Zwei verletzte Feuerwehrleute bei Wohnungsbrand (DD)

14.01.2025 – Bei einem Wohnungsbrand in einer Erdgeschosswohnung eines Plattenbaus in Dresden wurden zwei Feuerwehrleute im Innenangriff verletzt.

Bildquelle: Feuerwehr Dresden

Lage

In den Abendstunden des Dienstages wurde die Feuerwehr Dresden zu einem ausgelösten Heimrauchmelder & Brandgeruch in eine Erdgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhauses alarmiert.

Als die ersten Kräfte kurze Zeit später die Einsatzadresse erreichten quoll bereits dichter, dunkler Rauch aus der Wohnung – ein Fenster war bereits geborsten. Umgehend wurde die Brandbekämpfung durch einen Trupp eingeleitet, der sich über den Treppenraum & die Wohnungstür Zugang zur Brandwohnung verschaffte. Ein weiterer Trupp ging mittels Steckleiter über den Balkon vor & sicherte dort den Rückweg – parallel wurde auch hier die Brandbekämpfung vorbereitet.

Während der Personensuche & Brandbekämpfung in der Wohnung kam es zu einer schlagartigen Zunahme der Temperatur. Die beiden Truppmitglieder erlitten infolgedessen teils schwere Verbrennungen & wurden sofort durch den zweiten Trupp auf dem Balkon ins Freie gebracht.

Nach einer notärztlichen Behandlung vor Ort wurden beide verletzt in Krankenhäuser transportiert & die Behandlung dort fortgesetzt.

Fazit

Bei diesem Atemschutznotfall wird deutlich, wie wichtig der Sicherheitstrupp bereits in der Anfangsphase des Einsatzes ist. Die Nutzung des zweiten Zugangs zur Brandwohnung hat ein schnelles Eingreifen ermöglich & den Trupp vermutlich vor schwereren Verletzungen bewahrt.
Der Einsatz zeigt aber auch wie schnell sich das Lagebild ändern kann & welche Energie „moderne Feuer“ in sich tragen. Eine ständige Neubeurteilung ist daher nicht nur für den Einsatzleiter oder Führungskräfte von enormer Bedeutung, sondern ist auch kontinuierlich durch den Trupp im Innenangriff durchzuführen. Nur wer die Gefahr erkennt kann sich vor ihr schützen.

Quelle: Presseportal

Verletzter Feuerwehrmann durch Stromschlag

13.01.2025 – Bei der Brandbekämpfung in einer Werkstatt kam es Mitte Januar im Landkreis Aurich zu einem Zwischenfall – ein Feuerwehrmann wurde hierbei verletzt.

Bildquelle: W. Ihnen (Südbrookmerland)

Lage

Die ersteintreffende Feuerwehr wurde bereits durch den Eigentümer der Werkstatt empfangen, der bereits selbstständig erste Löschversuche unternahm.
Umgehend wurden zwei Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz zur Brandbekämpfung ins Objekt geschickt.
Durch den Trupp im Innenangriff wurde ein brennender PKW festgestellt, der umgehend mit einem handgeführten Strahlrohr gelöscht wurde. Im Anschluss wurde der PKW mittels Schaum abgedeckt.

Aufgrund der enormen Hitzeentwicklung wurden diverse Kabel im Objekt beschädigt – sie hingen teilweise schon ohne Isolierung von der Decke. Diese Gefahr wurde von den Einsatzkräften erkannt & mit besonderer Vorsicht gearbeitet!

Dennoch kam es bei der Kontrolle des Objektes zu einem Vorfall. Zur Kontrolle eines höhergelegenen Podest im rückwärtigen Bereich wollte ein Feuerwehrangehöriger eine metallische Leiter besteigen & er griff mit beiden Händen an die Sprosse & erlitt dabei einen Stromschlag, der auch durch Funkenflug wahrnehmbar war.

Umgehend wurde durch den Truppführer der Rückzug angeordnet & die Werkstatt gesperrt – der verletzte Feuerwehrangehörige wurde durch seine Kameraden ins Freie begleitet. Der Verletzte wurde im Anschluss rettungsdienstlich versorgt – an der Einsatzstelle wurde leichtes Muskelzucken & Benommenheit festgestellt – ein 24-Stunden EKG im Krankenhaus war unauffällig.

Fazit

Dieser Einsatz zeigt, dass trotz erkannter Gefahr diese Gefährdung von Einsatzkräften zwar minimiert, aber nicht ausgeschlossen werden kann.
Besonders „gängige“ Gefahren, wie anliegende Medien können & dürfen nicht zur Routinegefahr werden, sondern müssen immer im Auge behalten werden.

