14.01.2025 – Bei einem Wohnungsbrand in einer Erdgeschosswohnung eines Plattenbaus in Dresden wurden zwei Feuerwehrleute im Innenangriff verletzt.
Bildquelle: Feuerwehr Dresden
Lage
In den Abendstunden des Dienstages wurde die Feuerwehr Dresden zu einem ausgelösten Heimrauchmelder & Brandgeruch in eine Erdgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhauses alarmiert.
Als die ersten Kräfte kurze Zeit später die Einsatzadresse erreichten quoll bereits dichter, dunkler Rauch aus der Wohnung – ein Fenster war bereits geborsten. Umgehend wurde die Brandbekämpfung durch einen Trupp eingeleitet, der sich über den Treppenraum & die Wohnungstür Zugang zur Brandwohnung verschaffte. Ein weiterer Trupp ging mittels Steckleiter über den Balkon vor & sicherte dort den Rückweg – parallel wurde auch hier die Brandbekämpfung vorbereitet.
Während der Personensuche & Brandbekämpfung in der Wohnung kam es zu einer schlagartigen Zunahme der Temperatur. Die beiden Truppmitglieder erlitten infolgedessen teils schwere Verbrennungen & wurden sofort durch den zweiten Trupp auf dem Balkon ins Freie gebracht.
Nach einer notärztlichen Behandlung vor Ort wurden beide verletzt in Krankenhäuser transportiert & die Behandlung dort fortgesetzt.
Fazit
Bei diesem Atemschutznotfall wird deutlich, wie wichtig der Sicherheitstrupp bereits in der Anfangsphase des Einsatzes ist. Die Nutzung des zweiten Zugangs zur Brandwohnung hat ein schnelles Eingreifen ermöglich & den Trupp vermutlich vor schwereren Verletzungen bewahrt. Der Einsatz zeigt aber auch wie schnell sich das Lagebild ändern kann & welche Energie „moderne Feuer“ in sich tragen. Eine ständige Neubeurteilung ist daher nicht nur für den Einsatzleiter oder Führungskräfte von enormer Bedeutung, sondern ist auch kontinuierlich durch den Trupp im Innenangriff durchzuführen. Nur wer die Gefahr erkennt kann sich vor ihr schützen.
13.01.2025 – Bei der Brandbekämpfung in einer Werkstatt kam es Mitte Januar im Landkreis Aurich zu einem Zwischenfall – ein Feuerwehrmann wurde hierbei verletzt.
Bildquelle: W. Ihnen (Südbrookmerland)
Lage
Die ersteintreffende Feuerwehr wurde bereits durch den Eigentümer der Werkstatt empfangen, der bereits selbstständig erste Löschversuche unternahm. Umgehend wurden zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Objekt geschickt. Durch den Trupp im Innenangriff wurde ein brennender PKW festgestellt, der umgehend mit einem handgeführten Strahlrohr gelöscht wurde. Im Anschluss wurde der PKW mittels Schaum abgedeckt.
Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung wurden diverse Kabel im Objekt beschädigt – sie hingen teilweise schon ohne Isolierung von der Decke. Diese Gefahr wurde von den Einsatzkräften erkannt & mit besonderer Vorsicht gearbeitet!
Dennoch kam es bei der Kontrolle des Objektes zu einem Vorfall. Zur Kontrolle eines höhergelegenen Podest im rückwärtigen Bereich wollte ein Feuerwehrangehöriger eine metallische Leiter besteigen & er griff mit beiden Händen an die Sprosse & erlitt dabei einen Stromschlag, der auch durch Funkenflug wahrnehmbar war.
Umgehend wurde durch den Truppführer der Rückzug angeordnet & die Werkstatt gesperrt – der verletzte Feuerwehrangehörige wurde durch seine Kameraden ins Freie begleitet. Der Verletzte wurde im Anschluss rettungsdienstlich versorgt – an der Einsatzstelle wurde leichtes Muskelzucken & Benommenheit festgestellt – ein 24-Stunden EKG im Krankenhaus war unauffällig.
Fazit
Dieser Einsatz zeigt, dass trotz erkannter Gefahr diese Gefährdung von Einsatzkräften zwar minimiert, aber nicht ausgeschlossen werden kann. Besonders „gängige“ Gefahren, wie anliegende Medien können & dürfen nicht zur Routinegefahr werden, sondern müssen immer im Auge behalten werden.
Wenn möglich kann es hilfreich sein, diese ggf. abzuschalten.
Die Thematik Einsatzhygiene ist allgegenwertig & nimmt in ihrer Wichtigkeit täglich zu. Ein wichtiger erster Schritt ist hierbei das Ablegen der PSA, ohne Kontaminationsverschleppung. Nachfolgend zeigen wir euch eine Variante, wie ihr mit einfachen Mitteln & in möglichst kurzer zeit mit geringem Personalaufwand eine Konsequente Einsatzstellenhygiene realisieren könnt. Jeder der gezeigten Schritte ist ohne Hilfspersonal möglich & durch den Trupp alleine realisierbar. Um die Schritte in Ruhe & mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt werden können benötigt der Trupp ca. 50bar Restdruck – bei weniger Druck kann ein Systemwechsel erfolgen. Dies kann je nach Lage & Kontamination durch einen Filter oder eine FFP 2 oder FFP 3 Maske realisiert werden.
Schritt 1
Nach verlassen des Gefahrenbereichs PSA abklopfen oder leicht abbürsten. Hierbei nicht mit Druckluft arbeiten!
Wichtig: Die PSA bleibt vollständig & der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 2
Kontaminierte PSA mit Wasser benetzen, um Brandrückstände abzuwaschen oder zu binden.
Die Stiefel können hierbei mit einer Bürste gereinigt werden – alle Textilteile werden lediglich benetzt.
Wichtig: Ein weiterer Innenangriff mit dieser PSA ist ausgeschlossen – Verbrühungsgefahr!
Schritt 3
Bereich mit sauberem & trockenem Untergrund aufsuchen.
Wichtig: Dieser muss zwingend außerhalb des Gefahrenbereichs & rauchfrei sein!Der Lungenautomat bleibt angeschlossen!
Schritt 4
Helm abnehmen & sicher verpacken!
