Anti-Fog-Scheibe

Definition

wird von innen vor die Chemikalienschutzanzug-Sichtscheibe gesetzt.

Erläuterungen

Anti-Fog-Scheiben bestehen aus speziell beschichtetem, durchsichtigem und flexiblen Material. Sie verringern die Oberflächenspannung der darauf abgesetzten Feuchtigkeit, z. B. der aus der Ausatemluft des CSA-Trägers. Dadurch bildet sich auf der Anti-Fog-Scheibe ein gleichmäßiger Flüssigkeitsfilm und die Sicht des CSA-Trägers bleibt trotz hoher Luftfeuchtigkeit relativ unbehindert.

Bildquelle: Dräger AG

Anzugventile

Definition

Regulieren den Luftdruck in gasdichten Chemikalienschutzanzügen (CSA).

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Bei gasdichten Chemikalienschutzanzügen mit innen getragenem Pressluftatmer und/oder Belüftung muss der positive Luftdruck im Anzug reguliert werden. Der positive Luftdruck entsteht beim Ausatmen der Atemschutzgeräteträger in den CSA. Die Anzugventile öffnen bei zu hohem Druck herstellerspezifisch zwischen 3 bis 6 mbar.

Damit wird der Anzugträger bei kleinen Perforationen begrenzt von der Perforationsgröße gegen das Eindringen von Umgebungsluft geschützt.

Reißverschluss – gasdicht

Definition

Der Reißverschluss eines Chemikalienschutzanzuges (CSA) und der Bereich um ihn herum muss den normativen Anforderungen der EN 943-1 bzw. EN 943-2 erfüllen. Dazu zählt die in Grenzen vorgegebene chemischen Beständigkeit gegen CSA – Prüfchemikalien.
Bei Anzügen nach vfdb-Richtlinie 0801 bzw. GUV-I 8671 muss der Reißverschluss darüber hinaus auch gasdicht ausgeführt sein.

Erläuterung

Zur Sicherung dieser Eigenschaften kann der Reißverschluss selber mit einer Beschichtung aus chemikalienbeständigem, gasdichten Material versehen sein oder z.B. durch eine Abdeckung geschützt werden. Für den bequemen Ein- und Ausstieg aus dem Anzug muss dieser einen großen Öffnungsbereich ermöglichen. Dies kann z.B. seitlich vom Kopfbereich abwärts oder auch im Rückenbereich quer über die Schulterpartie erfolgen.

Bei gasdichten CSA muss zum Anlegen unbedingt eine zweite Person als Hilfe beim Ein- und Ausstieg anwesend sein (Chemikalienschutzanzug – Hauptteile). Das Verschluss-System hat eine außen liegende Kette.

Der Reißverschluss muß regelmäßig gefettet werden, um die Leichtgängigkeit zu erhalten.

Bildquelle: Dräger AG

Seitenanschluss CSA

Definition

dient der Versorgung des CSA-Trägers mit Atemluft und/oder Kühlluft.

Erläuterung

Mit einer Luftversorgung über externe Leitungen (Druckluft-Zuführungsschlauch) und Seitenanschluss können längere Einsatzzeiten realisiert werden.

Die aktuelle vfdb 0801 führt dazu aus, dass die Verwendung einer Luftzuführungsvorrichtung nur bei Reinigungs- und Dekontaminationsarbeiten vorgesehen ist.

Bildquelle: Dräger AG

Trägermaterial

Definition

Bestandteil im Schichtaufbau des Anzugmaterials von CSA.

Erläuterung

Entscheidend für eine hohe mechanische Stabilität von Chemikalienschutzanzug –Material ist das Trägergewebe. Zwischen den chemikalienbeständigen Schichten ist das Trägergewebe aus z.B. Baumwolle eingebracht.

Bildquelle: Dräger AG

Wiederverwendbare Chemikalienschutzanzüge (CSA)

Definition

Chemikalienschutzanzüge (CSA) für mehrmaliges Tragen

Erläuterung

Wiederverwendbare Chemikalienschutzanzüge erfüllen nach Norm DIN EN 943 „Schutzkleidung gegen flüssige und gasförmige Chemikalien, einschließlich Flüssigkeitsaerosole und feste Partikel“ höhere Anforderungen, z. B. an die mechanische Stabilität, als Anzüge zum begrenzten Einsatz (limited use) nach Richtlinie vfdb 0801 „Auswahl von Chemikalienschutzanzügen für Einsatzaufgaben bei den Feuerwehren“.

