14.01.2025 – Bei einem Wohnungsbrand in einer Erdgeschosswohnung eines Plattenbaus in Dresden wurden zwei Feuerwehrleute im Innenangriff verletzt.
Bildquelle: Feuerwehr Dresden
Lage
In den Abendstunden des Dienstages wurde die Feuerwehr Dresden zu einem ausgelösten Heimrauchmelder & Brandgeruch in eine Erdgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhauses alarmiert.
Als die ersten Kräfte kurze Zeit später die Einsatzadresse erreichten quoll bereits dichter, dunkler Rauch aus der Wohnung – ein Fenster war bereits geborsten. Umgehend wurde die Brandbekämpfung durch einen Trupp eingeleitet, der sich über den Treppenraum & die Wohnungstür Zugang zur Brandwohnung verschaffte. Ein weiterer Trupp ging mittels Steckleiter über den Balkon vor & sicherte dort den Rückweg – parallel wurde auch hier die Brandbekämpfung vorbereitet.
Während der Personensuche & Brandbekämpfung in der Wohnung kam es zu einer schlagartigen Zunahme der Temperatur. Die beiden Truppmitglieder erlitten infolgedessen teils schwere Verbrennungen & wurden sofort durch den zweiten Trupp auf dem Balkon ins Freie gebracht.
Nach einer notärztlichen Behandlung vor Ort wurden beide verletzt in Krankenhäuser transportiert & die Behandlung dort fortgesetzt.
Fazit
Bei diesem Atemschutznotfall wird deutlich, wie wichtig der Sicherheitstrupp bereits in der Anfangsphase des Einsatzes ist. Die Nutzung des zweiten Zugangs zur Brandwohnung hat ein schnelles Eingreifen ermöglich & den Trupp vermutlich vor schwereren Verletzungen bewahrt. Der Einsatz zeigt aber auch wie schnell sich das Lagebild ändern kann & welche Energie „moderne Feuer“ in sich tragen. Eine ständige Neubeurteilung ist daher nicht nur für den Einsatzleiter oder Führungskräfte von enormer Bedeutung, sondern ist auch kontinuierlich durch den Trupp im Innenangriff durchzuführen. Nur wer die Gefahr erkennt kann sich vor ihr schützen.
13.01.2025 – Bei der Brandbekämpfung in einer Werkstatt kam es Mitte Januar im Landkreis Aurich zu einem Zwischenfall – ein Feuerwehrmann wurde hierbei verletzt.
Bildquelle: W. Ihnen (Südbrookmerland)
Lage
Die ersteintreffende Feuerwehr wurde bereits durch den Eigentümer der Werkstatt empfangen, der bereits selbstständig erste Löschversuche unternahm. Umgehend wurden zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Objekt geschickt. Durch den Trupp im Innenangriff wurde ein brennender PKW festgestellt, der umgehend mit einem handgeführten Strahlrohr gelöscht wurde. Im Anschluss wurde der PKW mittels Schaum abgedeckt.
Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung wurden diverse Kabel im Objekt beschädigt – sie hingen teilweise schon ohne Isolierung von der Decke. Diese Gefahr wurde von den Einsatzkräften erkannt & mit besonderer Vorsicht gearbeitet!
Dennoch kam es bei der Kontrolle des Objektes zu einem Vorfall. Zur Kontrolle eines höhergelegenen Podest im rückwärtigen Bereich wollte ein Feuerwehrangehöriger eine metallische Leiter besteigen & er griff mit beiden Händen an die Sprosse & erlitt dabei einen Stromschlag, der auch durch Funkenflug wahrnehmbar war.
Umgehend wurde durch den Truppführer der Rückzug angeordnet & die Werkstatt gesperrt – der verletzte Feuerwehrangehörige wurde durch seine Kameraden ins Freie begleitet. Der Verletzte wurde im Anschluss rettungsdienstlich versorgt – an der Einsatzstelle wurde leichtes Muskelzucken & Benommenheit festgestellt – ein 24-Stunden EKG im Krankenhaus war unauffällig.
