Brand-Trainingszentrum

Definition

Ist eine Anlage mit der Möglichkeit, Einsätze von taktischen Einheiten bis zu Verbänden zu trainieren sowie Einsatzkräfte für spezielle Aufgaben und Situationen auszubilden.

Erläuterung

In einem Brand-Trainingszentrum sind zusätzlich zu Brandhäusern und -con­tai­nern Ge­fah­ren­an­lagen besonderer Art, wie z.B. In­du­strie­-, Schiffs-, Hafen- und Tun­nel­an­la­gen, Tankanlagen oder Flugzeuge, nachgebildet; Brandhaus; Brandcontainer, gasbetrieben; Brand­con­tainer, feststoffbetrieben, Brandübungsanlagen – Unfallverhütung.

Bildquelle: Dräger AG

Brandhaus

Definition

Ist ein Feuerwehr-Übungshaus nach DIN 14097 in der Größe eines Ein- oder Mehrfamilienhauses mit der Möglichkeit, taktische Einheiten bis zur Zugstärke bei realistischen Temperaturen trainieren zu lassen. Brandherde und Rauchgasdurchzündung werden meist durch Gasbrände simuliert.

Erläuterung

Ein Brandhaus dient der Übung und dem Training von Feuerwehreinsatzkräften unter realitätsnahen Bedingungen. Es werden realistische Eindrücke von Hitze-, Flam­men- und Wasserdampfeinwirkung auf die Einsatzkraft vermittelt. Da jedoch zur Befeuerung des Brandhauses aus Umweltschutzgründen meistens rückstandslos verbrennendes Propangas benutzt wird, können Verrauchung und Rauch­gas­durch­zün­dung nur simuliert werden.

Das taktische Vorgehen zur Suche von Vermissten und das truppweise Zusammenarbeiten unter Hitze sind die Trainingsziele.

Die Anzahl und die Art der Brandstellen variiert je nach örtlichen Voraussetzungen.

Bildquelle: Dräger AG

Brandrauch (Zusatzinformation)

Brandrauch kann den menschlichen Organismus erheblich schädigen.

Bei vielen Bränden entstehen aus geringen Mengen brennbarer Stoffe große Mengen Atemgifte und andere schädigende Stoffe mit teilweise extremen Vergiftungspotentialen.

Brandrauch besitzt folgende gefährliche Wirkungen, die in Abhängigkeit von Zusammensetzung und Konzentration:
  • toxisch wirken
  • chemische Wirkung besitzen
  • die Sicht behindern
  • dem Wärmetransport dienen
  • zu Durchzündungen (Flashover) beitragen können
StoffePyrolyse- bzw. Verbrennungsprodukte
HolzKohlenmonoxid (CO), Kohlendioxid (CO2), Wasser (H2O), niedrige Alkohole und Aldehyde, Essigsäure, verschiedene Kohlenwasserstoffe
Wolle  CO, CO2, H2O, Ammoniak (NH3), verschiedene Kohlenwasserstoffe, Blausäure (HCN), Schwefelwasserstoffe
PolystyrolCO, CO2, H2O, monomeres Styren, oligomere Styrole, Ethylbenzol, Alkene, Aldehyde, höhere Aromaten
PolyurethaneCO, CO2, H2O, NH3, HCN, verschiedene Kohlenwasserstoffe, Amine, Nitrile, Aldehyde, Carbonsäure,  Isocyanate 
PVC         CO, CO2, H2O, Chlorwasserstoff, gesättigte und ungesätigte Kohlenwasserstoffe, Chlorkohlenwasserstoffe wie z.B. Vinylclorid
PhenolharzeCO, CO2, H2O, Formaldehyd, Ameisensäure, Phenole, ldehyde
Polyamid CO, CO2, H2O, NH3, HCN, verschiedene Kohlenwasserstoffe, Aldehyde, Ketone, Amine, Stickoxide
Beispiele für die komplette Darstellung von Pyrolyse- und Verbrennungsprodukten im Brandrauch
Chemische
Bezeichnung
 Kurz-
zeichen
 Handelsnamen
(Auszug)
 wichtigste
Zersetzungsprodukte
1. Thermoplaste
Polyvinylchlorid PVCHostalit, Vestolit, Mipolam, Astrolon, Trovidur, Supralen, Kautex u.a.Salzsäure, Benzol und Folgegase
Polyethylen PEHostalen, Lupolen, Trolen, Vestolen u.a.CO, CO2 und sonstige
Polymethacrylsäure-ester PMA Plexiglas, Resartglas,
Persprex, Plexigum u.a.
CO in großen Mengen, Spuren evtl. von C1 und Phosgen
Polyacrylnitrit PANOrlon, Dralon u.a.Blausäure, Ammoniak,
Ammoniumcyanid
Polystyrol PS Styropor, Vestyron, Luren, Trolitul u.a. Benzol und Folgegase
Polyamide PANylon, Perlon, Ultramid,
Durethan, Supramid,
Trogamid
Ammoniak, Aminverbindungen, Ameisensäure
Phenolharze (Phenolplaste)PFBakelite, Eshalite, Resiform u.a.Phenol und Formaldehyd
HarnstoffharzeUFUltrapas, Formica, Resopal, Iporka, Kauritleim u.a.Harnstoffe – Ammoniak,
Amine, Blausäure
Polyester UPTrevira, Diolen, Leguval, Palatal u.a.CO, CO2, evtl. C1, wenn zugesetzt
Polyester mit GlasfaserFilon, Lamilux, Scobalit, Pecolit u.a.  
 KautschukIsopren u. Folgeproduk­te, evtl. Schwefel u. Chlorverbindungen
 Synthetischer Kau-tschukBuna S, Buna N, ButylkautschukButadien, Benzol u. Folgeprodukte, evtl. Blausäure, Ammoniak, Schwe­fel u. Chlorverbindungen
PolyurethanePURMoltopren, Desophen, Desmodur, VollcollanAmmoniak, Zyanate, Spuren von Blausäure
2. Abgewandelte Naturstoffe
Nitro-ZelluloseZelluloid, ZellhornCO, Nitrose, Gase, Stickstoffe
Zellulose-AcetatAcetat-Seide, Rhodiafil u.a.CO, Essigsäure 
KunsthornGalalith, Berolith, EsbrilithAmine, Ammoniak, Formaldehyd
Wichtigste Zersetzungsprodukte verschiedener Stoffe