Biologische Grenzwerte

Definition

sind für den Umgang mit chemischen Arbeitsstoffen ermittelte Höchstwerte in Harn oder Blut, die nach dem Stand des Wissens die Gesundheit des Menschen nicht beeinträchtigen.
Sie sind für gesunde Einzelpersonen konzipiert und gelten in der Regel für Belastungen durch Einzelstoffe.

Erläuterung

Die Untersuchung auf Einhaltung der biologischen Grenzwerte zeigt die tatsächliche Beanspruchung des Einzelnen durch Gefahrstoffe an. Anders als bei Luftgrenzwerten werden die besonderen Arbeitsplatzbedingungen, z. B. schwere

Arbeit zieht erhöhtes Atemvolumen nach sich, oder individuelle Unterschiede bei der Aufnahme und der Reaktion der Stoffe im Körper berücksichtigt.

Die biologischen Grenzwerte entsprechen den früheren „Biologischen Arbeitsplatztoleranzwerten“ (BAT) und werden in der Technischen Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 903 veröffentlicht.

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Biologische Arbeitsstoffe (BA)

Definition

Sind Mikroorganismen einschließlich gentechnisch veränderter Mikroorganismen, Zellkulturen, d.h. in-vitro-Vermehrungen von aus vielzelligen Organismen isolierter Zellen und humanpathogene Endoparasiten, die beim Menschen Infektionen sowie sensibilisierende oder toxische Wirkungen hervorrufen können.

Erläuterung

Biologische Arbeitsstoffe werden nach der Gefahrgutordnung ADR (Straße) den infektiösen Stoffen zugeordnet.

Zu den BA gehören auch gentechnisch lebens- und vermehrungsfähige Stoffe wie Pilze, Bakterien und Viren. Sie verschmutzen die Körperoberfläche oder werden in den Körper aufgenommen. Die Mehrzahl dieser Stoffe besitzen mehrere Wirkungsrichtungen. Sie können Menschen gefährden. Als Atemschutzgeräteträger ist man aber gut geschützt mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, in einigen Fällen auch mit einem Partikelfilter P 3. Erforderlichenfalls kann das Tragen von Chemikalienschutzkleidung erforderlich werden, z. B. einem Chemikalienschutzanzug Form 1a ET, um vor der Inkorporation biologischer Arbeitsstoffe ausreichend zu schützen.

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Biegerissfestigkeit

Definition

Kriterium für die mechanische Beständigkeit der Materialien von Chemikalienschutzanzügen. Die Biegerissfestigkeit teilt man in Klassen ein, Klasse 6 ist die höchste und beste Klasse, Angaben in kPa.

Erläuterung

Festgelegt sind die Werte der Biegerissfestigkeit in Chemikalienschutzanzug, Prüfkriterien nach Chemikalienschutzkleidungsnorm EN 943-1:2002 und 943-2:2002 und in ISO 7854 (Verfahren B), Durchführung der Tests bei Umgebungstemperaturen von mehr als 40.000 Zyklen und bei tiefen Temperaturen (-30° C) von mehr als 200 Zyklen

Quelle: Dräger AG