Erythrozyten

Definition

sind Bestandteile des Blutes und dienen vor allem dem Sauerstofftransport und dem Transport des Stoffwechselproduktes Kohlendioxid CO2 im Organismus.

Erläuterung

Erythrozyten (rote Blutkörperchen) bestehen aus kernlosen, bikonkaven (beidseitig nach innen gewölbten) Zellen, die den roten Blutfarbstoff Hämoglobin enthalten. Je nach dem, ob sie Sauerstoff gebunden haben oder nicht, besitzen sie eine hell- oder dunkelrote Farbe. Sauerstoffreiches Blut hat daher eine hellere Farbe als sauerstoffarmes. Die Erythrozythen werden im roten Knochenmark gebildet. Das Blut enthält etwa 5 Millionen/mm3. Bei Sauerstoffmangel, z. B. beim Wirken erstickend wirkender Atemgifte, vermehrt sich ihre Produktion.

Bildquelle: Dr. Weigl

Transport – Blutgase

Definition

Zirkulation der Blutgase Sauerstoff 02 und Kohlendioxid C02 zwischen
Lungenbläschen und Kapillarsystem.

Erläuterung

Für den Transport im Blut wird der Sauerstoff 02 aus der äußeren Atmung kommend (Lungenbläschen) chemisch an die roten Blutkörperchen gebunden und mit dem Blut zu den Zellen im jeweiligen Kapillarbereich geschwemmt. Dort erfolgt dann die innere Atmung. Das dabei entstehende Kohlendioxid C02 wird zu einem kleinen Teil an die roten Blutkörperchen gebunden und zum größeren Teil im Plasma gelöst. Dort geht das C02 zum überwiegenden Teil eine Bindung mit dem Plasmawasser ein. Es entsteht Kohlensäure, die den pH-Wert des Blutes sinken lässt und dadurch die Steuerung der Atmung beeinflusst (Atemzentrum). Das Blut transportiert das Kohlendioxid zur Lunge, wo es sich wieder aus seiner Bindung löst, durch die Alveolarwand (Wand der Lungenbläschen) in die Lungenbläschen diffundiert und zur Ausatmung bereit steht (äußere Atmung).

Blutkreislauf

Definition

Zirkulation des Blutes durch die Blutgefäße. Die Blutgefäße bilden ein geschlossenes Röhrensystem, in dem das Herz als Pumpe wirkt. Das Herz treibt das Blut an.

Erläuterung

Man unterscheidet:

Lungenkreislauf (auch: kleiner Blutkreislauf):

Durch die Systole des Herzens wird das Blut aus der rechten Herzkammer durch die Lungenarterie zur Lunge gepumpt. Über die Verzweigungen der Lungenarterien gelangt das Blut im Bereich der Lungenbläschen (Alveolen) in die Lungenkapillaren, wo der Gasaustausch der äußeren Atmung stattfindet. Über die vier Lungenvenen gelangt das mit Sauerstoff angereicherte Blut in den linken Herzvorhof und in die linke Herzkammer.

Körperkreislauf (auch: großer Kreislauf):

Aus der linken Herzkammer wird das Blut infolge der Pumpwirkung des Herzens (Systole) durch die Aorta in den Körper gepumpt. Hier verzweigen sich die Arterien bis in den Bereich der Kapillaren, in denen der Stoffwechsel als Teil der inneren Atmung mit den Zellen stattfindet. Vom venösen Teil der Kapillaren im Körper fließt das Blut in immer größere Venen durch die untere bzw. obere Hohlvene zurück in den rechten Herzvorhof und von dort wieder in die rechte Herzkammer.

Bildquelle: Dräger AG

Blutgase

Definition

Gase, die im zirkulierendem Blut (Transport der Blutgase) in gebundener oder gelöster Form vorhanden sind, z. B. Sauerstoff O2 und Kohlendioxid CO2.

Erläuterung

Durch die Blutgefäße wird das Blutgas mit dem Blut transportiert. Die Ermittlung von Art und Mengen der im Blut gelösten Gase lässt sich mittels Blutgasanalyse ermitteln.

Zu den wichtigen Blutgasen zählen Sauerstoff für die Zellatmung, Kohlendioxid als Abfallprodukt der Zellatmung und die unter Umgebungsverhältnissen bedeutungslosen, verschiedene Inertgase wie Stickstoff.

Quelle: Dräger AG

Blutgefäße

Definition

durch die Blutgefäße wird das Blut zu den einzelnen Organen transportiert.