Fazit
Dieser Einsatz zeigt, dass trotz erkannter Gefahr diese Gefährdung von Einsatzkräften zwar minimiert, aber nicht ausgeschlossen werden kann. Besonders „gängige“ Gefahren, wie anliegende Medien können & dürfen nicht zur Routinegefahr werden, sondern müssen immer im Auge behalten werden.
Wenn möglich kann es hilfreich sein, diese ggf. abzuschalten.
04.04.2024 – Bei einem Feuer in einer Tiefgarage im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr verletzt. Bildquelle: Hamburger Abendblatt
Lage
Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg wurden gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr zu einem Feuer in einer Tiefgarage alarmiert. Die Garage, in welcher insgesamt 14 PKW geparkt waren, war Teil eines Mehrfamilienhauses. Initial sollte ein PKW brennen – die Rauchentwicklung war beim Eintreffen der ersten Kräfte schon auf der Straße sichtbar. Mehrere Trupps gingen zur Brandbekämpfung in die Tiefgarage vor, um die mittlerweile 3 brennenden PKW abzulöschen. Während diverse Trupps unter Nullsicht versuchten zum Brandherd vorzudringen, kam es im weiteren Einsatzverlauf zu einem Atemschutznotfall. Ein Trupp der Berufsfeuerwehr erlitt durch die enorme Hitze Verletzungen & musste den Rückzug antreten – sie schafften es ohne weitere Unterstützung selbstständig ins Freie.
Fazit
Die beiden verletzten Feuerwehrleute wurden umgehend versorgt & zur weiteren Behandlung einem Krankenhaus zugeführt. Kräfte von Feuerwehr & THW waren insgesamt 7 Stunden gemeinsam im Einsatz – das Objekt ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Aufgrund der starken Hitzeentwicklung kam es zu Betonabplatzungen auf einer Fläche von 9x5m – teilweise liegen sogar Moniereisen der Konstruktion frei. Die PSA der Einsatzkräfte wurde aufgrund der starken Hitze- & Rauchentwicklung ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen – für eine konsequente Einsatzhygiene kam unter anderem der GW-Hygiene zum Einsatz. Quelle: Feuerwehr Hamburg
Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte ein Garagengebäude mit Dachstuhl & ein Carport. Es bestand die Gefahr der Brandausbreitung auf das Wohngebäude, zudem wurde eine Person vermisst, weshalb umgehend 3 Trupps zur Personensuche ins Gebäude vordringen sollten.
Bei dem Versuch das Brandobjekt im Obergeschoss über eine Außentreppe zu betreten, wurde ein Trupp der Feuerwehr von herabfallenden Dachteilen erfasst. Der Truppmann stürzte die Treppe herunter & verletzte sich im Rückenbereich. Umgehend wurde er durch seinen Truppführer aus dem Gefahrenbereich gerettet.
Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss durch mehrere C-Rohre gelöscht. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig, um an alle Glutnester zu gelangen kam unter anderem eine Drehleiter zum Einsatz. Das Wohnhaus konnte durch die Riegelstellung gehalten werden, die vermeintlich vermisste Person wurde im weiteren Einsatzverlauf beim Nachbarn angetroffen.
Fazit
Der abgestürzte Feuerwehrmann zog sich Verletzungen im Rückenbereich zu & wurde nach rettungsdienstlicher Versorgung vor Ort einem Krankenhaus zugeführt. Sein Truppführer blieb körperlich unverletzt.
Das angrenzende Wohngebäude konnte geschützt werden
07.01.2024 – Bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus in Münchener Stadtteil Mittersendling wurde ein Feuerwehrmann verletzt.
Quelle & Bilder: Feuerwehr München
Lage
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand das Erdgeschoss & große Teile des Obergeschosses bereits im Vollbrand – Flammen schlugen aus diversen Fenstern. Die im Haus lebende Familie konnte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig retten. Umgehend wurde mit einem umfassenden Löschangriff, unter Zuhilfenahme mehrerer Rohre, begonnen.
Eine weitere Ausbreitung konnte verhindert werden – aufgrund der Bauweise mussten umfangreiche Nachlöscharbeiten getätigt werden, hierbei kam unter anderem auch eine Rettungssäge zum Einsatz.