Bildquelle: Dräger AG

Dekontamination

Definition

ist die Beseitigung einer Kontamination, z. B. durch Abwaschen, Abbürsten, Abblasen oder Ausfällen mit Hilfe bestimmter Reagenzien, ferner das Neutralisieren, Filtern oder Verdampfen des Kontaminats.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Bei der Dekontamination durch die Feuerwehr findet vor allem die Säuberung von Chemikalienschutzanzügen und Geräten von Gefahrstoffen statt, aber auch in besonderen Fällen die Beseitigung oder Reduzierung der Kontamination der Oberflächen von Lebewesen, Boden, Gewässern und/oder Geräten und Sachgütern, soweit dies die personellen und technischen Möglichkeiten der Feuerwehr zulassen.

Funkgeräte unter CSA

Name:

Jens Heller (und weitere 7 Anfrager)

Frage:

Welche Form von Sprechfunkgeräten darf unter CSA getragen werden? Müssen die unbedingt ex-geschützt sein? Inder FwDV 500 finde ich dazu keine Angaben. Können Sie mir dazu einen Verweis nennen, worin darauf Bezug genommen wird?

Antwort

Sehr geehrter Herr Heller

vielen Dank für Ihre Anfrage zur Art des Funkgerätes unter CSA vom Typ Körperschutz Form 3, 1a ET. Sie haben völlig Recht, das der Gesetzgeber dazu keine Durchführungshinweise zur Nutzung von einer bestimmten Art an Funkgeräten vorgegeben hat. Allerdings muss der Unternehmer bzw. Bürgermeister/Leiter Feuerwehr nach Betriebssicherheitsverordnung und GUV R 189 Benutzung von Schutzkleidung, Pkt. 6.1 eine Betriebsanweisung erstellen. Die muss alle für den sicheren Einsatz erforderlichen Angaben, insbesondere die Gefahren entsprechend der Gefährdungsermittlung, das Verhalten beim Einsatz der Schutzkleidung und bei festgestellten Mängeln, enthalten.

Bei dem Unterpunkt der Gefährdungsermittlung „Warnung vor möglichen Problemen und Gefahren, z.B. nur geschlossene Kleidung erfüllt die Schutzfunktion.“ wird der die Gefährdungsanalyse durchführende feststellen, dass ein Riss in einem mechanisch relativ begrenzt belastbaren CSA ggf. vorhandene explosive Atmosphäre in den Anzug einströmen kann. In dem Moment kann ein nicht ex-geschütztes Funkgerät den Anzugträger lebensbedrohlich gefährden. Deshalb sollte das Funkgerät unter CSA unbedingt ex-geschützt sein. Diese Aussage ist bundesweite Lehrmeinung und liegt auch den vfdb-Richtlinien des Referates 10 (https://www.vfdb.de/veroeffentlichungen/richtlinien/) zu Grunde.

Dipl. Ing. W. Gabler

Chemikalienschutzanzug – Unteranzug

Definition

Bekleidung, die der Atemschutzgeräteträger unter dem Chemikalienschutzanzug (CSA) trägt. Sie kann je nach Schnitt den gesamten Körper einhüllen.

Erläuterung

Einige Ausführungen bestehen aus einem mit Aktivkohle durchsetztem Fließgewebe und können die hohe Luftfeuchte besonders gut und sehr schnell absorbieren. Die schnelle Absorbtion lässt Absorbtionskälte entstehen, die das Anzuginnere zu kühlen vermag. Dadurch verringert sich die Belastung des Atemschutzgeräteträgers unter dem CSA erheblich.

Quelle: Dräger AG

Chemikalienschutzanzug – Sichtscheibe

Definition

Chemikalienschutzanzug – Hauptteile;
Bei gasdichten Schutzanzügen ist ein optimales Sehen aus dem CSA wichtig. Dafür muss die Sichtscheibe gut positioniert und möglichst groß sein. Außerdem werden hohe Ansprüche an die Chemikalienbeständigkeit der Scheibe gestellt.

Erläuterung

Die Sichtscheibe kann entweder in einem Spannrahmen adaptiert oder eingeklebt sein. Optional können gegen Verschmutzung von außen wechselbare Vorsatzscheiben und gegen Beschlagen von innen sogenannte Anti-Fog-Scheiben eingesetzt werden.

Sichtscheiben ohne Anti-Fog-Wirkung sind unmittelbar vor dem Anlegen mittels Einreiben von speziellen Pflegemitteln vor dem Anlaufen durch die Luftfeuchtigkeit im Inneren des CSA zu schützen.

