Kontaktlinsen im Einsatz

Name:

Philip Barte

Frage:

Darf ich als Atemschutzgeräteträger Kontaktlinsen im Einsatz tragen oder muss ich eine Maskenbrille verwenden?

Antwort

Sehr geehrter Herr Barte,

grundsätzlich geregelt ist die Antwort auf Ihre Frage in der Unfallverhütungsvorschrift

BGR/GUV- R 190,

Abschnitt 3.1.5.3 Ergonomie und individuelle Anpassung

Dort lässt sich zum Tragen von Kontaktlinsen nachlesen

„Das Tragen von Kontaktlinsen birgt ein zusätzliches Risiko – ein Zugriff bei Augenreizung oder Verrutschen der Linse ist u.U. nicht möglich – und ist bei der Benutzung bestimmter Atemschutzgeräte zu berücksichtigen.“

Grundsätzlich ist das Tragen von Kontaktlinsen statt Maskenbrille also möglich. Es muss aber mittels einer Gefahrenbeurteilung die Ungefährlichkeit des Tragens nachgewiesen werden.
Die gleichlautende Meinung vertritt das Referat 8 Persönliche Schutzausrüstung der Vereinigung für den deutschen Brandschutz (vfdb)

Mit freundlichen Grüßen

Dipl. Ing. W. Gabler
Redakteur

F-Schutzhelm in Fahrzeugen

Name:

Bernd Käsner

Frage:

Ist das Tragen eines normgerechten, korrekt aufgesetzten Helms der Masken-Helm-Kombination des Atemschutzgeräteträgers bei Fahrten einschließlich Alarm-fahrten mit Löschfahrzeugen Pflicht?

Antwort

Sehr geehrter Herr Käsner,

zunächst sei erwähnt, dass der Helm der Masken-Helm-Kombination ohne Maske getragen einem Feuerwehrschutzhelm entspricht. Zugelassene Helme erfüllen auch die Norm eines Feuerwehrschutzhelmes DIN EN 443 (siehe auch: Recht aktuell).

Die Antwort auf Ihre Frage hat im Mai 2009 die Feuerwehr-Unfallkasse Niedersachsen (FUK) beispielgebend für die Bundesrepublik gegeben. Sie schrieb u.a.:

Die Frage, ob das Tragen eines normgerechten, korrekt aufgesetzten Feuerwehrhelmes bei angelegtem Kfz-Sicherheitsgurtes und vorhandener Kopfstütze zur Verbesserung oder Verschlechterung der Sicherheit führt, lässt sich nicht generell beantworten. Es liegen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor.

Deshalb besteht keine Helmtragepflicht in Löschfahrzeugen bei Einhaltung o.g. Bedingungen.

Folgende Aussagen der FUK bieten jedoch Hilfestellungen für die Entscheidung:

  • Das zusätzliche Gewicht des Helmes kann bei fehlender Kopfstütze im Fall einer Notbremsung o.ä. Trägheitskräfte auslösen, die den Hals-Wirbelbereich zusätzlich belasten und zu seiner Schädigung führen können.
  • Bei Nicht-Anschnallpflichtigen Mitfahrern kann sich der Helm bei Unfällen schützend für seinen Träger auswirken.
  • Einsatztaktisch kann das Anlegen der Masken-Helm-Kombination und des Pressluftatmers während der Fahrt zur Einsatzstelle z. B. für den Angriffstrupp Zeitersparnis am Einsatzort bringen. Der Pressluftatmer darf allerdings erst bei Stillstand des Fahrzeuges aus seiner Halterung gelöst werden.
  • Untersuchungen haben gezeigt, dass auslösende Airbags keine zusätzlichen Gefährdungen für Helmträger erzeugen.

Nicht getragene Helme sind im Mannschaftsraum sicher zu befestigen, um deren herumfliegen bei einem Unfall zu vermeiden.

Einsatzzeit berechnen

Name:

Martin Müller

Frage:

Hallo Atemschutzlexikon

Für eine Abschnittsarbeit benötige ich Angaben zur Aufenthaltszeit unter PA. Kann ich berechnen, nach wie viel Minuten sich mein Atemluftvorrat PA beim Einsatz Brandbekämpfung Wohnungsbrand erschöpft hat?

Antwort

Hallo Herr Müller,

ja, das können Sie. Dazu ergänze ich zunächst Ihre Angaben mit der Annahme, dass Sie einen PA beatmen, auf dem eine Atemluftflasche 6,0 l mit 300 bar aufgeschraubt ist. Damit führen Sie etwa 1660 l Atemluft mit.

Versuche mit 250 Probanden haben ergeben, dass die Einsatzkraft unter der für Brandbekämpfung vorgeschriebenen Persönlichen Schutzausrüstung etwa Q = 40 l/min veratmet.

Da Sie den Atemluftverbrauch auch berechnen können, müssen Sie die dafür gültige Formel

Atemluftverbrauch (Q, auch: Atemminutenvolumen (AMV)):

        Q:        Atemluftverbrauch

        p2:       Flaschendruck zu Einsatzbeginn

        V2:       Endvolumen (Flaschenvolumen)

        ξ:         Kompressionsfaktor (bei 300 bar = 1,08 dimensionslos)

        t:          Einsatzzeit

        p1:       Ausgangsdruck (Luftdruck)

        pEND:   Flaschendruck am Einsatzende

        Δp = p2 - pEND

Umstellen nach der Zeit t zu:

         V2  . Δp
t = ------------------
      p1 .   t  .  ξ

Für Ihren Fall ist nun pEND = 1 bar anzunehmen, so dass sich Δp = p2 – pEND ergibt zu gerundet 300 bar.

      V2  . Δp                6,0 l  . 300 bar min
t = ------------------ =  --------------------------- = 41,66 min, gerundet etwa 40 min
    p1 .   t  .  ξ           1,0 bar .  40 l . 1,08

Dipl. Ing. Wolfgang Gabler

Redakteur