Bei der Brandbekämpfung wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Er war im Innenangriff auf einer Treppe im Einsatz, als es zum Teileinsturz dieser kam. Er wurde rettungsdienstlich behandelt & einem Krankenhaus zugeführt.
Fazit
Der Feuerwehrmann erlitt mittelschwere Schnittverletzungen an den Beinen. Nach einer Erstversorgung durch vor Ort befindliches Rettungsdienstpersonal wurde er zur weiteren chirurgischen Behandlung einem Krankenhaus zugeführt.
12.01.2024 – Bei einem Feuer im Kreuztaler Stadtteil „Eichen“ (NRW) wurden zwei Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt.
Quelle: www.feuerwehr-kreuztal.de
Lage
Bei Eintreffen der örtlichen Feuerwehr schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl des Hauses – die Bewohner des Objektes hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon selbst gerettet & wurden durch Zivilpersonen betreut. Ein Trupp unter Atemschutz, bestehend aus zwei Feuerwehrmännern im Alter von 33 & 42 Jahren (beide selbst erfahrene Führungskräfte), gingen zur Brandbekämpfung ins Objekt vor. Beim Versuch ins Obergeschoss zu gelangen, betraten beide Feuerwehrleute eine zuvor abgelöschte Holztreppe & brachen ein. Sie setzten umgehend einen Mayday-Ruf ab konnten sich jedoch selbstständig aus dem Brandobjekt retten. Sie wurden einem Krankenhaus zugeführt. Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss im Außenangriff & über zwei Drehleitern fortgeführt. Das EG & das OG brannten vollständig aus.
Fazit
Die beiden verletzten Feuerwehrleute erlitten diverse Prellungen am Körper. Sie konnten das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen.
18.12.2023 – Bei einem Feuer eines Einfamilienhauses, im polnischen Rybnik, wurde ein Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt. Er musste nach der Rettung durch seine Kameraden stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Quelle: strazacki.pl & RitGtd.pl
Lage
Es kam zu einem Feuer im EG eines Einfamilienhauses, eine Person wurde im Objekt vermisst. Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht wurde begannen weitere Kräfte mit der Kontrolle der Räumlichkeiten im EG & im 1.OG. Die Rauchausbreitung im gesamten Objekt erschwerte diese Maßnahme massiv. Im weiteren Einsatzverlauf brach ein Kamerad der örtlichen Feuerwehr durch die Decke & fiel aus dem 1.OG ins EG. Infolgedessen verletzte er sich am Knie & musste von anderen Kräften gerettet werden. Er kam verletzt ins Krankenhaus.
Fazit
Das Loch in der Bodenstruktur ergab sich erst, als der Feuerwehrmann den Bereich betrat & war nicht schon zuvor vorhanden. Es handelte sich nicht um taktisch falsches Vorgehen unter Nullsicht – man muss auf alles vorbereitet sein, es gibt immer Faktoren auf die Einsatzkräfte keinen Einfluss haben. („Restrisiko“)
16.12.2023 – Bei einem Feuer im Hamburger Stadtteil Winterhude wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr Hamburg verletzt.
Quelle: Hamburg.de
Lage
Der Trupp bestehend aus einem 36 & einem 55 Jahre alten Feuerwehrmann betrat unter umluftunabhängigen Atemschutz die Brandwohnung, in der anfangs noch zwei Personen vermutet wurden. In der Wohnung wurde das Vorgehen des Trupps durch schlechte Sichtverhältnisse & eine massive Müllbelastung in der Wohnung erschwert. Im weiteren Einsatzverlauf brach der Funkkontakt zum eingesetzten Trupp für die Atemschutzüberwachung ab – infolgedessen wurde durch die Atemschutzüberwachung der Sicherungstrupp aktiviert & weitere Kräfte angefordert. Beide Kameraden konnten gerettet werden, ihnen war vermutlich der Rückweg abgeschnitten. Ein Mitglied des Trupps erlitt eine Rauchgasintoxikation & Verbrennungen 2. Grades & muss stationär behandelt werden.
Fazit
In diesem Einsatz wird wieder einmal deutlich, wie wichtig eine strukturierte Atemschutzüberwachung & das Bereitstellen des Sicherheitstrupps schon in der Anfangsphase ist. Den beiden verletzten Hamburger Kameraden wünschen wir gute Besserung!