Wenn möglich kann es hilfreich sein, diese ggf. abzuschalten.

Quelle: Atemschutzunfaelle.eu

Ablegen der PSA nach Brandeinsätzen

Die Thematik Einsatzhygiene ist allgegenwertig & nimmt in ihrer Wichtigkeit täglich zu. Ein wichtiger erster Schritt ist hierbei das Ablegen der PSA, ohne Kontaminationsverschleppung. Nachfolgend zeigen wir euch eine Variante, wie ihr mit einfachen Mitteln & in möglichst kurzer zeit mit geringem Personalaufwand eine Konsequente Einsatzstellenhygiene realisieren könnt. Jeder der gezeigten Schritte ist ohne Hilfspersonal möglich & durch den Trupp alleine realisierbar. Um die Schritte in Ruhe & mit der nötigen Sorgfalt durchgeführt werden können benötigt der Trupp ca. 50bar Restdruck – bei weniger Druck kann ein Systemwechsel erfolgen. Dies kann je nach Lage & Kontamination durch einen Filter oder eine FFP 2 oder FFP 3 Maske realisiert werden.

Schritt 1

Nach verlassen des Gefahrenbereichs PSA abklopfen oder leicht abbürsten. Hierbei nicht mit Druckluft arbeiten!

Wichtig: Die PSA bleibt vollständig & der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 2

Kontaminierte PSA mit Wasser benetzen, um Brandrückstände abzuwaschen oder zu binden.

Die Stiefel können hierbei mit einer Bürste gereinigt werden – alle Textilteile werden lediglich benetzt.

Wichtig: Ein weiterer Innenangriff mit dieser PSA ist ausgeschlossen – Verbrühungsgefahr!

Schritt 3

Bereich mit sauberem & trockenem Untergrund aufsuchen.

Wichtig: Dieser muss zwingend außerhalb des Gefahrenbereichs & rauchfrei sein! Der Lungenautomat bleibt angeschlossen!

Schritt 4

Helm abnehmen & sicher verpacken!

Warum wir empfehlen den Helm zeitnah abzunehmen hat mehrere Gründe:

  • meist mit am stärksten kontaminiert
  • Regulierung der Körpertemperatur über den Kopf
  • „bequemeres“ Gefühl ohne Helm

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 5

Öffnen & Lösen der Schulter- & Hüftgurte des Atemschutzgerätes.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 6

Atemschutzgerät abnehmen & vor der gerätetragenden Person ablegen.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 7

Zusätzliche Ausrüstung wie Handsprechfunkgerät, Wärmebildkamera & sonstiges Equipment ablegen.

Hierzu zählen auch alle persönlichen Gegenstände, die in den Taschen der PSA mitgeführt werden – z.B. Bandschlingen.

Eigene Ausrüstung wird hierbei extra abgelegt – die Erläuterung dazu folgt.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 8

Klett- & Reißverschluss der Jacke öffnen.

Dabei ist darauf zu achten, dass die Jacke mit den kontaminierten Handschuhen nur von außen berührt wird.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 9

Handschuhe ausziehen & Einmalhandschuhe anziehen.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 10

Jacke nach hinten über links ausziehen & liegen lassen. Dabei nur das Jackeninnere berühren.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 11

Flammschutzhaube von hinten über die Maske stülpen & über die Mitteldruckleitung nach unten rutschen lassen.

Der Lungenautomat ist weiterhin angeschlossen!

Schritt 12

Maskenbänderung lösen & Maske nach vorn ablegen.

Bei Atemschutzgeräten mit Überdruck ist darauf zu achten den Lungenautomaten zu sperren.

Schritt 13

Gesicht, Hals & Unterarme mit geeigneten Mitteln reinigen.

Geeignete partikelfiltrierende Halbmaske anlegen (FFP 2 oder FFP 3) & die restliche PSA nach ähnlichem Vorgehen ablegen.

Schritt 14

Kontaminierte, abgelegte PSA zusammenlegen & in geeignetes luftdichtes Behältnis verpacken.

Behältnis mit Anhängekarte beschriften, um Informationen für nachfolgende Aufbereitungsbereiche zur Verfügung zu stellen.

Persönliche Gegenstände, wie Rettungsmesser etc. selbstständig verpacken & reinigen. Hierfür können z.B. Gefrierbeutel, ZIP-Beutel oder ähnliches genutzt werden.