Warum wir empfehlen den Helm zeitnah abzunehmen hat mehrere Gründe:
meist mit am stärksten kontaminiert
Regulierung der Körpertemperatur über den Kopf
„bequemeres“ Gefühl ohne Helm
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 5
Öffnen & Lösen der Schulter- & Hüftgurte des Atemschutzgerätes.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 6
Atemschutzgerät abnehmen & vor der gerätetragenden Person ablegen.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 7
Zusätzliche Ausrüstung wie Handsprechfunkgerät, Wärmebildkamera & sonstiges Equipment ablegen.
Hierzu zählen auch alle persönlichen Gegenstände, die in den Taschen der PSA mitgeführt werden – z.B. Bandschlingen.
Eigene Ausrüstung wird hierbei extra abgelegt – die Erläuterung dazu folgt.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 8
Klett- & Reißverschluss der Jacke öffnen.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Jacke mit den kontaminierten Handschuhen nur von außen berührt wird.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 9
Handschuhe ausziehen & Einmalhandschuhe anziehen.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 10
Jacke nach hinten über links ausziehen & liegen lassen. Dabei nur das Jackeninnere berühren.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 11
Flammschutzhaube von hinten über die Maske stülpen & über die Mitteldruckleitung nach unten rutschen lassen.
Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!
Schritt 12
Maskenbänderung lösen & Maske nach vorn ablegen.
Bei Atemschutzgeräten mit Überdruck ist darauf zu achten den Lungenautomaten zu sperren.
Schritt 13
Gesicht, Hals & Unterarme mit geeigneten Mitteln reinigen.
Geeignete partikelfiltrierende Halbmaske anlegen (FFP 2 oder FFP 3) & die restliche PSA nach ähnlichem Vorgehen ablegen.
Schritt 14
Kontaminierte, abgelegte PSA zusammenlegen & in geeignetes luftdichtes Behältnis verpacken.
Behältnis mit Anhängekarte beschriften, um Informationen für nachfolgende Aufbereitungsbereiche zur Verfügung zu stellen.
Persönliche Gegenstände, wie Rettungsmesser etc. selbstständig verpacken & reinigen. Hierfür können z.B. Gefrierbeutel, ZIP-Beutel oder ähnliches genutzt werden.
16.04.2024 – Bei einem Feuer in einem Braunschweiger Industriegebiet wurden zwei Angehörige der Feuerwehr & drei Kollegen der Polizei verletzt.
Bildquelle: tageschau.de
Lage
Die Feuerwehr Braunschweig wurde in den frühen Mittagsstunden des 16.04.2024 zu einem Feuer in einem Industriebetrieb alarmiert. Kurze Zeit später entwickelte sich eine zunächst übersichtliche Lage zu einem dynamischen Einsatz mit mehrere Explosionen & einer massiven Ausbreitung auf dem betroffenen Gelände. Die Löscharbeiten auf dem Gelände dauern auch zwei Tage nach Ausbruch des Feuers noch an – aktuell (18.04.2024) wird Ga aus einem LKW gezielt über eine mobile Fackel abgebrannt. Ein weiterer ausführlicher Bericht folgt nach dem Ende der Maßnahmen & der Aufarbeitung des Einsatzes.
Fazit
Im Laufe des Einsatzes wurden zwei Angehörige der Feuerwehr & drei Polizisten verletzt – über den Hergang & den Verletzungsgrad ist Stand jetzt nichts bekannt. Die zerstörte PSA (siehe Bild) lässt nur erahnen wie dynamisch die Lage war & welche Temperaturen an der Einsatzstelle gewütet haben. Quelle: Feuerwehr Braunschweig
04.04.2024 – Bei einem Feuer in einer Tiefgarage im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr verletzt. Bildquelle: Hamburger Abendblatt
Lage
Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg wurden gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr zu einem Feuer in einer Tiefgarage alarmiert. Die Garage, in welcher insgesamt 14 PKW geparkt waren, war Teil eines Mehrfamilienhauses. Initial sollte ein PKW brennen – die Rauchentwicklung war beim Eintreffen der ersten Kräfte schon auf der Straße sichtbar. Mehrere Trupps gingen zur Brandbekämpfung in die Tiefgarage vor, um die mittlerweile 3 brennenden PKW abzulöschen. Während diverse Trupps unter Nullsicht versuchten zum Brandherd vorzudringen, kam es im weiteren Einsatzverlauf zu einem Atemschutznotfall. Ein Trupp der Berufsfeuerwehr erlitt durch die enorme Hitze Verletzungen & musste den Rückzug antreten – sie schafften es ohne weitere Unterstützung selbstständig ins Freie.
Fazit
Die beiden verletzten Feuerwehrleute wurden umgehend versorgt & zur weiteren Behandlung einem Krankenhaus zugeführt. Kräfte von Feuerwehr & THW waren insgesamt 7 Stunden gemeinsam im Einsatz – das Objekt ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Aufgrund der starken Hitzeentwicklung kam es zu Betonabplatzungen auf einer Fläche von 9x5m – teilweise liegen sogar Moniereisen der Konstruktion frei. Die PSA der Einsatzkräfte wurde aufgrund der starken Hitze- & Rauchentwicklung ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen – für eine konsequente Einsatzhygiene kam unter anderem der GW-Hygiene zum Einsatz. Quelle: Feuerwehr Hamburg
Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte ein Garagengebäude mit Dachstuhl & ein Carport. Es bestand die Gefahr der Brandausbreitung auf das Wohngebäude, zudem wurde eine Person vermisst, weshalb umgehend 3 Trupps zur Personensuche ins Gebäude vordringen sollten.
Bei dem Versuch das Brandobjekt im Obergeschoss über eine Außentreppe zu betreten, wurde ein Trupp der Feuerwehr von herabfallenden Dachteilen erfasst. Der Truppmann stürzte die Treppe herunter & verletzte sich im Rückenbereich. Umgehend wurde er durch seinen Truppführer aus dem Gefahrenbereich gerettet.
Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss durch mehrere C-Rohre gelöscht. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig, um an alle Glutnester zu gelangen kam unter anderem eine Drehleiter zum Einsatz. Das Wohnhaus konnte durch die Riegelstellung gehalten werden, die vermeintlich vermisste Person wurde im weiteren Einsatzverlauf beim Nachbarn angetroffen.
Fazit
Der abgestürzte Feuerwehrmann zog sich Verletzungen im Rückenbereich zu & wurde nach rettungsdienstlicher Versorgung vor Ort einem Krankenhaus zugeführt. Sein Truppführer blieb körperlich unverletzt.