Grundlegend ist zu sagen, dass jeder Atemschutzgeräteträger nach seinem Grundlehrgang & der jährlichen Unterweisung befähigt ist, die Druckluftflasche am Pressluftatmer zu tauschen.
Hierbei gilt zu beachten, dass der Pressluftatmer laut Herrsteller nach der Nutzung zur Aufbereitung & Prüfung einer Atemschutzwerkstatt zugeführt werden muss. Ein Flaschenwechsel darf also nur erfolgen, wenn der Pressluftatmer: – nicht thermisch beaufschlagt wurde – mechanisch belastet wurde – chemisch belastet wurde – starke Verschmutzung aufweist – Auffälligkeiten bei der Sicht-, Dicht- und Funktionskontrolle auftauchen
Trifft einer der gennanten Punkte zu, ist ein Flaschenwechsel nicht empfehlenswert!
Atemschutzgeräte mit auswechselbarem Partikelfilter dienen zum Schutz des Trägers/der Trägerin vor Tröpfchen und gegen Aerosole. Atemschutzgeräte mit auswechselbarem Partikelfilter müssen einem Zulassungsverfahren (z.B. DIN EN 140 in Verbindung mit DIN EN 143) unterzogen worden sein.
Moderne Pressluftatmer verfügen über ein Tragegestell, das dem Atemschutzgeräteträger ergonomisch geformt in Zusammenhang mit drehbarem Beckengurt, breiten Schultergurten und leicht bedienbaren Schnellverschlüssen ein Höchstmaß an Tragekonform bietet. Selbst bei schwierigen Einsatzbedingungen sichern so ausgestattete Rückentrageplatten stets den erforderlichen Sitz des Pressluftatmers am Körper des Atemschutzgeräteträgers. Die in der Rückentrageplatte integrierten Hoch- und Mitteldruckleitungen des Gerätes ermöglichen hohe Tragesicherheit und Wartungskonform.
Prüfung von Atemschutzgeräten nach Vorgaben, z. B. nach Bedienungsanleitung des Herstellers, Unfallverhütungsvorschriften oder Richtlinie vfdb 0804 Wartung von Atemschutzgeräten der Feuerwehr.
Zur Instandhaltung von Atemschutzgeräten (ASG) gehören Kontrolle, Reinigung, Wartung, Reparatur und Prüfung. Die Instandhaltung dient zur Wiederherstellung des Sollzustandes, d.h. der Einsatzbereitschaft des ASG. Sie ist nach jedem Gebrauch oder nach den vorgeschriebenen Wartungsintervallen durchzuführen. Darüber informieren Prüfkalender und Gebrauchsanweisung.
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterungen
Aus dem Prüfkalender lässt sich erkennen, wann was instandgesetzt werden muss. Die Gebrauchsanweisung gibt Informationen, z.B. über die Demontage der Geräte, ihre Reinigung, Desinfektion und den Ersatz verbrauchter Materialien (Flaschenfüllung, Alkalipatronen, Filtereinsätze), über Reparaturen, den Austausch von Originalteilen sowie die Prüfung der Geräte.
Wiederverwendbare Teile von ASG, z.B. Lungenautomaten und Druckluftflaschen, und ihre Instandhaltung werden in einer Kartei oder Datei erfasst. Ebenso werden alle Einsätze sowie die Lagerung und Instandhaltung festgehalten. Die Instandhaltung von ASG wird von einem ausgebildeten Atemschutzgerätewart durchgeführt.
Analyse der Eigenschaften eines Atemschutzgerätes bezüglich der Erfüllung gegebener Bedürfnisse. Eine Atemschutzgeräte-Bewertung kann aber auch bedeuten, das Gerät hinsichtlich einer gegebenen Vorschrift, z. B. ihrer Norm abzuprüfen.
Erläuterungen
Beispiel:
In einem Lackierbetrieb kann davon ausgegangen werden, dass die Umgebung über ausreichend Sauerstoff verfügt, aber mit Lösemitteldämpfen kontaminiert ist. Es muss also ein Filtergerät zur Aufnahme der Lösemitteldämpfe eingesetzt werden.