Herz-Kreislauf-Stillstand (PL)

27.04.2024 – Am Samstag kam es in Ostrow Wielkopolski (PL) zu einem tödlichen Unfall während der Belastungsübung.

Lage

Am Samstag, den 27.04.2024, kam es in Ostrow Wielkopolski (PL) zu einem tödlichen Unfall während einer Belastungsübung.
Die Bemühungen der sofortigen Reanimation blieben leider ohne Erfolg – der Kamerad erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Quelle: https://www.gov.pl/web/kgpsp/odszedl-na-wieczna-sluzbe-druh-marcin-raczyk-z-osp-zerniki

Zwei verletzte Feuerwehrleute bei Feuer in Braunschweig

16.04.2024 – Bei einem Feuer in einem Braunschweiger Industriegebiet wurden zwei Angehörige der Feuerwehr & drei Kollegen der Polizei verletzt.

Bildquelle: tageschau.de

Lage


Die Feuerwehr Braunschweig wurde in den frühen Mittagsstunden des 16.04.2024 zu einem Feuer in einem Industriebetrieb alarmiert. Kurze Zeit später entwickelte sich eine zunächst übersichtliche Lage zu einem dynamischen Einsatz mit mehrere Explosionen & einer massiven Ausbreitung auf dem betroffenen Gelände.
Die Löscharbeiten auf dem Gelände dauern auch zwei Tage nach Ausbruch des Feuers noch an – aktuell (18.04.2024) wird Ga aus einem LKW gezielt über eine mobile Fackel abgebrannt.
Ein weiterer ausführlicher Bericht folgt nach dem Ende der Maßnahmen & der Aufarbeitung des Einsatzes.

Fazit

Im Laufe des Einsatzes wurden zwei Angehörige der Feuerwehr & drei Polizisten verletzt – über den Hergang & den Verletzungsgrad ist Stand jetzt nichts bekannt. Die zerstörte PSA (siehe Bild) lässt nur erahnen wie dynamisch die Lage war & welche Temperaturen an der Einsatzstelle gewütet haben.
Quelle: Feuerwehr Braunschweig

Zwei Verletzte bei Feuer in Tiefgarage (HH)

04.04.2024 – Bei einem Feuer in einer Tiefgarage im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr verletzt.
Bildquelle: Hamburger Abendblatt

Lage

Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg wurden gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr zu einem Feuer in einer Tiefgarage alarmiert. Die Garage, in welcher insgesamt 14 PKW geparkt waren, war Teil eines Mehrfamilienhauses. Initial sollte ein PKW brennen – die Rauchentwicklung war beim Eintreffen der ersten Kräfte schon auf der Straße sichtbar.
Mehrere Trupps gingen zur Brandbekämpfung in die Tiefgarage vor, um die mittlerweile 3 brennenden PKW abzulöschen.
Während diverse Trupps unter Nullsicht versuchten zum Brandherd vorzudringen, kam es im weiteren Einsatzverlauf zu einem Atemschutznotfall. Ein Trupp der Berufsfeuerwehr erlitt durch die enorme Hitze Verletzungen & musste den Rückzug antreten – sie schafften es ohne weitere Unterstützung selbstständig ins Freie.

Fazit

Die beiden verletzten Feuerwehrleute wurden umgehend versorgt & zur weiteren Behandlung einem Krankenhaus zugeführt.
Kräfte von Feuerwehr & THW waren insgesamt 7 Stunden gemeinsam im Einsatz – das Objekt ist aktuell nicht mehr bewohnbar. Aufgrund der starken Hitzeentwicklung kam es zu Betonabplatzungen auf einer Fläche von 9x5m – teilweise liegen sogar Moniereisen der Konstruktion frei.
Die PSA der Einsatzkräfte wurde aufgrund der starken Hitze- & Rauchentwicklung ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen – für eine konsequente Einsatzhygiene kam unter anderem der GW-Hygiene zum Einsatz.
Quelle: Feuerwehr Hamburg

Bildquelle: Feuerwehr Hamburg

Verletzter Feuerwehrmann durch herabfallende Teile (NRW)

19.01.2024 – Beim Brand einer Garage & eines Carports im Mindener Ortsteil Dützen (NRW) wurde ein Feuerwehrmann verletzt.

Quelle & Bilder: Feuerwehr Minden

Lage

Bei Eintreffen der Feuerwehr brannte ein Garagengebäude mit Dachstuhl & ein Carport. Es bestand die Gefahr der Brandausbreitung auf das Wohngebäude, zudem wurde eine Person vermisst, weshalb umgehend 3 Trupps zur Personensuche ins Gebäude vordringen sollten.

