Sauerstoff (Zusatzinformation)

Der Sauerstoffvorrat kann in chemisch gebundener Form, z.B. als KO2 oder NAClO3, oder als Drucksauerstoff in Druckgasflaschen mitgeführt werden, z. B. bei Kreislaufgeräten.

Der Mensch benötigt entsprechend der folgenden Tabelle 1 in Ruhe weniger Sauerstoff als in Arbeit.

ArbeitSauerstoff-Verbrauch  [Liter/min]Atemluftverbrauch  [Liter/min]
Ruhe0,410
leichte Arbeit (z. B. Gehen unter Pressluftatmer)0,4 bis 1,210 bis 30
mittlere Arbeit (z. B. Brandbekämpfung unter Pressluftatmer)1,2 bis 2,030 bis 50
schwere Arbeit (z. B. Rettung unter Chemikalienschutzanzug)über 2,0 , auch bis 3,6über 50, auch bis 80 möglich
Tabelle 1: Arbeit, Sauerstoffverbrauch und Atemluftverbrauch 

Sinkt der Sauerstoffgehalt der Atemluft, entsteht durch Sauerstoffmangel Gesundheits- oder sogar Lebensgefahr. (Tabelle 2).

Sauerstoff-gehalt der Einatemluft[Vol.-%]Auswirkungen auf den Menschen
20,95natürlicher Sauerstoffgehalt der Atemluft, keine Beeinträchtigung der Atmung
21 bis 17keine Beeinträchtigung der Atmung
17Sauerstoffgehalt der Ausatemluft, keine Beeinträchtigung der Atmung
17 bis 12Gefährdung der Gesundheit, z. B. Atmung gesteigert, Urteilskraft und Orientierungsvermögen verringert, Muskelkoordination gestört, rasche Ermüdung
12akute Gesundheitsgefahr, z. B. periodisches An- und Abschwellen der Atmung, Schmerzempfindung eingeschränkt, Trübung des Bewusstseins, Übelkeit, Erbrechen, Herzschädigung
12 bis 7Lebensgefahr, z. B. durch Schnappatmung, Muskelerschlaffung, Störungen der Sinneswahrnehmungen, Zusammenbrechen, Ohnmacht
7Atemstillstand, nach etwa 3 Minuten irreversibles Absterben der Hinzellen, nach etwa 5 bis 7 Minuten Herzstillstand
Tabelle 2: Auswirkungen des Sauerstoffmangels auf den Menschen

Zur Beatmung kann kurzzeitig einhundertprozentiger Sauerstoff eingeatmet werden, sofern der Druck nicht 0,1 MPa übersteigt.

Sauerstoff verbindet sich mit allen Elementen direkt oder indirekt (Ausnahme: Edelgase) und kann diese z. B. in ihre Oxide überführen. Sauerstoff ist besonders mit Ölen und Fetten sehr reaktionsfreudig. Dabei kann Explosionsgefahr entstehen.

In reiner Sauerstoffatmosphäre verbrennen Metalle . Eine weitere Form des Sauerstoffs ist der Ozon.

Angriffstrupp

Definition

Der Angriffstrupp ist eine Einheit innerhalb einer Gruppe oder einer Staffel. Er besteht aus den zwei Einsatzkräften Angriffstruppführer und Angriffstruppmann. Bei Einsätzen zur Brandbekämpfung, bei Einsätzen mit ABC-Gefahren und vielen Einsätzen zur Technischen Hilfeleistung müssen Angriffstruppführer und Angriffstruppmann Atemschutzgeräteträger sein.

Erläuterungen

Im Einsatz rettet der Angriffstrupp, vor allem aus Bereichen, die sich nur mit Atemschutzgeräten betreten lassen. Bei der Brandbekämpfung oder bei Brandgefahr nimmt er in der Regel das erste einzusetzende Strahlrohr vor.

Der Angriffstrupp setzt den Verteiler. Er verlegt seine Schlauchleitung, wenn kein Schlauchtrupp zur Unterstützung bereit steht. Erforderlichenfalls lässt er sich auch als Sicherheitstrupp nach Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 Atemschutz einsetzen.

Die Ausrüstung des Angriffstrupps ist vorgeschrieben, kann aber vom Einheitsführer je nach Lage ergänzt werden, z. B. durch ein Gerät zur Atemschutznotfallrettung und/oder durch Brandfluchthauben.

Bildquelle: Dräger AG

Tragezeitbegrenzung

Definition

Begrenzung der Tragezeit von Atemschutzgeräten zur Verhinderung gesundheitlicher Gefährdung seiner Benutzer. Sie gilt nur für Arbeitseinsätze nicht für Rettungs- und Selbstrettungseinsätze.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Die Tragezeitbegrenzung ist abhängig vom Gewicht des Atemschutzgerätes, den -> Atemwiderständen eines Atemschutzgerätes und durch dem Klima im Atemschutzgerät sowie ferner auch durch Umgebungsklima, Arbeitsschwere, Körperhaltung und räumliche Enge.

Die Festlegung konkreter Tragezeiten erfordert eine tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilung unter Einbeziehung eines Arbeitsmediziners.

So ermöglicht die Tragezeitbegrenzung nach DGUV R 112-190, Anlage 2 „Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten“ für Arbeitseinsätze unter Druckschlauchgeräte mit Masken höchstens 150 Minuten Einsatzzeit pro Einsatz bei einer Erholungszeit von 30 Minuten nach jedem Einsatz. Dabei ist die Tätigkeit unter Druckschlauchgerät auf 3 Einsätze pro 8-Stundenschicht und maximal 5 Arbeitsschichten pro Woche begrenzt.

Nr.SchutzausrüstungTragedauer(min) Erholungs-dauer (min)Einsätze  pro SchichtArbeitsschichten pro Woche
 1 Atemschutzgeräte mit Schutzanzug ohne Wärmeaustauschz .B .: CSA nach DIN EN 943-1 Typ 1a + Typ 1b 30 min einschl. Dekon-tamination mind. 90 min einschl. An- und Auskleiden 2 3
 2 Atemschutzgeräte mit Schutzanzug mit Hitzestress verringerten Eigenschaftenz. B. CSA nach EN 14 605 Typ 3 + 4, EN 13 982-1 Typ 5, EN 13 034 Typ 6 0,8 x Trage- zeit des  Atemschutz- gerätes  wie Atem- schutzgerät  wie Atem- schutzgerät  wie Atem- schutzgerät 
 3 Pressluftatmer bis 5 Kg Gesamtmasse funktionsbedingt 10 abhängig von Tragedauer 5
 4 Pressluftatmer über 5 Kg Gesamtmasse 60 30 4 4(2 Tage, 1Tag Pause, 2 Tage)
 5 Regenerationsgeräte bis 5 Kg Gesamtmasse funktionsbedingt 30 abhängig von Tragedauer 5
 6 Regenerationsgeräte ab 5 Kg Gesamtmasse 120 120 2 5
 7 Druckluftschlauchgeräte mit Maske 150 30 3 5
 8 Filtergeräte mit Vollmaske 105 30 3 5
Tragezeitbegrenzung ausgewählter Atemschutzgeräte ohne Rettungs- oder Selbstrettungsaufgaben  nach DGUV R 112-190, Anlage 2