Arbeitsraum

Definition

Dient in Atemschutzübungsanlagen dazu, den Übenden durch Atemschutzgerät und definierte Bedingungen zu beanspruchen, um seine körperliche Belastung messen und beurteilen zu können.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Der Arbeitsraum muss mit mindestens zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten ausgestattet sein, z.B. Endlosleiter, Laufbandergometer, Fahr­rad­ergo­­meter, Stepper, Haspel oder Schlaggerät.

Kurzzeituhr

Definition

im Rahmen der Atemschutzüberwachung bzw. Einsatzzeitmessung meist auf Atemschutzüberwachungstafeln eingesetzte mechanische oder elektrische bzw. elektronische Uhr, häufig rückwärts laufend und mit Negativzeiten versehen.

Erläuterung

Kurzzeituhren lösen ein akustisches und teilweise auch optisches Alarmsignal bei Ablaufen der vorher eingestellten Zeit aus. Uhren mit Negativzeiten müssen bei „Null“ einen Alarmton geben und laufen dann weiter, um die Zeitüberschreitung zu dokumentieren. Einige Varianten werden auch durch das Einschieben bzw. Anbringen von Plaketten automatisch ausgelöst. In diesen Fällen muss konstruktiv sicher gestellt sein, dass eine Verwechslung der Atemschutzgeräte durch Fehlbedienung o.ä. ausgeschlossen ist.

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Mittezeit

Definition

Zeitpunkt, an dem der Atemschutzeinsatz theoretisch zur Hälfte abgelaufen ist.

Erläuterung

Zur Mittezeit erfolgt typischerweise eine weitere und standardisierte Druckabfrage durch den mit der Durchführung der Atemschutzüberwachung Beauftragten. Daraus erhält die Atemschutzüberwachung den Mittedruck gemeldet.

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Negativzeit

Definition

Negativer Zeitbereich auf dem Zifferblatt der Uhren von Atemschutzüberwachungstafeln.

Erläuterung

Einige Kurzzeituhren auf Atemschutzüberwachungstafeln gehen nach Erreichen der „Null“ auf dem Zifferblatt der Uhr in den negativen Zeitbereich weiter, um damit die Dauer der Einsatzzeitüberschreitung darzustellen und zu dokumentieren. Dies wird als Negativzeit bezeichnet.

Die Negativzeit dient zur Abschätzung der Zeitüberschreitung von Atemschutztrupps, wenn man z.B. aufgrund von zu wenig Rückmeldungen bzw. Druckangaben zu Zeitschätzungen gezwungen ist.

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Nebel in ASÜ

Definition

Die Atemschutzübungsanlagen können mit Nebelgeräten ausgestattet werden. Sie vernebeln die Orientierungsstrecke mit ungefährlichem, künstlichem Innenraumnebel, z. B. Disko-Nebel.

Erläuterung

Eine vernebelte Orientierungstrecke erhöht die Realitätsnähe der Atemschutzübung und fördert so die Intensität der Vorbereitung auf Atemschutzeinsätze zur Brandbekämpfung.

Endzeit

Definition

Zeitpunkt, an dem der Atemschutzeinsatz endet.

Erläuterung

Das kann je nach der Organisation der Atemschutzüberwachung entweder ein Zeitpunkt auf einer Uhr mit durchlaufender Zeit, z.B. 13:47 Uhr, oder eine bestimmte abgelaufene Zeitspanne auf einer Kurzzeituhr, z.B. 20 Minuten, sein.

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Elektronische Atemschutzüberwachung

Definition

Durchführung der Atemschutzüberwachung mit Hilfe elektronischer Hilfsmittel (Atemschutzüberwachungssystem); Beispiele: elektronische Kurzzeituhren mit oder ohne automatischer Aktivierung, z.B. Einschieben der Plaketten (Telemetrie).

Erläuterung

Für Atemschutzeinsätze und Übungen der Feuerwehr unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ist eine Atemschutzüberwachung Pflicht. Sie ist mit geeigneten Hilfsmitteln duchzuführen. Mittel in Form von Elektronische Atemschutzüberwachung zählen zu den geeigneten Mitteln.

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Sani bei ASÜ-Übungen

Name

Gunter Müller (u.a.)

Frage

Muss bei einer Übung auf der Atemschutzübungsanlage (ASÜ) ein Rettungssanitäter die Sanitätsaufsicht übernehmen?

Antwort

Sehr geehrter Herr Müller,

generell gibt es keine verbindliche Festlegung zur personellen Absicherung der Ersten Hilfe während der Benutzung der AS-Übungsanlage (ASÜ). Selbst die DIN-Norm für ASÜ verlangt nur die Absicherung eines Telefonanschlusses zur ggf. erforderlichen Alarmierung. Deshalb gibt es Empfehlungen, z. B. von der Arbeitsgruppe Atemschutz Sachsen in Form eines „Leitfaden für die Benutzung von Atemschutzübungsstrecken“. Darin finden Sie folgenden Hinweis zur Sanitätsaufsicht:

Sanitätsaufsicht

Die Sanitätsaufsicht hat die medizinische Überwachung während der Übung auszuführen und die Erste Hilfe bei Unfällen zweckentsprechend durchzuführen. Gesundheitliche Ge-fährdungen zeigt er dem Übungsleiter an. Die Sanitätsaufsicht sollte Bediensteter des Betreibers der ASÜ und wenigstens Ersthelfer mit Berechtigung zur Frühdefibrillation sein. Bitte beachten Sie auch, dass der Betreiber einer ASÜ nach Betriebssicherheitsverordnung für das Betreiben der ASÜ eine Betreiberordnung benötigt. Die sollte sich auf einer Risikoanalyse gründen. Für deren Erarbeitung kann man auch die Bedienungsanleitung des Herstellers heranziehen.

Die meisten Betreiber in Deutschland und Österreich haben Sanitätspersonal bei Übungsbetrieb dabei, ggf. auch in Personalunion mit dem übrigen Betriebspersonal.

Dipl. Ing. W. Gabler