Bei dem Versuch das Brandobjekt im Obergeschoss über eine Außentreppe zu betreten, wurde ein Trupp der Feuerwehr von herabfallenden Dachteilen erfasst. Der Truppmann stürzte die Treppe herunter & verletzte sich im Rückenbereich. Umgehend wurde er durch seinen Truppführer aus dem Gefahrenbereich gerettet.

Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss durch mehrere C-Rohre gelöscht. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich schwierig, um an alle Glutnester zu gelangen kam unter anderem eine Drehleiter zum Einsatz.
Das Wohnhaus konnte durch die Riegelstellung gehalten werden, die vermeintlich vermisste Person wurde im weiteren Einsatzverlauf beim Nachbarn angetroffen.

Fazit

Der abgestürzte Feuerwehrmann zog sich Verletzungen im Rückenbereich zu & wurde nach rettungsdienstlicher Versorgung vor Ort einem Krankenhaus zugeführt. Sein Truppführer blieb körperlich unverletzt.

Das angrenzende Wohngebäude konnte geschützt werden

Verletzter Feuerwehrmann bei Feuer in Einfamilienhaus (BY)

07.01.2024 – Bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus in Münchener Stadtteil Mittersendling wurde ein Feuerwehrmann verletzt.

Quelle & Bilder: Feuerwehr München

Lage

Bei Eintreffen der Feuerwehr stand das Erdgeschoss & große Teile des Obergeschosses bereits im Vollbrand – Flammen schlugen aus diversen Fenstern. Die im Haus lebende Familie konnte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbstständig retten.
Umgehend wurde mit einem umfassenden Löschangriff, unter Zuhilfenahme mehrerer Rohre, begonnen.

Eine weitere Ausbreitung konnte verhindert werden – aufgrund der Bauweise mussten umfangreiche Nachlöscharbeiten getätigt werden, hierbei kam unter anderem auch eine Rettungssäge zum Einsatz.

Bei der Brandbekämpfung wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Er war im Innenangriff auf einer Treppe im Einsatz, als es zum Teileinsturz dieser kam. Er wurde rettungsdienstlich behandelt & einem Krankenhaus zugeführt.

Fazit

Der Feuerwehrmann erlitt mittelschwere Schnittverletzungen an den Beinen. Nach einer Erstversorgung durch vor Ort befindliches Rettungsdienstpersonal wurde er zur weiteren chirurgischen Behandlung einem Krankenhaus zugeführt.

Zwei verletzte Feuerwehrleute bei Wohnhausbrand in Kreuztal (NRW)

12.01.2024 – Bei einem Feuer im Kreuztaler Stadtteil „Eichen“ (NRW) wurden zwei Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt.

Quelle: www.feuerwehr-kreuztal.de

Lage

Bei Eintreffen der örtlichen Feuerwehr schlugen bereits Flammen aus dem Dachstuhl des Hauses – die Bewohner des Objektes hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon selbst gerettet & wurden durch Zivilpersonen betreut.
Ein Trupp unter Atemschutz, bestehend aus zwei Feuerwehrmännern im Alter von 33 & 42 Jahren (beide selbst erfahrene Führungskräfte), gingen zur Brandbekämpfung ins Objekt vor.
Beim Versuch ins Obergeschoss zu gelangen, betraten beide Feuerwehrleute eine zuvor abgelöschte Holztreppe & brachen ein. Sie setzten umgehend einen Mayday-Ruf ab konnten sich jedoch selbstständig aus dem Brandobjekt retten.
Sie wurden einem Krankenhaus zugeführt. Die Brandbekämpfung wurde im Anschluss im Außenangriff & über zwei Drehleitern fortgeführt. Das EG & das OG brannten vollständig aus.

Fazit

Die beiden verletzten Feuerwehrleute erlitten diverse Prellungen am Körper. Sie konnten das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen.

Verletzter Feuerwehrmann bei Feuer in Einfamilienhaus (PL)

18.12.2023 – Bei einem Feuer eines Einfamilienhauses, im polnischen Rybnik, wurde ein Angehörige der örtlichen Feuerwehr verletzt.
Er musste nach der Rettung durch seine Kameraden stationär im Krankenhaus behandelt werden.