Das angrenzende Wohngebäude konnte geschützt werden
07.01.2024 – Bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus in Münchener Stadtteil Mittersendling wurde ein Feuerwehrmann verletzt.
Quelle & Bilder: Feuerwehr München
Lage
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand das Erdgeschoss & große Teile des Obergeschosses bereits im Vollbrand – Flammen schlugen aus diversen Fenstern. Die im Haus lebende Familie konnte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig retten. Umgehend wurde mit einem umfassenden Löschangriff, unter Zuhilfenahme mehrerer Rohre, begonnen.
Eine weitere Ausbreitung konnte verhindert werden – aufgrund der Bauweise mussten umfangreiche Nachlöscharbeiten getätigt werden, hierbei kam unter anderem auch eine Rettungssäge zum Einsatz.
Bei der Brandbekämpfung wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Er war im Innenangriff auf einer Treppe im Einsatz, als es zum Teileinsturz dieser kam. Er wurde rettungsdienstlich behandelt & einem Krankenhaus zugeführt.
Fazit
Der Feuerwehrmann erlitt mittelschwere Schnittverletzungen an den Beinen. Nach einer Erstversorgung durch vor Ort befindliches Rettungsdienstpersonal wurde er zur weiteren chirurgischen Behandlung einem Krankenhaus zugeführt.
12.01.2024 – Bei einem Feuer im Kreuztaler Stadtteil „Eichen“ (NRW) wurden zwei Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt.
Quelle: www.feuerwehr-kreuztal.de
Lage
Bei Eintreffen der örtlichen Feuerwehr schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl des Hauses – die Bewohner des Objektes hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon selbst gerettet & wurden durch Zivilpersonen betreut. Ein Trupp unter Atemschutz, bestehend aus zwei Feuerwehrmännern im Alter von 33 & 42 Jahren (beide selbst erfahrene Führungskräfte), gingen zur Brandbekämpfung ins Objekt vor. Beim Versuch ins Obergeschoss zu gelangen, betraten beide Feuerwehrleute eine zuvor abgelöschte Holztreppe & brachen ein. Sie setzten umgehend einen Mayday-Ruf ab konnten sich jedoch selbstständig aus dem Brandobjekt retten. Sie wurden einem Krankenhaus zugeführt. Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss im Außenangriff & über zwei Drehleitern fortgeführt. Das EG & das OG brannten vollständig aus.
Fazit
Die beiden verletzten Feuerwehrleute erlitten diverse Prellungen am Körper. Sie konnten das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen.
18.12.2023 – Bei einem Feuer eines Einfamilienhauses, im polnischen Rybnik, wurde ein Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt. Er musste nach der Rettung durch seine Kameraden stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Quelle: strazacki.pl & RitGtd.pl
Lage
Es kam zu einem Feuer im EG eines Einfamilienhauses, eine Person wurde im Objekt vermisst. Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht wurde begannen weitere Kräfte mit der Kontrolle der Räumlichkeiten im EG & im 1.OG. Die Rauchausbreitung im gesamten Objekt erschwerte diese Maßnahme massiv. Im weiteren Einsatzverlauf brach ein Kamerad der örtlichen Feuerwehr durch die Decke & fiel aus dem 1.OG ins EG. Infolgedessen verletzte er sich am Knie & musste von anderen Kräften gerettet werden. Er kam verletzt ins Krankenhaus.
Fazit
Das Loch in der Bodenstruktur ergab sich erst, als der Feuerwehrmann den Bereich betrat & war nicht schon zuvor vorhanden. Es handelte sich nicht um taktisch falsches Vorgehen unter Nullsicht – man muss auf alles vorbereitet sein, es gibt immer Faktoren auf die Einsatzkräfte keinen Einfluss haben. („Restrisiko“)
16.12.2023 – Bei einem Feuer im Hamburger Stadtteil Winterhude wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr Hamburg verletzt.
Quelle: Hamburg.de
Lage
Der Trupp bestehend aus einem 36 & einem 55 Jahre alten Feuerwehrmann betrat unter umluftunabhängigen Atemschutz die Brandwohnung, in der anfangs noch zwei Personen vermutet wurden. In der Wohnung wurde das Vorgehen des Trupps durch schlechte Sichtverhältnisse & eine massive Müllbelastung in der Wohnung erschwert. Im weiteren Einsatzverlauf brach der Funkkontakt zum eingesetzten Trupp für die Atemschutzüberwachung ab – infolgedessen wurde durch die Atemschutzüberwachung der Sicherungstrupp aktiviert & weitere Kräfte angefordert. Beide Kameraden konnten gerettet werden, ihnen war vermutlich der Rückweg abgeschnitten. Ein Mitglied des Trupps erlitt eine Rauchgasintoxikation & Verbrennungen 2. Grades & muss stationär behandelt werden.
Fazit
In diesem Einsatz wird wieder einmal deutlich, wie wichtig eine strukturierte Atemschutzüberwachung & das Bereitstellen des Sicherheitstrupps schon in der Anfangsphase ist. Den beiden verletzten Hamburger Kameraden wünschen wir gute Besserung!
besteht aus verschiedenen eigenständigen persönlichen Schutzausrüstungen, die gemeinsam gebraucht werden und bei denen eine funktionseinschränkende Wechselwirkung möglich sein kann.
ist eine PSA, bei der verschiedene Schutzziele in der Weise erfüllt werden, dass sie keine funktionseingeschränkte Wechselwirkung erzeugt und ein geprüftes und zertifiziertes System bildet.
Bildquelle: Dräger AG
Beispiele
Masken-Helm-Kombinationen in Verbindung mit Pressluftatmer (Atemschutz/Kopfschutz); Atemschutzgerät für Strahlarbeiten (Atemschutz/Gesichtschutz; ggfs. Kopfschutz)
Bei Gesichtschutzschilden (auch Gesichtschutzvisiere) handelt es sich um Persönliche Schutzausrüstung. Sie bestehen üblicherweise aus einem geeigneten Kopfband, Stirnschutz, Helm/Kopfschutz, einer Schutzhaube oder einer anderen geeigneten Haltevorrichtung.
Bildquelle: Uvex
Erläuterung
Träger/Trägerinnen eines Gesichtschutzschildes sollen gegen Gefahren von außen, wie z.B. Tropfen und Spritzer, geschützt werden. Gesichtschutzschilde müssen einem Zulassungsverfahren (z.B. nach DIN EN 166) unterzogen worden sein.
