Desinfektionsmethoden

Definition

Desinfektion ist die Beseitigung von Mikroorganismen durch Abtöten, Inaktivieren oder Entfernen, bis von dem zu desinfizierenden Material keine Infektion mehr ausgehen kann.

Wichtigste Desinfektionsverfahren:

  • Hitzedesinfektion mittels Dampf, Auskochen, Heißluft und Wärmestrahlung
  • Nebeldesinfektion mittels Aerosolspray von Desinfektionsmitteln
  • Verbrennung
  • Strahlung durch ultraviolette oder radioaktive Strahlung
  • mechanische Verfahren z.B. durch Filtration
  • chemische Verfahren mit chemischen Desinfektionsmitteln

Erläuterung

Nach der Desinfektion sind die behandelten teile gründlich zu spülen, um Schäden an der Haut der Atemschutzgeräteträger, z.B. durch Verätzen mit Desinfektionsmittel, zu vermeiden. Die Durchführung der Desinfektion ist mittels Prüfkalender in Richtlinien und Vorschriften

  • Herstellervorgaben in Bedienungsanleitung und Wartungsvorgaben
  • Richtlinie vfdb 0840 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“
  • DGUV I 205-013 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“
  • DGUV-R 112-190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“

vorgeschrieben und erfolgt in regelmäßigen Abständen und nach Benutzung. Die Desinfektion war erfolgreich, wenn die Viren und Mikroorganismen durch Abtöten, Inaktivieren oder Entfernen reduziert wurden, bis von dem zu desinfizierenden Material keine Infektion mehr ausgehen kann. Das setzt eine Reduzierung um mindestens 99,9% voraus. Empfehlenswert ist es für Atemschutz- und CSA Werkstätten, möglichst oft mittels Schnelltest den Desinfektionserfolg zu prüfen, wenigstens aber zweimal jährlich die Qualität der Desinfektionsarbeit mit der Abklatschprobe nachzuweisen.

Biologische Gefahren

Definition

Menschen, Tieren und Pflanzen gefährdende Gefahren, die alle von pathogenen Mikroorganismen und Viren ausgehen und zu Erkrankung und Tod führen können.

Erläuterung

Heute belauern den Menschen zahlreiche biologische Gefahren. Dazu zählen vor allem

  • terroristische, kriminelle oder militärische Anschläge
  • natürliche Übertragung im individuellen Bereich
  • Seuchengefahr in neuer Qualität durch internationalen Waren- und Personenverkehr, z.B. SARS, Influenza, meldepflichtige Erkrankungen
  • nur mit spezieller Ausrüstung und spezieller Ausbildung erkenn- und identifizierbar
  • unsichtbare, lautlose, mit menschlichen Sinnen nicht wahrnehmbare Gefahren deren Folgen zeitlich versetzt zwischen Infektion und Krankheitsausbruch auftreten
  • enorme Variabilität und Vielfalt des Gefahrenpotentials der krankmachenden Keime

Krankmachende Keime unterliegen örtlich und zeitlich nicht zu begrenzenden Prozessen. Sie lassen sich durch Desinfektion und Sterilisation bekämpfen.

Rettungstasche

Definition

Rettungstaschen dienen der umluftunabhängigen Atemluftversorgung während der Rettung und während der Dekontamination von Atemschutzgeräteträgern. Auch eine Notluftversorgung von Personen bei der Rettung aus gefährdeten Bereichen ist möglich, z.B. während der Rettung aus oder durch mit Brandrauch gefüllte Räume.

Bild: Rettungstasche Rescue Pack System RPS 3500

Erläuterung

Rettungstaschen zählen nicht zur Persönlichen Schutzausrüstung (PSA). Für sie existiert keine separate Normung. Renommierte Hersteller wie Dräger Safety haben ihre Rettungstasche aber entsprechend zertifizieren lassen.

Beispiel für eine Rettungstasche ist das „Rescue Pack System RPS 3500“. Etwa 10.000 Stück sind davon im Einsatz. Es besteht aus:

  • 1 Druckminderer mit integrierter Warnpfeife und Manometer, Druckminderer ist direkt an der Druckluftflasche angeschlossen
  • 1 Mitteldruckschlauch mit Zugentlastung (Karabinerhaken)
  • 1 Y-Stück als Verteiler zum gleichzeitigen Anschluss von Lungenautomaten und Rettungshauben
  • 1 Tasche zum Tragen und zum Schutz der Ausrüstung mit verstärkter Bodenplatte, ein Schultertrageriemen sowie mit einem Fach zum Unterbringen von Rettungszubehör wie Bandschlinge, Rettungshaube, Brandfluchthaube und Tragetuch
  • Druckluftflasche CFK mit 6,8l/300 bar oder 9,0l/300 bar
  • 1 Lungenautomat DrägerMan PSS
  • 1 Vollmaske FPS 7000 oder Dräger Panorama Nova
  • alternativ Zusatzausrüstung: PSS Rettungshaube mit Systemzulassung für Dräger Rettungspack-System und Dräger Pressluftatmer