Voraussetzung für die Schutzwirkung eines Atemschutzgerätes (ASG) ist ein guter Dichtsitz des Atemanschlusses. Dafür ist beim Aufsetzen eines Atemanschlusses die Gebrauchsanweisung des Herstellers zu beachten; z.B. muss beim Anlegen einer Maske der korrekte Dichtsitz eingehalten werden.
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterungen
Bei Personen mit Bärten oder Koteletten im Bereich der Dichtrahmen von Voll- und Halbmasken ist der Dichtsitz nicht gewährleistet; Barterlass. Ebenso sind Personen mit extremer Kopfform oder mit tiefen Narben als Geräteträger nicht geeignet.
Moderne Atemanschlüsse sind auch für Brillenträgern geeignet, da die Brillengestelle entweder in der Maske integriert sind oder bei Halbmasken die entsprechende Brillenform gewählt werden.
Das Anschlussgewinde ist bei Atemschutzgeräten für die Überdruck – Atemtechnik am Atemanschluss ein Innengewinde, am Lungenautomat und Filter ein Außengewinde M 45 x 3;
bei Atemschutzgeräten für Normaldruck am Atemanschluss ein Innengewinde und am Lungenautomat bzw. Filter ein Außengewinde 40 x 1/7 Zoll
bei Regenerationsgeräten am Atemanschluss und am Anschlussstück ein Zentralgewindeanschluss.
Atemschutzgeräte sind persönliche Schutzausrüstungen der Kategorie 3, also PSA, die gegen tödliche Gefahren oder ernste und irreversible Gesundheitsschäden schützen. Für Persönliche Schutzausrüstungen dieser Kategorie wird die EG-Baumusterprüfbescheinigung einer benannten Stelle und regelmäßige Kontrollmaßnahmen gefordert. Sie sind Voraussetzung für die EG-Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung (Zertifizierung).
Geprüfte und zertifizierte Atemschutzgeräte erfüllen entsprechende Normen, z. B. Vollmasken der Feuerwehr die DIN EN 136/3 und Pressluftatmer die DIN EN 137 „Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer)“ . Ihre Zulassung für den europäischen Markt erfolgt im Rahmen o.g. Zertifizierung.
Begriff Zertifizierung
Prozess, bei dem eine EG-Baumusterprüfbescheinigung für ein Gerät nach der Erfüllung der grundlegenden Anforderungen einer Europäischen Richtlinie, z. B. der PSA-Richtlinie 89/686/EWG (Europäische Direktive), ausgefüllt wird. Mit der Zertifizierung bestätigt man die erfolgreich durchgeführte Prüfung z. B. eines Atemschutzgerätes.
Diese Zertifizierung führen Prüfstellen durch. Nach erfolgreicher Zulassungsprüfung erhalten diese PSA die CE-Kennzeichnung.
Begriff CE-Kennzeichnung
gibt an, dass ein Produkt die grundlegenden Anforderungen einer Europäischen Direktive erfüllt und im Bereich der Europäischen Union in Verkehr gebracht werden darf. Die CE-Kennzeichnung ist auf dem Produkt anzubringen
CE : Abkürzung für Commnunautée Europén ( franz.= Europäische Gemeinschaft)
Mit dem CE-Kennzeichen wird also die Erklärung des Herstellers dokumentiert, dass sein Produkt die Sicherheitsanforderungen der europäischen Richtlinien erfüllt. Bei persönlichen Schutzausrüstungen, die in besonders gefährlichen Bereichen eingesetzt wird, z. B. umluftunabhängige Atemschutzgeräte, besteht die CE-Kennzeichnung aus CE-Zeichen und der Nummer der Zertifizierungsstelle. Damit wird gezeigt, dass eine Konformitätsbescheinigung vorliegt und die Zertifizierungsstelle, z. B. die Dekra-Exam in Essen, eine Kontrolle der Fertigung und des Qualitätssystems des Herstellers der PSA durchführt.