Beschaffung im großen Umfang, vielleicht sogar im Umfang eines oder mehrere Landkreise in Abstimmung umliegender Kreisen und Kommunen bietet Vorteile wie
Rabatte und Sonderkonditionen nutzbar
günstig gestaltbare Folgekosten wie Ersatzteil-, Reserve-, Wartungs- und Prüfkosten
verbesserte Arbeitsbedingungen in den Atemschutzwerkstatt
Sicherung der Logistik künftiger Einsätze infolge Sicherung der Kompatibilität bestimmter Geräteteile und Geräte, vor allem auch in Hinsicht auf die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren und bei Großeinsätzen.
Bei der Beschaffung sollte vor allem die erforderliche Aufgabenerfüllung der Geräte im Vordergrundstehen. PSA muss in der Lage sein, alle vorhandenen Gefahren zu kompensieren. Die Einsatzkräfte müssen ihre Aufgaben sicher geschützt erfüllen können. Bei der Kostenanalyse sollten darüber hinaus auch die Gesamtkosten in die Entscheidungsfindung einfließen. Das sind neben den Kosten der PSA selbst auch alle Nachfolgekosten. Dazu gehören auch Kosten, die die zu empfehlende Spezialisierung der Atemschutzgeräte-warte beim Hersteller und das zu empfehlende Training mit der neuen Technik vor dem Ersteinsatz verursachen.
2 Qualitative Anforderungen an die Beschaffung
Die Qualität der Beschaffung bestimmt maßgeblich mit, welchen Einsatzwert der Nutzer der PSA erreicht. Öffentliche Anwender, z.B. kommunale Feuerwehren, müssen ihre Beschaffung auf der Grundlage der jeweiligen kommunalen Finanzpläne organisieren. Um PSA mit tatsächlich erforderlichen Eigenschaften zu beschaffen, kann also eine langwierige Vorbereitung erforderlich werden. Es ist möglich, dass PSA zum Schutz vor extremen Gefahren teurer ist als gleichartige PSA zum Schutz vor geringeren Gefahren. Nichtöffentliche Atemschutzanwender haben ähnliche Planungs- und Budgetgrundlagen zu beachten. Beschaffung von PSA ist immer unter Beachtung von 3 Seiten zu organisieren und durchzuführen:
Beachtung der erforderlichen qualitativen Eigenschaften und erforderlichen Mengen der PSA
Zuschnitt der finanziellen Leistungsfähigkeit des Haushaltes auf die erforderliche Leistungsfähigkeit der zu beschaffenden PSA, ggf. lassen sich die Stückzahlen der Beschaffung auch auf Jahresscheiben splitten
Einhaltung der Haushaltgrundsätze nach Beschlussfassung
Für alle an der Beschaffung Beteiligten bedeutet das die Sicherung der gleichberechtigten Wirkung von Fachkenntnis und Ökonomie. So muss z.B. der Beschaffer von Atemschutzausrüstung mit Hilfe seiner Atemschutzfachkenntnis alle technischen Erfordernisse seiner Beschaffung mit den Möglichkeiten und Angebote der Hersteller vergleichen und die auswählen, die den Anforderungen der Aufgabenerfüllung genügen. Beachten sollte der Atemschutzverantwortliche dabei auch die Kriterien Service, Garantie, Rabatte, Preis-Leistungs-Verhältnis und Nebenkosten.
3 Haushaltgrundsätze
Folgende Haushaltgrundsätze sollten bei der Beschaffung im öffentlichen Bereich durchgesetzt und im nichtöffentlichen, privaten Bereich analog angewendet werden:
Beschaffung sichert Aufgabenerfüllung Sicherheit der Nutzer der PSA steht im Vordergrund, Ökonomie unterstützt die Sicherheit
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit Beschaffung sicherer und zur Kompensation der Gefahren fähiger PSA mit minimalen Mitteln realisieren
Jährlichkeit jährliche Planung der Beschaffung
Öffentlichkeit Offenlegung der Haushaltpläne
Einheit und Vollständigkeit Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltplan
Bruttoveranschlagung Einnahmen und Ausgaben werden getrennt veranschlagt
Einzelveranschlagung Aufgaben werden nach Verwendungszweck, z. B. Reparatur, Ersatzbeschaffung oder Investition, geführt und den Einzelplänen, Abschnitten oder Unterabschnitten des Haushaltplanes zugefügt
Zweckbindung der Einnahmen vorbestimmte Einnahmen sind bestimmungsgemäß zu verwenden
Der Verantwortliche für die Beschaffung, gleich ob im öffentlichen oder privaten Bereich, muss also seine Vorstellungen immer in den Gesamthaushaltplan unter Beachtung o. g. Grundsätze einbringen. Dafür ist zusammenfassend folgendes zu beachten:
die Beschaffung muss sich zwingend ergeben
bei den Beschaffungszielen sollte der zuverlässige Schutz der PSA-Nutzer bei der Aufgabenerfüllung die wirtschaftlichen Gesichtspunkte übertreffen
für den Beschaffungsgegenstand sind rechtzeitig mehrere Angebote einzuholen
Prüfen der Beschaffungskosten und Einordnung entsprechend der Wertgrenze im Haushalt
Planvorgaben übertreffende Kosten lassen sich durch rechtzeitige Haushaltsarbeit vermeiden oder wenigstens auf Jahresscheiben verteilen
Einordnen der erforderlichen Ausgaben in den Einzelplan/Abschnitt/Unterabschnitt des Haushaltplanes
Notwendige Begründung für die Beschaffung anfügen, z. B. Ersatz-, Ergänzungs- oder Neubeschaffung nach DIN, EN o. ä.) bei der jeweiligen Gruppe oder Untergruppe
Beschaffung erst nach der Haushaltbestätigung und Mittelzuweisung durchführen
Scheinausschreibungen (Vertragspartner liegt vorher fest) sind unzulässig
Angebotsabgabe- und Lieferfristen müssen richtig bemessen sein
die Auftragsbedingungen müssen exakt definiert sein.
4 Grundsätze für die Vergabe der Beschaffungsaufträge
Die Vergabe der öffentlichen Mittel zum Zwecke der Beschaffung erfolgt auf der rechtlichen Grundlage der „Verdingungsordnung Leistungen“ (VOL) mit Teil A „Allgemeiner Teil“ und Teil B „Allgemeine Geschäftsbedingungen“. Ähnliche Verfahrensweisen nutzen auch private Einkäufer.
