Gefährdungs- und Belastungsfaktoren

Definition

Gefährdungen lassen sich in Gruppen zusammenfassen. Dazu steht die nachfolgende Systematik von Gefährdungs- und Belastungsfaktoren zur Verfügung.

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Erläuterung

  • 1. Mechanische Gefährdung
  • 2. Elektrische Gefährdung
  • 3. Gefahrstoffe
  • 4. Biologische Arbeitsstoffe
  • 5. Brand- und Explosionsgefährdungen
  • 6. thermische Gefährdungen
  • 7. Gefährdung durch spezielle physikalische Einwirkungen
  • 8. Gefährdung durch Arbeitsumgebungsbedingungen
  • 9. Physikalische Belastung/Arbeitsschwere
  • 10. Psychische Belastung
  • 11. Sonstige Gefährdung

Belastungswerte

Definition

Übersicht nach FwDV 7 Atemschutz, in der die Belastungswerte bei Belastungsübungen (Ausbildung – Belastungsübung) für Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben je Altersstufe vorgegeben werden.
Bei der Belastungsübung ist mit dem Atemluftvorrat von 1600 Litern eine Gesamtarbeit entsprechend Tabelle 1 zu erbringen.

Erläuterung

Altersstufe [Jahre]Arbeit [kJ]
18 bis 4980
ab 5060
Anzustrebende Gesamtarbeit während eine Belastungsübung Atemschutz
Mindestausrüstung:

Feuerwehrschutzkleidung, Feuerwehrschutzschuhwerk, Feuerwehrschutzhandschuhe, Feuerwehrschutzhelm, Vollmaske, Pressluftatmer, Beleuchtungsgerät, Sprechfunkgerät

bewährte Zusatzausrüstung:

Einsatzgeräte, Bewegungslosmelder, Ausrüstung Atemschutznotfallrettung

ÜbungsteilBelastungswert [kJ]Hinweise
10 Meter Steigen (Endlosleiter oder Treppe)10Durchschnittsgewicht ASGT mit Persönlicher Schutzausrüstung: 100 kg
10 Meter Orientierungsstrecke4teils kriechend, teils gebückt,
100 Meter Laufband10bei 6 km/h, 10 % Steigung
Ermittlung der Belastungswerte pro Belastungsübung mittels  Einzelwerte nach FwDV 7

Belastung

Definition

ist die Gesamtheit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf einen Menschen zukommen und auf ihn einwirken. Die individuelle Auswirkung einer Belastung bezeichnet man als Beanspruchung.

Erläuterung

Die von außen auf den Menschen einwirkenden Einflüsse können psychologische Größen sein, als Folge einer Arbeitsbeanspruchung auftreten und die Beschreibung von Trainingsbeanspruchungen darstellen.

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Aufwärmen

Definition:

Tätigkeit zur Herstellung einer optimalen psycho-physischen Verfassung, vor sportlichem Training und vor Belastungsübungen (Ausbildung im Atemschutz).

Erläuterung:

Man unterscheidet das aktive, passive und mentale Aufwärmen. Für die Ausbildung im Atemschutz ist die aktive Aufwärmung besonders wichtig.

akives Aufwärmen:
Bewegung von Muskeln und Muskelgruppen mit etwa 50 % der Maximalbelastung mit den Zielen

  • Steigerung von Körperkerntemperatur,
  • Aktivierung Herz-Kreislaufsystem,
  • Verbesserung der Durchblutung und
  • Verbesserung von Nährstoff- und Sauerstoffversorgung.

passives Aufwärmen:
Lockerung von Muskulatur und Muskelgruppen durch Massagen, Einreibungen und Warmbäder

mentales Aufwärmen:
gedankliches Durchüben bestimmter Bewegungsabläufe, z. B. dem Anlegen eines Pressluftatmers.

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Atemäquivalent

Definition

Gibt die Menge eingeatmeter Luft an, die notwendig ist, um einen Liter Sauerstoff in das Blut aufzunehmen. Das Atemäquivalent beträgt in Ruhe ca. 25.

aerob anerobe Schwelle

Definition

Bereich des Übergangs zwischen aerob zur partiell anaerober laktazid (Laktat, Milchsäure) gedeckter Energiestoffwechselleistung der Arbeitsmuskulatur. Es handelt sich somit bei der aerob-anaeroben Schwelle um die Belastungsintensität, bei der Laktatbildung und Laktat-Elimination während länger andauernder Arbeit gerade noch im Gleichgewicht stehen.

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Erläuterungen

Jede über die Belastungsintensität, bei der Laktatbildung und Laktat-Elimination während länger andauernder Arbeit gerade noch im Gleichgewicht stehen, hinausführende Belastung, führt zu einem kontinuierlichen Anstieg des Laktates und damit zu einer Übersäuerung des Blutes mit dem Erfolg der Steigerung der Atmung.

Die aerob-anaerobe Schwelle eines Menschen wird üblicherweise durch einen Test mit stufenförmig ansteigender Belastung bestimmt, oder besser mit einer Laktatbestimmung im Blut.