Quelle: strazacki.pl & RitGtd.pl

Lage

Es kam zu einem Feuer im EG eines Einfamilienhauses, eine Person wurde im Objekt vermisst. Nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht wurde begannen weitere Kräfte mit der Kontrolle der Räumlichkeiten im EG & im 1.OG.
Die Rauchausbreitung im gesamten Objekt erschwerte diese Maßnahme massiv. Im weiteren Einsatzverlauf brach ein Kamerad der örtlichen Feuerwehr durch die Decke & fiel aus dem 1.OG ins EG. Infolgedessen verletzte er sich am Knie & musste von anderen Kräften gerettet werden. Er kam verletzt ins Krankenhaus.

Fazit

Das Loch in der Bodenstruktur ergab sich erst, als der Feuerwehrmann den Bereich betrat & war nicht schon zuvor vorhanden. Es handelte sich nicht um taktisch falsches Vorgehen unter Nullsicht – man muss auf alles vorbereitet sein, es gibt immer Faktoren auf die Einsatzkräfte keinen Einfluss haben. („Restrisiko“)

Ausbildung

Zwei verletzte Feuerwehrleute bei Wohnungsbrand

16.12.2023 – Bei einem Feuer im Hamburger Stadtteil Winterhude wurden zwei Angehörige der Berufsfeuerwehr Hamburg verletzt.

Quelle: Hamburg.de

Lage

Der Trupp bestehend aus einem 36 & einem 55 Jahre alten Feuerwehrmann betrat unter umluftunabhängigen Atemschutz die Brandwohnung, in der anfangs noch zwei Personen vermutet wurden.
In der Wohnung wurde das Vorgehen des Trupps durch schlechte Sichtverhältnisse & eine massive Müllbelastung in der Wohnung erschwert.
Im weiteren Einsatzverlauf brach der Funkkontakt zum eingesetzten Trupp für die Atemschutzüberwachung ab – infolgedessen wurde durch die Atemschutzüberwachung der Sicherungstrupp aktiviert & weitere Kräfte angefordert.
Beide Kameraden konnten gerettet werden, ihnen war vermutlich der Rückweg abgeschnitten. Ein Mitglied des Trupps erlitt eine Rauchgasintoxikation & Verbrennungen 2. Grades & muss stationär behandelt werden.

Fazit

In diesem Einsatz wird wieder einmal deutlich, wie wichtig eine strukturierte Atemschutzüberwachung & das Bereitstellen des Sicherheitstrupps schon in der Anfangsphase ist. Den beiden verletzten Hamburger Kameraden wünschen wir gute Besserung!

Ausbildung

Atemschutzgeräteträger/in Ausbildung – kein Maskendichtsitz

Frage

Liebes Atemschutzlexikonteam,
ich bin als Ausbilder für Atemschutzgeräteträger tätig & habe in meinem aktuellen Lehrgang einen kniffligen Fall. Eine Atemschutzgeräteträgerin hat ein Problem mit dem Maskendichtsitz. Eine Maske der Größe S ist ihr deutlich zu klein & sie bekommt ein Engegefühl, eine Maske der Größe M hingegen bekommt Sie im Stirn- & Kinnbereich nicht fest. Wir haben jetzt diverse Kombinationen zwischen Maske & Innenmaske probiert, aber bekommen Sie nicht dicht. Hab ihr vielleicht eine Idee?
PS: Wir arbeiten mit der FPS 7000 von Dräger im Normaldruckbereich.

Antwort

Vielen Dank für ihre Frage.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Maskengröße M mit der Bänderungsgröße S zu probieren. Die Dichtlinie der Maskengröße M scheint im Gesicht ja gut anzuliegen, eventuell ist der Kopf insgesamt einfach zu klein & die Bänderung der Größe M/L damit zu groß. Alle Maskenbauteile der unterschiedlichen Größen sind bei der Firma Dräger kompatibel. Während es 3 verschiedene Größen für Masken (S, M, L) & drei verschiedene Größen für Innenmasken (1, 2, 3) gibt, gibt es allerdings nur zwei verschiedene Größen der Bänderung (S, M/L).

Sollte die Maske mit unserer empfohlenen Kombination initial festsitzen, bitte ich Sie darum dies während & nach der Belastung erneut zu kontrollieren – durch Schweiß & Bewegungen des Gesichts mit angelegtem Atemanschluss kann es zum verrutschen oder Undichtigkeiten kommen.

Des Weiterem würden wir bei so einem „speziellen“ Fall ein Face-Fit-Test empfehlen, um Undichtigkeiten definitiv ausschließen zu können & für die atemschutzgerätetragende Person das Risiko einer Undichtigkeit zu minimieren.