Chemikalienschutzanzug – Prüfung

Definition

Prüfung nach Einsatz bzw. in regelmäßigen Abständen zur Erhaltung der Einsetzbarkeit nach Herstellervorgabe.

Erläuterung

Nach einem Einsatz muss der CSA zunächst gereinigt, desinfiziert und anschließend getrocknet werden. Danach und nach jeder Chemikalienschutzanzug – Wartung muss der CSA geprüft werden. Es wird ein Prüfgerät verwendet und vom CSA-Hersteller definierte Werte werden überprüft.

Dazu zählen die Prüfungen:
  • des äußeren Zustandes als Sichtprüfung
  • der Gasdichtheit des CSA als Dichtprüfung im Überdruckbereich
  • der Funktion der Anzugventile als Dichtprüfung Anzugventile im
    Überdruckbereich und
  • der Erfolg der Dekontamination des CSA bzw. der Beseitigung
    von Permeation am CSA mittels gassensorischer
    Messverfahren Dekontamination.

Bildquelle: Dräger AG

Chemikalienschutzanzug – Prüfkriterien

Definition

Dienen der Zertifizierung von Chemikalienschutzanzügen (CSA). Geprüft werden die Materialien, Nähte und Verbindungen, Sichtscheibe, Dichtigkeit, Kennzeichnung und Information des Herstellers (Gebrauchsanweisung).

Erläuterung

Zu den Prüfkriterien des CSA zählen Abriebfestigkeit, Berstfestigkeit, Biegerissfestigkeit, Biegerissfestigkeit bei –30 °C, Durchstichfestigkeit, Weiterreißfestigkeit, Widerstand gegen Flammeneinwirkung, Widerstand gegen die Permeation von Chemikalien, Zugfestigkeit, Nahtfestigkeit .

Die Ergebnisse der Prüfung der Kriterien sind für die Eigenschaften des jeweiligen Anzugstoffes aussagefähig.

Bildquelle: Dräger AG

Chemikalienschutzanzug – Prüfchemikalien

Definition

werden im Rahmen der Zulassungsprüfungen (Zertifizierung) nach EN 943-1 und EN 943-2 zur Permeationsprüfung eingesetzt. Die Prüfchemikalien decken aus den Bereichen der anorganischen und organischen Chemikalien die wichtigsten Stoffgruppen mit besonders aggressiven Eigenschaften ab, z. B. Flusssäure und Benzol. Damit ist eine Sicherheit auch für weniger aggressive Chemikalien gegeben. Für Zweifelsfälle liegen Beständigkeitslisten (Permeation, Chemikalienschutzanzug – Materialien) neu gelieferten CSA bei oder können bei den Herstellern erfragt werden (CSA – Prüfkriterien nach Chemikalienschutzkleidungsnorm EN 943-1 und 2).

Erläuterungen

Die DIN EN 943-1 fordert für entsprechend genormte CSA 4 flüssige Referenzchemikalien für die Permeationsprüfung (Flüssigkeitsaufguss innerhalb 10 s) und die DIN EN 943-2 15 flüssige Referenzchemikalien. Keine der Prüfchemikalien darf den Anzugstoff des innerhalb von 30 Minuten durchdringen.

Bildquelle: Dräger AG

Chemikalienschutzanzug – Hauptteile

Definition

zu den Hauptteilen eines Chemikalienschutzanzuges (CSA) nach EN 943 zählen das konfektionierte und vernähte bzw. verklebte Chemikalienschutzanzug – Material, die zugehörige Atemluftversorgung, die Ausatemventile, Chemikalienschutzhandschuhe und Chemikalienschutzstiefel sowie der gasdichte Reissverschluss und die Sichtscheibe.

Erläuterung

Im Rahmen der Zulassungsprüfung werden sowohl Einzelkomponenten als auch der Gesamtanzug beurteilt.

Bildquelle: Dräger AG

Chemikalienschutzanzug (CSA)

Definition

Anzug zum Schutz vor Kontamination des Trägers durch feste, flüssige, aerosol- oder gasförmige Chemikalien. Generell unterscheidet man zwischen „gasdichten“ und „nicht gasdichten“ CSA. Insgesamt werden die CSA aufgrund europäischer Standards in 6 Dichtigkeitsstufen eingeteilt, die jeweils von den Materialien, aber auch vom ganzen Anzug erfüllt werden müssen.

Bildquelle: Dräger AG