfektion
Gemäß RKI-Empfehlungen sollen für die Flächendesinfektion Mittel eingesetzt werden, die eine umfassende Viruswirksamkeit besitzen und damit über den notwendigen Sicherheitsspielraum verfügen. Diese Anforderungen erfüllen vor allem Desinfektionsmittel,die auf Aldehyden oder Peressigsäure basieren. Präparate wie Incidin® perfekt, Minutil®, Incidur® Spray oder Sekusept® Pulver classic bieten einen sicheren Schutz vor Noroviren und sind hervorragend für die Flächendesinfektion im Rahmen einer Infektionsprophylaxe oder eines Ausbruchsmanagements geeignet.
Auch bei der Desinfektion von Atemschutzausrüstung von Atemschutzgeräteträgern, die an Norovirus erkrankt sind, sollten Desinfektionsmittel mit einer breiten Viruswirksamkeit verwendet werden, z. B. Skumatic FDR.
Beispiele geeigneter Desinfektionsmittel
Händedesinfektion
Verwendung eines hautfreundlichen Händedesinfektions-mittels mit einem Gesamtalkoholgehalt ≥ 70% (z.B. Spitacid®, 2x eine Minute)
Flächendesinfektion
Verwendung eines umfassend viruziden Desinfektionsmittels auf Glucoprotamin®- oder Peressigsäurebasis, z.B. Incidin® perfekt, Incidin® rapid, Incidin® aktiv, Incidur® Spray, Sekusept® Pulver classic, Sekumatic FDR)
Grundsatz:
Für die Auswahl des Desinfektionsmittels sind die Empfehlungen des Herstellers der Atemschutzausrüstung zu beachten. Im Zweifelsfall sollte er nachgefragt werden.
Dipl. Ing. W. Gabler