Die VOL legt fest, dass die Beschaffung (hier Sprachgebrauch: Vergabe von Leistungen) nur möglich ist durch
öffentliche Ausschreibungen, z. B. in Tages- oder Amtsblättern Hinweis: Öffentliche Ausschreibungen sind für Atemschutzbeschaffung wenig geeignet, da nur eine begrenzte Zahl an Herstellern am Markt existiert
beschränkte Ausschreibung Hinweis: vor allem für Investitionen im Atemschutz günstig
freihändige Vergabe Hinweis: nur unter begrenzten Bedingungen möglich, z. B. zum Ausnutzen von Sonderrabatten, bei außergewöhnlichen Dringlichkeiten, zur Havariebeseitigung und bei Folgeinvestition, wobei der Beschaffer aktenkundig nachweisen muss, warum die Ausschreibungen nicht möglich waren.
Entsprechend den Festlegungen der EU müssen öffentlicher Auftraggeber ab einem Schwellwert von 214.000,- € Liefer- und Dienstleistungsaufträgen europaweit ausschreiben. Nach der Ausschreibung folgt die Vergabe. Dabei unterliegt der Ausschreiber folgenden Grundsätzen:
die Vergabe sollte nur erfolgen an
fachkundige Bewerber mit gesicherter, einwandfreier Ausführung/Herstellung der Leistung
leistungsfähige Bewerber, die Voraussetzungen nachweisen können zur sicheren Erfüllung der technischen und wirtschaftlichen Ausführung/Herstellung der Leistung
zuverlässige Bewerber mit der Gewähr für vertragsgemäße Erfüllung der Vergabe und eventuell erforderliche Betreuung der Leistung, z. B. Servicevertrag zur Wartung eines Atemluftkompressors oder eines Prüfgerätes
Einholung von Referenzen über die Bewerberfirmen sind statthaft
für den Verwaltungsakt der Beschaffung muss der Beschaffer dem Bieter (Hersteller, Zwischenhändler) eine Aufforderung zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes übergeben, dass mindestens aus Anschreiben, Leistungsbeschreibung und ergänzenden Erläuterungen bestehen sollte.
Ausschreibung mit Anschreiben, Leistungsbeschreibung, ergänzenden Erläuterungen
Auswertung Ausschreibung und Lieferantenauswahl
Budgetfreigabe
Bestellung
Bestellüberwachung
Wareneingang
Qualitäts- und Quantitätskontrolle
Zahlungsabwicklung.
Folgende Mindestinhalte gehören zu einer Ausschreibung:
Anschreiben Anschriften, Vergabeart, Leistungsart, Leistungsumfang, Leistungsort, eventuelle Aufteilung in Lose, Ausführungs- und Lieferfristen, Termine für Ablauf Angebots- und Angebotsbindefrist, erforderlichenfalls Referenzen und Angaben zu Sicherheitsleistungen
Leistungsbeschreibung erschöpfend eindeutige Beschreibung zum unzweideutigen Verständnis für alle Bewerber mittels Auflistung technischer Daten (für die Atemschutzbeschaffungen am günstigsten) oder mittels verbaler Benennung und Formulierung
ergänzende Erläuterungen zur Abrundung von Anschreiben und Erläuterungen gesetzlicher Grundlagen, z. B. der VOL.
Als günstig für die eindeutige Einschätzung der Angebote hat sich das Anfordern aller Folgekosten erwiesen. Um eine vorzeitige Öffnung der eingegangenen Angebote zum Zwecke unzulässiger Preisabsprachen auszuschließen, müssen die Posteingangsstelle und die entscheidende Stelle getrennt voneinander sein. In der Posteingangsstelle sind die Angebote zu registrieren. Zur Eröffnung müssen sie noch verschlossen vorliegen. Bei vollständigem Angebot entsprechend Ausschreibung und VOL werden die Bewerberunterlagen an den Fachmann, z. B. den Leiter Atemschutz, zur Auswahl übergeben. Er vergleicht die Angebote nach funktionellen, technischen u. ä. Parametern. Preisliche Gesichtspunkte beurteilt der Kämmerer oder ein anderer Finanzfachmann. Das Angebot mit dem günstigsten Preis-Leistungs-Verhältnis wird von ihnen favorisiert an den Entscheidungsbefugten übergeben. Abweichungen davon, z.B. bei einer Folgebeschaffung, sind ausführlich zu begründen. Die Angaben der Bieter sind vertraulich zu behandeln. Die Bestellung erfolgt unter Wahrung der Angebotsfrist.
In Zeiten knapper Kassen wird es zunehmend schwerer, Einsatzkräften den erforderlichen Schutz angedeihen zu lassen, den sie benötigen. Gefahren im Arbeits-, Ausrücke- oder Gefahrenbereich gibt es sehr viele. Universeller Schutzbedarf besteht daher bei fast allen Eins-ätzen der Feuerwehr, exakt kalkulierbarer Schutzbedarf bei den meisten Arbeitseinsätzen. Atemgifte, Brandruße, Chemikalien, Blut, Sekret, infektiöse Stoffe, Gifte, Chemikalien, radio-aktive Stoffe, gefährliche Stäube wie Asbest – die Zahl der die Menschen bedrohenden gefährlichen Stoffe scheint nahezu unbegrenzt. Sie wächst täglich.