Wenn der Hersteller seine PSA danach einer zusätzlichen Prüfung entsprechend Richtlinie vfdb 0810 – 02 Atemschutzgeräte unterziehen lässt, hat er nach erfolgreichem Abschluss die Bestätigung, dass seine Vollmaske oder sein Atemschutzgerät mit allen anderen, die ebenso diese zusätzliche Prüfung bestanden haben, kompatibel ist. Mit diesen Zusatzprüfungen haben alle deutschen Hersteller (Bartels+Rieger, Dräger, Interspiro, MSA) eine wechselseitige, rechtssichere und technisch abgesicherte Nutzung innerhalb der in der Tabelle aufgezeigten Möglichkeiten ihre Ausrüstungen bestätigen lassen. So ist eine zumindest begrenzte Kompatibilität zwischen Atemschutzgeräten verschiedener Hersteller abgesichert. Zum Wohl der Nutzer der Atemschutzgeräte und der gegenseitigen Austauschbarkeit von Systemkomponenten im Atemschutzeinsatz ergeben sich die damit folgenden Schnittstellen an einem Pressluftatmer (siehe Tabelle).
Das trifft zu für alle Vollmasken nach DIN EN 136/3 und die Pressluftatmer nach EN 137, die die Bedingungen der Richtlinie vfdb 0810/2 Auswahl PSA – Atemschutzgeräte erfüllen, also auch Pressluftatmer mit Zweitanschluss und Pressluftatmer mit Schnellfülleinrichtung. Zu diesen Bedingungen gehören u.a.:
Ventile von Druckgasflaschen überragt nicht den unteren Rand des Tragegestells
mit akustischer Warneinrichtung
Lungenautomat mit Gewindeanschluss M 45 x 3 ist mit „A“ gekennzeichnet
Druckgasflaschen gleichen Volumens, gleicher Größe und gleichen Nenndruckes sind gegeneinander austauschbar
Rüttelsicherung o.ä. vorhanden
Informationsbroschüre des Herstellers (Bedienungsanleitung) liegt Gerätelieferung bei.
Die Übereinstimmung und Eignung von Atemschutzgeräten für die deutschen Feuerwehren entsprechend der Richtlinie vfdb 0810/2 Auswahl PSA – Atemschutzgeräte, vor allem hinsichtlich der in der Tabelle aufgezeigten Kompatibilität, wird durch eine vom vfdb-Referat 8 benannte Fachstelle entsprechend vfdb-Richtlinie 0800 bestätigt.
An einer Übersicht von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren, die den Anforderungen der Richtlinie vfdb 0810/2 Auswahl PSA – Atemschutzgeräte entsprechen, insbesondere die der Kompatibilität, wird derzeitig gearbeitet.
Seit 2016 sind bereits alle die Atemschutzausrüstungen im Internet aufgezählt, die eine gültige EG-Konformitätserklärung und CE-Kennzeichnung besitzen. Sie erreichen diese Internet-Plattform „Verzeichnis zertifizierter Atemschutzgeräte“ unter
Wichtige Adresse: Auflistung der zertifizierten Atemschutzgeräte
Diese Übersicht wird durch die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI) und das Referat „Persönliche Schutzausrüstungen“, Sachgebiet „Atemschutz“ herausgegeben. In ihr werden zertifizierte Atemschutzgeräte und Filter veröffentlicht, um Hinweise auf geeignete Atemschutzgeräte zu geben. Sie haben über Suchfunktionen die Möglichkeit, Geräte, Gerätegruppen oder Hersteller schnell zu finden und über einen Link die Webseite des Herstellers aufzurufen. Das Portal bildet den Markt überwiegend ab, beansprucht jedoch keine Vollständigkeit.
Die BGRCI und das Referat „Persönliche Schutzausrüstungen“, Sachgebiet „Atemschutz“, veröffentlichen das Portal, um Anwendern und den für die Arbeitssicherheit zuständigen Institutionen Hinweise für die Verwendbarkeit und Beschaffung geeigneter Atemschutzgeräte gemäß § 29 der BGV „Grundsätze der Prävention“ zu geben. www.atemschutzlexikon.de darf seinen Nutzern mit freundlicher Genehmigung der BGRCI, Kompetenz-Center Notfallprävention, Standort Hohenpeißenberg diesen Service anbieten.