Fazit & Antwort des Fragenden

Wir haben eine Maske der Größe M mit einer Bänderung der Größe S kombiniert und damit einen Dichtsitz der Maske erreicht. Vor, während & nach der Belastung kam es zu keiner Undichtigkeit.

Wer darf einen Flaschenwechsel durchführen?

Frage

Hallo Team von Atemschutzlexikon.com,

mich erreichen immer wieder Fragen ob die Einsatzkraft ihre Atemluftflasche selber wechseln darf oder nur ein Atemschutzgerätewart – könnt ihr mir da weiterhelfen?

Antwort & Erläuterung

Vielen Dank für ihre Frage!

Grundlegend ist zu sagen, dass jeder Atemschutzgeräteträger nach seinem Grundlehrgang & der jährlichen Unterweisung befähigt ist, die Druckluftflasche am Pressluftatmer zu tauschen.

Hierbei gilt zu beachten, dass der Pressluftatmer laut Herrsteller nach der Nutzung zur Aufbereitung & Prüfung einer Atemschutzwerkstatt zugeführt werden muss.
Ein Flaschenwechsel darf also nur erfolgen, wenn der Pressluftatmer:
– nicht thermisch beaufschlagt wurde
– mechanisch belastet wurde
– chemisch belastet wurde
– starke Verschmutzung aufweist
– Auffälligkeiten bei der Sicht-, Dicht- und Funktionskontrolle auftauchen

Trifft einer der gennanten Punkte zu, ist ein Flaschenwechsel nicht empfehlenswert!

Wer darf die Maskenbrille montieren?

Frage

Darf das Brillengestell für eine Maskenbrille nur von einem Atemschzugerätewart in die Maske eingebaut werden oder darf dies auch durch den Atemschutzgeräteträger (welcher die Maske selbst nutzt) durchgeführt werden?

Antwort & Erläuterung

Grundlegend ja, der Atemschutzgeräteträger darf seine Maskenbrille selbstständig einbauen. Er sollte hierzu eine Unterweisung eines Atemschutzgerätewartes erhalten haben.
Unabhängig vom Ein- bzw. Ausbau der Maskenbrille, sollte jeder Atemschutzgeräteträger, der eine Sehhilfe benötigt mit der Bauweise vertraut sein. Sollte z.B. bei der Einsatzkurzkontrolle auffallen, dass die Maskenbrille verrutscht ist oder ähnliches, kann der Atemschutzgeräteträger selbst Hand anlegen & das Problem kurzfristig selber lösen.

Allerdings sollte man im Sinne der Reinigung & Desinfektion die Maskenbrille mit in den Aufbereitungsprozess der Maske aufnehmen. Eine Montage durch den Atemschutzgerätewart bietet sich vor dem einschweißen der persönlichen Maske dann natürlich an.

Grundlage für die Eignungsuntersuchung von Atemschutzgeräteträgern und Tauchern geändert  in „DGUV Empfehlungen für arbeitsmedizinische Beratungen und Untersuchungen“

Grundlage für die Eignungsuntersuchung von Atemschutzgeräteträgern und Tauchern geändert  in „DGUV Empfehlungen für arbeitsmedizinische Beratungen und Untersuchungen“ –  keine Änderungen an den Inhalter der G 26-Untersuchungen, Erläuterungen und kostenlose Vordrucke für Ärztliche Bescheinigungen hier.

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Hörgerät bei Atemschutzgeräteträgern?

Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben einen Atemschutzgeräteträger bei uns in der Feuerwehr, der ab jetzt ein Hörgerät benötigt.
Wie verhält es sich jetzt mit seiner Einsetzbarkeit als AGT im Einsatz?
Darf er weiter eingesetzt werden bzw. wenn ja, gibt es dort grenzen?
Muss das Hörgerät über gewisse Eigenschaften verfügen um im Atemschutz der Feuerwehr eingesetzt werden zu können?

Vielen Dank vorab für Ihre Antwort.