Um dennoch in die Gefahrenbereiche vordringen zu können um dort z. B. Rettung zu leisten oder Arbeitsaufgaben zu erfüllen, benötigt man die Gefahren kompensierende Schutzausrüstungen. Eingedenk der Kassenlage werden neue Lösungen zur Beschaffung und Nutzung dieser Persönlichen Ausrüstungen benötigt. Dafür bieten moderne und zeitnah agierende Hersteller von Atem- und Körperschutz z. B. Service-Pakete an. Mit relativ preiswerten Lösungen werden den Nutzern damit Lösungen angeboten, die ihnen personell oder bzw. und materiell entlasten. Letztlich also immer Geld sparen. Dazu zählen z. B.:
Optimierung der Bestellung von Serviceleistungen und Beauftragung der Drägerwerk AG & Co. KGaA mit Reparatur, Wartung einschließlich Prüfungen und Instandhaltung von Atemschutzgeräten und Gasmesstechnik durch Digitalisierung des Beauftragungs-vorganges unter https://www.herstellerservice.de/
Service-Pakete zum Ausleihen von funktionstüchtigen Geräten, die über einen zu vereinbarenden Zeitraum alle anfallenden Inspektionen, Wartungen und Reparaturen enthalten
Erstellen von Nutzungskonzepten über benötigten Atem- und Körperschutz und deren Ausleihe
Absicherung qualifizierter und termingerechter Wartung entsprechend erforderlicher bzw. vorgeschriebener Wartungsintervalle der beim Nutzer vorhandenen, geliehenen oder geliesten Atemschutz- und Körperschutzausrüstung einschließlich der Führung der Geräte-nachweise
Ausleihe von Mietgeräten während Wartungs- oder Reparaturgeräten
Regelmäßige Unterweisung des Bedienpersonals, z. B. an Atemluft-Kompressoren nach Technischer Richtlinie Gase TRG 402
Durchführung von Risikoanalysen und Erarbeitung von Vorschlägen zur Ausrüstung für die Gefahrkompensierung
Reparatur-Austausch (RAT) für spezielle Teile von Atemschutzgeräten, z. B. Druckminderer, wobei der Nutzer gebrauchte und reparaturwürdige Teile an den Hersteller sendet und dafür werksüberholte, gleichwertige Teile mit Garantie erhält
feste Planung von Ersatzteillieferungen zur Sicherung hoher Liefergeschwindigkeiten und geringer Lagerbestände
Wer Persönliche Schutzausrüstung beschafft, kauft für Gegenwart und Zukunft. Die Qualität der Produkte ist heute so, dass lange Nutzungszeiten möglich sind. Die beschafften Typen der Persönlichen Schutzausrüstung Pressluftatmer und Vollmasken z. B. begleiten die Anwender viele Jahre, oft sogar mehr als ein Jahrzehnt. Deshalb sind derartige Beschaffungsvorhaben besonders gewissenhaft zu prüfen. Von besonderer Bedeutung ist die Auswahl des Gerätesystems. Ob die Entscheidung für Überdruck oder Normaldruck, zu 200 bar oder 300 bar-System fällt, hängt von vielen Faktoren ab, u.a. von
den Gefahren im Ausrückebereich, z. B. radioaktive Gase sowie ultragiftige Dämpfe und Flüssigkeiten können zum Beschaffen von Atemschutz mit Überdruckausführung zwingen
zu erwartenden Einsatzzeiten bei herausragenden Einsatzobjekten, z.B. können möglich-erweise bevorstehende Einsätze in Tunnel- und U-Bahnanlagen zur Beschaffung von Regenerationsgeräten zwingen
der Einsatzlogistik, z. B. kann es sinnvoll sein, mit der Ausrüstung der Nachbarfeuerwehr kompatibel zu sein
Kompatibilitätserfordernissen zwischen verschiedener Persönlicher Schutzausrüstung, z.B. zwischen Feuerwehrschutzhelm und Chemikalienschutzanzug.
Bei der Auswahl der zu beschaffenden Geräte sollten sich die Verantwortlichen vor allem nach den erforderlichen Eigenschaften der Geräte richten. Die neuen Geräte müssen die in der Risikoanalyse ermittelten Gefahren sicher kompensieren können. Die technischen Para-meter und taktischen Eigenschaften müssen auch den härtesten Einsatzbedingungen stand-halten. Das steht den Atemschutzgeräteträgern auch gesetzlich zu. Wer besonders gründlich an die Auswahl herangeht, sollte auch sich ggf. bereits erkennbare Tendenzen der Entwicklung von Gefährdungen im Ausrückebereich in die Betrachtungen einbeziehen. So kann es z. B. notwendig sein
bei beginnender Bauplanung für große Tiefgaragen, über die Beschaffung von Pressluft-atmern mit 2 CFK-Druckluftflaschen 6,8 l / 300 bar nachzudenken
bei Vorbereitung von Abbruch- oder Umbauarbeiten an Gebäuden besonders auf Asbest zu prüfen und bei Vorhandensein dieser Gefahr die Beschaffung von Druckluftschlauchgeräten zu prüfen
für die Arbeitssicherheit in großen Tunnel- oder Kanalanlagen die Beschaffung von Re-generationsgeräten zu überlegen.
Darüber hinaus stehen auch Herstellerservice und Nachfolgekosten zur Prüfung. Empfehlenswert ist die gründliche Erprobung der Angebote. Zusammengefasst ergeben die Anforderungen der Nutzer, dass die Persönliche Schutzausrüstung im Atem- und Körperschutz möglichst zuverlässige sein sollte. Gewünscht werden so kompakt wie möglich gebaute Geräte. Pflege, Wartung und Reparatur müssen eindeutig geregelt sein und sich unproblematisch durchführen lassen. Die Überprüfung des Betriebszu-standes muss sich zuverlässig erfolgen können. Gegen die starken Belastungen während der Handhabung in Übung und Einsatz muss diese PSA ausreichend widerstandsfähig sein, z. B. darf sie durch einsatztypische, mechanische und thermische Einwirkungen ihre Funktionsfähigkeit nicht verlieren. Von der Benutzung darf keine Gefährdung für den Träger ausgehen. Neue Geräte müssen zugelassen und bei Inverkehrbringen zertifiziert sein. Damit ist der künftige Nutzer sicher, dass die Produktbeschaffenheit den Anforderungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes entspricht. Es sollte nur PSA beschafft werden, die auf der Grundlage der „PSA-Richtlinie“ zertifiziert wurde und damit das „CE“-Zeichen auf dem Typenschild tragen und in der Gebrauchsanleitung enthalten. Empfehlenswert ist die Nutzung von Informationen über die jeweilige PSA aus den Informationen der Dekra-Exam. Damit ist auch der bedarfsgerechte, spätere Nachkauf von Geräteteilen zum Nachrüstern mit z. B. Überdruck oder elektronischer Sicherheitseinrichtungen an zertifizierten Pressluftatmern möglich, ohne die Zulassung in Frage zu stellen. Einzelstücke persönlicher Schutzausrüstung im Bereich der Feuerwehr müssen mindestens viermal beschafft werden. Angriffs- und Sicherheitstrupp bedürfen der gleichen Ausrüstung.
Für bestimmte Einsätze können Kreislaufgeräte notwendig werden, z. B. bei Einsätzen in Autobahntunneln, Kanalisation, Schächte, Hochhäuser, Überdruckbaustellen, U-Bahnanlagen. Dafür benötigen die die Feuerwehren speziell aus- und fortgebildete Atemschutzgeräteträger sowie Atemschutzgerätewarte. Konkurrenz für Regenerationsgeräte bieten derzeit die wesentlich preiswerteren Pressluftatmer mit 2 Stück 6,8 l / 300 bar- CFK-Flaschen (s.o.).
