Die Ermittlungen von Gas– und Dampfkonzentrationen in der Atemluft sowie von unbekannten Inhaltsstoffen an Unfallstellen oder in Arbeitsstätten können mit Kurzzeitprüfröhrchen oder mit Langzeitprüfröhrchen erfolgen. Für operativ schnell erforderliche Messergebnisse nutzt man Kurzzeitprüfröhrchen. Für Messungen zur Ermittlung von langwierigen Konzentrationsänderungen u.ä. nutzt man Langzeitprüfröhrchen, z.B. Luftsammelröhrchen.
Prüfröhrchen müssen die Anforderungen der DIN EN 1231 „Kurzzeit-Prüfröhrchen – Messeinrichtung, Anforderungen und Prüfverfahren“ erfüllen.
Anwendung Kurzzeitprüfröhrchen:
Mit einer Handpumpe oder einer elektrisch betriebenen Balgpumpe wird eine vom Prüfhersteller vorgegebene Luftmenge durch das Prüfröhrchen gesaugt. Das Messprinzip beruht auf einer chemischen Reaktion des Füllpräparates, die das Füllpräparat während der Messung charakteristisch verfärbt, wenn es mit dem in der Umgebungsluft nachzuweisenden Gas in Verbindung kommt. Die Auswertung erfolgt qualitativ und quantitativ, z. B. mit Hilfe aufgedruckter Markierungen und einer Verfärbungsgrenze. Je nach Auswertemodus unterscheidet man die Skalenmethode, Farbvergleichmethode, Farbabgleichmethode und Markierungsringmethode.
Die Auswertung lässt sich sofort durchführen und liefert als Messergebnis die Konzentration des gesuchten Gases in ppm oder Vol.- %. Das Messergebnis liegt als Folge möglicher Querverbindungen und objektiver Messungenauigkeiten in einem Toleranzfeld von bis zu ± 35 %.
Zusammengefasste Prüfröhrchen auf einer Gummiplatte zur Bestimmung von mehreren Gasbestandteilen bestimmter Herkunft nennt man Simultantest. Diese gibt es auch für Brandgase, Lösemittel und Deponiegase.