Antwort & Erläuterung

Wir wissen, dass die DGUV an dieser Thematik arbeitet. Bisher liegen aber noch keine Richtlinien vor. Nach Aussage der DGUV kommen in 2023 entsprechende Äußerungen. Solange wollten wir Sie aber nicht warten lassen. Deshalb möchten wir auf folgende aktuell gültige Vorschriftenpassagen verweisen:   

Untersuchung G 26.3 (Gruppe 3) – Inhalt

  • Laborwerte (Blut, Urin)
  • Lungenfunktionstest
  • Ergometrie (Belastungs-EKG; Die Anforderungen sind Abhängig vom Alter)
  • Sehtest
  • Hörtest (–> kein elektronischer sondern Prinzip „Ohren wechselseitig zuhalten und flüsternde Stimme des Untersuchungsführers verstehen“)
  • Ärztliche Untersuchung
  • Bei Bedarf Röntgenaufnahme der Lunge
  • Dauer: 1,5 Stunden + Röntgen
  • Nachuntersuchung: Bis 50 Jahre vor Ablauf von 36 Monaten, über 50 Jahre vor Ablauf von 12 Monaten

DGUV I 5250-428

Versicherte, die bei ihrer Tätigkeit Atemschutzgeräte tragen müssen, sind in der Regel einer zusätzlichen Belastung durch das Gewicht des Atemschutzgerätes und Druckdifferenzen bei der Ein- und Ausatmung (Einatemwiderstand, Ausatemwiderstand) ausgesetzt. Ferner müssen die Arbeitsplatzbedingungen (z.B. Klima), die Schwere der Arbeit und die Benutzungsdauer des Atemschutzgerätes berücksichtigt werden

PSA-Benutzungsverordnung – PSA-BV

§ 2 Bereitstellung und Benutzung
(1) Unbeschadet seiner Pflichten nach den §§ 3, 4 und 5 des Arbeitsschutzgesetzes darf der Arbeitgeber nur
persönliche Schutzausrüstungen auswählen und den Beschäftigten bereitstellen, die
1. den Anforderungen der Verordnung über das Inverkehrbringen von persönlichen Schutzausrüstungen
entsprechen,
2. Schutz gegenüber der zu verhütenden Gefährdung bieten, ohne selbst eine größere Gefährdung mit sich zu
bringen,
3. für die am Arbeitsplatz gegebenen Bedingungen geeignet sind und
4. den ergonomischen Anforderungen und den gesundheitlichen Erfordernissen der Beschäftigten entsprechen
(2) Persönliche Schutzausrüstungen müssen den Beschäftigten individuell passen. Sie sind grundsätzlich
für den Gebrauch durch eine Person bestimmt. Erfordern die Umstände eine Benutzung durch verschiedene
Beschäftigte, hat der Arbeitgeber dafür zu sorgen, daß Gesundheitsgefahren oder hygienische Probleme nicht
auftreten.
(3) Werden mehrere persönliche Schutzausrüstungen gleichzeitig von einer oder einem Beschäftigten benutzt,
muß der Arbeitgeber diese Schutzausrüstungen so aufeinander abstimmen, daß die Schutzwirkung der einzelnen
Ausrüstungen nicht beeinträchtigt wird.
(4) Durch Wartungs-, Reparatur- und Ersatzmaßnahmen sowie durch ordnungsgemäße Lagerung trägt der
Arbeitgeber dafür Sorge, daß die persönlichen Schutzausrüstungen während der gesamten Benutzungsdauer gut
funktionieren und sich in einem hygienisch einwandfreien Zustand befinden

DGUV Regel 112-190 Benutzung von Atemschutzgeräten

keine detailierten Aussage zu Inhalten der arbeitsmedizinischen UIntersuchungen nach G 26/3  

Fazit: 

das Tragen von Höhrgeräten ist expliziet nicht verboten. Der betreffende ASGT muss entsprechend PSA-VO selbst einschätzen können, ob er im Rahmen seiner persönlichen Verantwortung die Gefahren beim AS-Einsatz trotz Höhrgerät kompensieren kann und das Höhrgerät selbst nicht stört, z. B. durch Rückkopplungen bei Sprechfunk oder durch die Grö0öße von HDO-Geräten beim Anlegen der Vollmaske. Schon allein die akkustisch bestimmten Höhrkurven sind nur vom ASGT selbst oder dem HNO-Arzt auslegbar. Spezielle Höhrgeräte für ASGT sind uns nicht bekannt. 

Empfehlung ASL.com:

ASGT einem HNO-Arzt vorstellen und ergebnisorientiert beraten lassen, ggf. Beratungsergebnisse mit dem zuständigen Arzt der G 26/3 -Untersuchung abstimmen.