2 Technische Anforderungen an Persönliche Schutzausrüstung
Der Inhalt folgender Tabelle verdeutlicht am Beispiel eines Pressluftatmers die Anforderungen der Feuerwehren an dieser Atemschutztechnik.
Tabelle: Anforderungen für hohen Nutzwert und beste Sicherheit an Atemschutzgeräten
Kriterium
Erwartungen der Nutzer
Sicherheit
• Einhaltung europäischer Normen, z. B. der DIN EN 137 Atemschutzgeräte – Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer) mit Vollmaske – Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung • Robustheit, ausreichend Widerstand gegen einsatztypische Belastungen • ausreichend und deutlich wirksame Sicherheitseinrichtungen, z. B. Warneinrichtung, Sicherheitsventil, Manometer, Durchströmbegrenzung zur Manometerleitung, Druckentlastung am Manometer • injektorlose Warneinrichtung als Restdruckwarner • absolute Zuverlässigkeit, vor allem der Atemluftführung • Druckminderer und Lungenautomat sichern zuverlässige Atemluftbereitstellung und konstante Druckparameter • sicheres und schnelles Anlegen, einfache Bedienung, leicht erlernbare Handhabung • geringes Gerätegewicht und ergonomisch bestimmte Verteilung am Körper • Gerätegewicht und ergonomisch bestimmte Verteilung am Körper • auch bei niedrigen oder hohen Temperaturen einsatzbereit • geringe Atemwiderstände und ausreichendes Atemluftangebot • Ventile an Druckluftflaschen mit mindestens 120 J Bruchfestigkeit • leicht erreichbares und auch im Dunkeln gut ablesbares Manometer • keine Behinderung durch Geräteteile bei Einsatz, z. B. durch Manometer an spezifische Einsatzbedingungen anpassbar
zu Sicherheit
• problemloses, schnelles Wechseln des Lungenautomaten • möglichst großen Vorrat an Atemluft • Tragevorrichtung weitestgehend stabil gegen Hitze und Belastung durch Chemikalien • Wartung nach Richtlinie vfdb 0840 Wartung von Atemschutzgeräten der Feuerwehr oder Bedienungsanleitung möglich • unproblematische Dekontaminierbarkeit nach Einsatzende • Anbringung optional vorhandene Zusatzausrüstung vom Gerätehersteller bereitgestellt und genehmigt, z.B. Notsignalgeber, Bewegungsmelder und Sprechgarnitur
Komfort
• hoher Tragekomfort, z. B. gleichmäßige Gewichtserteilung, Bauchgurt • überführt Großteil der Last auf Lenden- und Beckenbereich • geringe Eigenmasse • kleine und leichte Lungenautomaten, die sich unproblematisch an der • Vollmaske befestigen lassen und keine Sichtbehinderung ergeben • unkomplizierte Demontage, Montage, Pflege einschließlich Desinfektion und Wartung • Akzeptanz durch Atemschutzgeräteträger und Atemschutzgerätewarte • verständliche Bedienungsanleitung und Wartungsanleitung
Wirtschaftlichkeit
• Nutzung des Baukastenprinzip, um preiswert gewünschte Ergänzungen wie Zweitanschluss oder Schnellfüllanlage nachrüsten zu können und unproblematisch zwischen den Systemen Über-druck/Normaldruck und 200-bar/300- bar wechseln zu können • bewährte Systeme von Vorgängermodellen übernehmbar • gutes Preis- Leistungsverhältnis • lange Lebensdauer • Pflegeleichtigkeit • geringer Wartungsaufwand, lange Wechselfristen für Austauschteile • leistungsfähiges, dichtes Servicenetz des Herstellers • dauerhafte Absicherung der Ersatzteilversorgung • ausreichend Zubehör in hoher Qualität problemlos beschaffbar • Wartung ohne Spezialwerkzeug im Zugriffsbereich des Geräteträgers • und nicht autorisierten Atemschutzgerätewartes • regelmäßige und fachlich fundierte Betreuung durch Vertriebsmitarbeiter, reelles Preis-Leistungsverhältnis
Die Ergebnisse der Prüfung der zur Beschaffung anstehenden Atemschutzgeräte sollen dem für Auswahl und Einsatz Verantwortlichen sowie dem künftigen Nutzer zeigen, ob
die dem Hersteller obliegende konstruktive und gestalterische Umsetzung der Vor-schriften und Normen nicht im Widerspruch zum Bedarf des Bestellers stehen
die Geräte sicher handhabbar sind
der Hersteller die grundlegenden Praxisforderungen im Rahmen von Produkthaftung, Komfort, Wirtschaftlichkeit und Wartungsfreundlichkeit berücksichtigt hat.
3 Beispiel für Atemschutzausrüstung im Bereich industrieller Atemschutz – Schutz vor Asbestinkorporation
In den zurückliegenden Jahren 1950 bis etwa 1990 wurde Asbest in großem Umfang genutzt
Bild 1: Welleternit (Zement/Asbestgemisch) als Dachdeckung
Bild 2: Asbest zur Verwendung im Gebäudebau
Heute wissen wir, dass dieses silikatische Mineral außerordentlich gefährlich ist. Seine faserige Struktur ermöglicht die Einatmung seiner frei gesetzten mikroskopisch feinen Fasern und damit deren Eindringen in ungeschützte Lungen. Die biologisch nicht abbaubaren Teilchen sorgen im Körper für chronische Gewebereizungen. Die führen im schlimmsten Fall zu Asbestose, zu Tumoren am Kehlkopf, Bauchfell und Herzbeutel.
