Verletzter Feuerwehrmann durch Stromschlag

13.01.2025 – Bei der Brandbekämpfung in einer Werkstatt kam es Mitte Januar im Landkreis Aurich zu einem Zwischenfall – ein Feuerwehrmann wurde hierbei verletzt.

Bildquelle: W. Ihnen (Südbrookmerland)

Lage

Die ersteintreffende Feuerwehr wurde bereits durch den Eigentümer der Werkstatt empfangen, der bereits selbstständig erste Löschversuche unternahm.
Umgehend wurden zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Objekt geschickt.
Durch den Trupp im Innenangriff wurde ein brennender PKW festgestellt, der umgehend mit einem handgeführten Strahlrohr gelöscht wurde. Im Anschluss wurde der PKW mittels Schaum abgedeckt.

Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung wurden diverse Kabel im Objekt beschädigt – sie hingen teilweise schon ohne Isolierung von der Decke. Diese Gefahr wurde von den Einsatzkräften erkannt & mit besonderer Vorsicht gearbeitet!

Dennoch kam es bei der Kontrolle des Objektes zu einem Vorfall. Zur Kontrolle eines höhergelegenen Podest im rückwärtigen Bereich wollte ein Feuerwehrangehöriger eine metallische Leiter besteigen & er griff mit beiden Händen an die Sprosse & erlitt dabei einen Stromschlag, der auch durch Funkenflug wahrnehmbar war.

Umgehend wurde durch den Truppführer der Rückzug angeordnet & die Werkstatt gesperrt – der verletzte Feuerwehrangehörige wurde durch seine Kameraden ins Freie begleitet. Der Verletzte wurde im Anschluss rettungsdienstlich versorgt – an der Einsatzstelle wurde leichtes Muskelzucken & Benommenheit festgestellt – ein 24-Stunden EKG im Krankenhaus war unauffällig.

Fazit

Dieser Einsatz zeigt, dass trotz erkannter Gefahr diese Gefährdung von Einsatzkräften zwar minimiert, aber nicht ausgeschlossen werden kann.
Besonders „gängige“ Gefahren, wie anliegende Medien können & dürfen nicht zur Routinegefahr werden, sondern müssen immer im Auge behalten werden.

Wenn möglich kann es hilfreich sein, diese ggf. abzuschalten.

Quelle: Atemschutzunfaelle.eu

Hyperbarmedizin

Definition

beschreibt die Krankheitslehre, Diagnostik und Therapie in der Tauch- und Überdruckmedizin.

Bildquelle: hbo-muenster.de

Unfallversicherung

Definition

Bestandteil der Sozialversicherung, der Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten und nach Eintritt von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Versicherten wiederherstellen soll.

Erläuterung

Die Kosten der Pflichtversicherungen „Unfallversicherung“ tragen die Arbeitgeber. Atemschutzgeräteträger der öffentlichen Feuerwehren sind über die Gemeindeunfallversicherungen oder Feuerwehrunfallkassen unfallversichert, die von privaten Feuerwehren oder aus dem industriellen Atemschutz über ihre Berufsgenossenschaften.

Bildquelle: Dräger AG

Unfallverhütungsvorschrift (UVV)

Definition

Regelwerk mit alle notwendigen Vorgaben zur Unfallverhütung und zur Vermeidung von Berufskrankheiten, herausgegeben von den Unfallversicherungsverbänden, z. B. den Berufsgenossenschaften.

Erläuterung

Wichtige Vorschriften zur Unfallverhütung am Arbeitsplatz, z. B. für den Atemschutz, sind:

  • BGV B 5 Explosivstoffe – Allgemeine Vorschrift
  • BGV A4 „Arbeitsmedizinische Vorsorge“,
  • GUV-V C53 „UVV Feuerwehren“,
  • DGUV R112-190 „Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten“.

Bildquelle: DGUV

Unfallanzeige

Definition

Halten die Umstände eines Arbeitsunfalls fest.

Erläuterung

Zur Anzeige ist der Unternehmer oder Leiter Feuerwehr verpflichtet, wenn z. B. ein Atemschutzgeräteträger tödlich verunglückt oder so verletzt wird, dass er mehr als drei Tage arbeitsunfähig ist. Die Anzeige ist zu erstatten an den entsprechenden Unfallversicherungsträger, das Gewerbeaufsichtsamt und den Betriebs- beziehungsweise Personalrat.

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Unfall

Definition

Unvermutetes, von außen auf einen Menschen rasch einwirkendes Ereignis, das zu einer Verletzung, einer Gesundheitsschädigung oder zum Tod führt. Sie erfolgen für den Betroffenen unvorhersehbar und unfreiwillig.

Erläuterung

Die Ursache eines Unfalles kann länger dauernd sein, aber das bei einem Unfall auf den Körper schädigende Ereignis wirkt nur zeitlich begrenzt ein. Die WHO registriert weltweit jährlich etwa 1,2 Millionen Unfälle. Unfälle sind die zweithäufigste Todesursache. In Deutschland erlitten 2009 etwa 7,5 Millionen Personen Unfälle. Etwa 15.000 Tote waren zu beklagen. Von Unfällen waren allein in den Jahren

2000 bis 2009 in Deutschland 242 verletzte und 11 getötete Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr betroffen.

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