Zyklus Absolvierung Atemschutzübungsstrecke

Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe eine Frage zum Thema Atemschutztauglichkeit die mir in meinet Organisation nicht adäquat beantwortet werden kann. Es geht sich um die Atemschutzbelastunsübung. Wenn ich die Definition richtig verstehe ist diese jährlich innerhalb von 12 Monaten abzuleisten. In meiner Organisation wird das Modell „einmal im Jahr“ gelebt, sprich jede Einheit hat pro Jahr 4 Termine in 2 Monaten für die Übung. Ein konkretes Beispiel, im letzten Jahr waren diese Termine im Januar und im Juni, ich selber habe die Übung im Januar absolviert, in diesem Jahr sind die Termine im Juni und im Dezember, ich kann aus terminlichen Gründen erst im Dezember also liegen zwischen meinen Übungen 23 Monate. Ist das so zulässig?

Antwort & Erläuterung

Kurz und knapp, nein das ist nicht zulässig. 
Nachfolgend findet man im Punkt 6 Aus- und Fortbildung der FwDV 7 den Vermerk darauf, dass ein Atemschutzgeräteträger jährlich einen Durchlauf in der Atemschutzübungsstrecke und einen Einsatz bzw. eine einsatznahe Übung absolvieren muss.  
Nachfolgend wird geschrieben, das die Person, welche nicht innerhalb von 12 Monaten beide Voraussetzungen erfüllt, den Status des Atemschutzgeräteträgers temporär verliert.

Folglich ist die Formulierung ihrer Führungskräfte zwar richtig, die Übung muss jährlich durchgeführt werden, aber die Umsetzung ist nicht die richtige, weil es sich in ihrem Fall um mehr als 1 Kalenderjahr handelt.

Fazit: Sowohl zwischen den Durchläufen in der Atemschutzübungsanlage, als auch zwischen den einsatznahen Übungen bzw. Einsätzen, dürfen nicht mehr als 12 Monate vergehen.

Mindestausrüstung für Atemschutzgeräteträger

Definition

ist die Ausrüstung, die eine atemschutzgerätetragende Person als Mindeststandard bei der Brandbekämpfung in Gebäuden haben sollte.

Erläuterung
  • Feuerwehrschutzanzug nach DIN EN 531 bzw. DIN EN ISO 11612 wenn kein Innenangriff erfolgt
  • Feuerwehrhelm mit Nackenschutz DIN EN 443
  • Feuerwehrschutzhandschuhe DIN EN 659
  • Feuerwehrschutzschuhwerk DIN EN 15090
  • umluftunabhängiger Atemschutz

Atemschutzgeräte, belastende

Definition

im Sinne dieser Regel sind Geräte, die gemäß Arbeitsmedizinischer Regel (AMR 14.2) in die Gruppe 2 oder 3 eingeteilt sind. Geräte der Gruppe 1 gelten auch als belastend, wenn diese mehr als 30 Minuten pro Tag gebraucht werden.

Bildquelle: Dräger AG

Leistungsdiagnostik

Definition

Untersuchungs- und Kontrollmethode zur Überprüfung des aktuellen Leistungsstandes der Atemschutzgeräteträger

Bildquelle: Dräger

Erläuterung

Gegenüber der Vorsorgeuntersuchung G 26 in kürzeren Zeitintervallen durchzuführende Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Atemschutzgeräteträger zur:

  • Ermittlung der Wirksamkeit und ggf. Präzisierung der aktuellen Trainingspläne
  • Motivation für die Verbesserung der individuellen Leistungssituation.

Koordination

Definition

Zusammenwirken von Zentralnervensystem (ZNS) und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufes.

Bildquelle: Dräger

Erläuterung

Koordination und Beweglichkeit sich Voraussetzungen zum Bestimmen der Position der eigenen Gliedmaßen und die Lage des Körpers im Raum. Koordination und Beweglichkeit ermöglichen die vielfältigen und komplexen Handlungen beim Tragen von Atemschutzgeräten effizient, rationell und abgestimmt durchzuführen.

Kraftausdauerleistung

Definition

leistungsbestimmende Fähigkeit zur Bewältigung zeitlich lang dauernder und sich wiederholender Belastungen. Sie ist die von der Maximalkraft abhängige Fähigkeit zum Widerstand gegen Ermüdung bei statischer und dynamischer Muskelarbeit.

Bildquelle: Dräger

Erläuterung

Die Kraftausdauerleistung ist das Produkt von Dauer und Intensität der Belastungsreize. Im Zusammenhang mit dem Tragen der Schutzausrüstung, dem Mitführen von Ausrüstungsgegenständen, dem Überwinden von Hindernissen und dem Retten von Menschenleben sind im Rahmen von Dauerbelastungen hohe Widerstände zu überwinden.

Die Kraftausdauerleistung gilt als Kernstück der Lesitungsvoraussetzungen für Atemschutzgeräteträger.