Im Bereich Abbrucharbeiten und Gebäudesanierungen entstehen bei vielen Baustellen älterer Gebäude eben diese Gefahren. Besonders hier kommt also dem Schutz der Beschäftigten vor Asbestfasern große Bedeutung zu. Die Technische Regel für Gefahrstoffe TRGS 519 „Asbest – Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten“ schreibt deshalb in ihrem Ab-schnitt 9.2 „Atemschutz“ u.a. auch vor, besonders bei höheren Konzentrationen umluftunabhängige Atemschutzgeräte zu benutzen. Dafür eignen sich besonders Druckschlauchgeräte, ggf. mit einem Filter P3 wahlweise betreibbar. Derartige Geräte sichern ihre Nutzer effizient und kostengünstig vor den beschriebenen Gefahren. Auf dem Markt gibt es davon nur weni-ge im Angebot. Ein solches Gerät stellte jetzt die ASUP GmbH vor. Dieses „Druckluft-Schlauchgerätes ENVIRO/ASUP“ ist ein ortsbewegliches Druckluftversorgungssystem, ausgerüstet mit bis zu 4 Stück 10 m langen Druckluftzuführungsschläuchen zu den Atemschutzgeräteträgern. So lassen sich bis zu vier Atemschutzgeräteträger gleichzeitig mit Einatemluft versorgen. Entsprechend folgender Gerätedarstellung verbindet ein Druckluftzuführungsschlauch das Luftversorgungssystem mit dem Verbindungsstück, dem sich an-schließenden Atemschlauch, dem Geräteanschlussstück mit Partikelfilter P3 und schließlich mit dem Atemanschluss des Atemschutzgeräteträgers, eine Vollmaske. Die vom Atemschutzgeräteträgers ausgeatmete Luft strömt in die Umgebungsatmosphäre.
Das „Druckluft-Schlauchgerät ENVIRO/ASUP“ ist für den ortsgebundenen Einsatz in der Industrie, in Gewerbebetrieben, in der Landwirtschaft und auf Baustellen sowie bei Abbrucharbeiten mit Asbestgefahr zwischen – 30° C und + 60° C vorgesehen. Auf Grund der Konstruktion und Gewichtsverhältnisse ist das „Druckluft-Schlauchgerät ENVIRO/ASUP“ gut für den Einsatz in engen Räumen geeignet.
Bei der Auswahl von PSA vor allem für Bereiche mit Asbestgefahr eines der wenigen Atemschutzgeräte für Bereich mit hohen Asbestkonzentrationen.
Von der Verordnung (EU) 2016/425 des Europäischen Parlamentes und des Rates über Persönliche Schutzausrüstung (PSA-V) eingeführte drei PSA-Kategorien zur Unterscheidung der unterschiedlichen Fähigkeit zur Gefahrenkompensation der Persönlichen Schutzausrüstung. Diese Kategorien I, II und III basieren auf einer Abstufung nach der zu erwartenden Verletzungsschwere, die im Notfall mit einer entsprechenden PSA abgewehrt werden kann.
Bildquelle: Bohle.com und Berufsbekleidung.schroeter.de
Erläuterung
PSA der Kategorie I
Diese Kategorie umfasst Produkte zum Schutz des Nutzers vor geringfügigen Risiken („simple design“). Der Hersteller geht davon aus, dass die PSA-Anwender die Wirksamkeit der PSA selbst einschätzen können, z. B. Schutzhandschuhe zum Schutz vor schwach aggressiven Reinigungsmitteln
PSA der Kategorie II
Produkte, die weder in Kategorie I noch in Kategorie III eingeordnet werden können, z. B. Sicherheitsschuhe S3
PSA der Kategorie III
komplexe persönliche Schutzausrüstung („complex design“) zum Schutz vor tödlichen Gefahren und irreversiblen Gesundheitsschäden, also PSA, die gegen Gefährdungen schützen soll, die ein Anwender nicht selbst einschätzen kann, z.B. Filter, Pressluftatmer, Regenerationsgerät, Vollmaske und Chemikalienschutzhandschuhe.
Vorrichtung oder Mittel, das von einer Person getragen oder gehalten wird und diese vor Risiken schützt, die die Gesundheit des Benutzers gefährden (Europäische Direktive).
Erläuterung
PSA soll Gefährdungen auf Menschen minimieren oder vermeiden, die durch technische oder organisatorische Maßnahmen nicht zu verhindern sind. So sind z. B. Gefahren bei der Erfüllung von Aufgaben im Atemschutz allein durch technische oder organisatorische Schutzmaßnahmen nicht zuverlässig auszuschließen. Deshalb dient das Tragen der PSA der Kompensierung dieser Gefahren und damit dem Schutz z. B. der Atemschutzgeräteträger vor Verletzungen oder anderen Gesundheitsschäden.
PSA werden nach Richtlinien, DIN und DIN EN, hergestellt und nach Richtlinie 89/EG 686 – Persönliche Schutzausrüstung zugelassen und in Verkehr gebracht.
„Geeignete persönliche Schutzausrüstungen“ entsprechen dem „Stand der Technik“ und begrenzen somit die ermittelten Gefährdungen auf ein möglichst geringes Restrisiko.
Das Kopfnetz erhöht den Tragekomfort. Bei Feuerwehrschutzhelmen und Helmen von Helm-Masken-Kombinationen besteht er aus feinmaschigem Gewebe. Kopfnetze bei Arbeitsschutzhelmen sind unbekannt. Hier erfüllen meist vier oder sechs Speichen die Aufgabe des Kopfnetzes. Die Speichen werden in der Helmmitte zusammengefasst und laufen am unteren Rand in einen umlaufenden Rand mit Einstellverschluss zur Anpassung an die jeweilige Kopfgrößen aus.
persönliche Schutzausrüstung zum Vermeiden von Kopfverletzungen, z. B. durch herabfallende Gegenstände, pendelnde oder wegfliegende Teile, Anstoßen, Kontakt mit heißen, giftigen oder ätzenden Stoffen.
Erläuterung
Der Bedarf für Kopfschutz ergibt sich aus den Einsatzgefahren ab. Einsatzgefahren bestehen im Einsatz der Feuerwehr generell, besonders stark aber, wenn z. B. Atemschutzgeräteträger den Gefahrenbereich betreten, wenn Motorkettensägenführer Holzfällarbeiten durchführen oder Einsatzkräfte bei Verkehrsunfällen hydraulische Rettungsgeräte benutzen. Bei einer Helm-Masken-Kombination erfüllt der Helm darüber hinaus noch die Aufgabe als Träger für die Adaption der Vollmaske .
Zur Mindestschutzausrüstung der Feuerwehr zählen nach Feuerwehrdienstvorschriften FwDV 1 „Grundtätigkeiten Lösch- und Hilfeleistungseinsatz“ und FwDV 500 „Einheiten im ABC-Einsatz“ die Mindestschutzausrüstung, Ergänzungen der Mindestschutzausrüstung für den Lösch- oder Hilfeleistungseinsatz und Ergänzungen der Mindestschutzausrüstung für den ABC-Einsatz.