Erläuterung

Entsprechend Bau und Strömungsrichtung des Blutes unterscheidet man drei Arten von Blutgefäßen: Arterien, Venen und Kapillargefäße.

Arterien (oder Schlagadern)

Blutgefäße, die vom Herzen zur Peripherie führen. Sie transportieren das sauerstoffreiche Blut zu den Organen. Dem hierzu notwendigen Druck sind die Arterien durch eine dicke und elastische Wand angepasst. Folge ihrer Elastizität ist die Umwandlung des pulsierenden Blutes in einen kontinuierlichen Blutstrom. Ebenso wie die Hauptschlagader (Aorta) liegen die meisten Arterien tief im Körper. Verletzungen der Arterien lassen das Blut im Rhythmus des Herzschlags austreten. Dabei sieht das Blut, vom Sauerstoffanteil gefärbt, hellrot aus.

Venen

Zum Herzen hinführenden Blutgefäße. Sie müssen einem geringeren Druck als die Arterien widerstehen und besitzen folglich dünnere Wände und eine schwächere Muskelschicht als Arterien.Venen haben z.T. Klappen, die die Fließrichtung des Blutes bestimmen und so den Rückfluss des Blutes verhindern. Venen verlaufen meist dicht unter der Haut, wo sie als bläuliche Stränge sichtbar sein können.

Kapillargefäße (Kapillaren) 

Die feinsten Blutgefäße in allen Geweben, die durch die immer weitere Verzweigung der Arterien entstehen. Ihr Durchmesser beträgt nur noch Bruchteile eines Millimeters. Die Kapillaren verbinden Arterien und Venen miteinander. Sie verlaufen zwischen den einzelnen Zellen und ermöglichen durch einen langsamen aber kontinuierlichen Blutstrom den Stoffaustausch zwischen dem Blut und den Zellen.

Bildquelle: Dräger AG

Blutdruck

Definition

Druck des Blutes auf die Wand der Blutgefäße, der durch die rhythmische Kontraktion des Herzens entsteht. Man misst zwei Werte:
  • systolischer Druck: höchster Wert, der entsteht, wenn das Herz das Blut jeweils in einem Schwall in die herznahe Aorta (große Körperschlagader) ausstößt;
  • diastolischer Druck: niedrigster Wert, der sich vor dem nächsten Blutausstoß des Herzens einstellt.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Der Blutdruck beim ruhenden Menschen liegt bei etwa 80 zu 65 mmHg, bei unbelasteter Bewegung bei etwa 120 mmHg zu 80 mmHg. Bei Belastung erhöht sich der Blutdruck. Wenn der Blutdruck nach der Belastung nicht innerhalb etwa einer Minute seine Normalwerte erreicht, besteht die Gefahr einer Erkrankung. Man unterscheidet u.a. Bluthochdruck und Blutdruckabfall.

Blut

Definition

Körperflüssigkeit, die mit Hilfe des Herzkreislaufsystems u.a. Sauerstoff, Nährstoffe und alle anderen lebenswichtigen Stoffe, die die Zellen benötigen, aber auch Abfallprodukte wie Kohlendioxid, befördert. Blut dient der Abwehr körperfremder Stoffe und zur Wärmeverteilung im Körper. Der Erwachsene besitzt etwa 5 bis 6 Liter Blut, etwa 1/12 seines Körpergewichtes.

Erläuterung

Blut besteht aus folgenden Bestandteilen:
  • etwa 55 % aus Blutflüssigkeit, dem so genannten Blutplasma
    mit 90 % Wasser, 10 % gelösten Salzen, Zucker sowie
    Eiweißkörperchen,
  • etwa 44 % aus den festen, zellulären Bestandteilen Erythrozythen
    (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und
    Trombozythen (Blutplättchen) .
  • etwa 1 % verschiedene und gelöste Nährstoffe, gelöste Gase,
    Hormone sowie Stoffwechsel- und Abfallprodukte,

Menschliches Blut wird in Blutgruppen eingeteilt nach dem AB0-System mit den Blutgruppen A, B, AB und 0. Dies erlangt bei jeder Bluttransfusion Bedeutung.

Bildquelle: Dräger AG

Atemäquivalent

Definition

Gibt die Menge eingeatmeter Luft an, die notwendig ist, um einen Liter Sauerstoff in das Blut aufzunehmen. Das Atemäquivalent beträgt in Ruhe ca. 25.