Filtergerät – Instandhaltung & Prüfung

Definition

Instandhaltung und Prüfung der Filtergeräte führen Atemschutzgerätewart durch nach

BIldquelle: Dräger AG

Erläuterung

GeräteteilArt der durchzuführenden
Arbeiten (Kurzbemerkung)
Fristen
Filter,
filtrierende  Halbmasken
(soweit zutreffend)
Prüfung der Lagerzeit von Gas- und Kombinationsfilternnach  Bedienungsanleitung und Kennzeichnung auf dem Filter
Filter,
filtrierende  Halbmasken
(soweit zutreffend)
Prüfung auf sichtbare BeschädigungFilter mit sichtbarer Beschädigung  sind unverzüglich auszutauschen.
Filter,
filtrierende  Halbmasken
(soweit zutreffend)
Einsetzen gebrauchter Gas- und Kombinationsfilter, die zur Wiederverwendung verschlossen werdenvor dem Einsatz prüfen, ob die Frist von 6 Monaten abgelaufen ist.
Filtergeräte
mit Gebläse
Aufladen der Batterie, Prüfung des Luftstroms, Dichtheit des Gerätesvor Freigabe zum Einsatz
Filtergeräte – Instandhaltung und Prüfung

Ersatzteil

Definition

ein Teil, das an Stelle eines defekten gleichartigen Teils in ein Gerät eingebaut werden kann, um dessen volle Funktion zu gewährleisten; Beispiele. O-Ringe, Ventilscheiben, Kipphebel.

Erläuterung

Ersatzteile von Atemschutzgeräten müssen nach Defekt, Verbrauch oder nach geltenden Vorschriften, z. B. Prüfkalender (Richtlinie vfdb 0804, DGUV R112-190 „Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten“) und Herstellerhinweisen getauscht werden und entsprechend der Herstellerhinweise eingebaut werden. Zur Aufrechterhaltung der Produkthaftung dürfen nur Originalersatzteile eingebaut werden.

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Stirnband

Definition

Teil der Kopfbänderung der Vollmaske, die über Stirn und Scheitel läuft. Sie ist stufenlos verstellbar und mit einem Schnellverschluss ausgestattet.

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Sicht-, Dicht- und Funktionskontrolle

Definition

Aufgabe der Sicht-, Dicht- und Funktionskontrolle ist es nach Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und der jeweiligen Bedienungsanleitung zu kontrollieren, dass keine Sicherheitsmängel an einem Atemschutzgerät (ASG) bestehen.

Erläuterung

Die Sicht-, Dicht- und Funktionskontrolle der Atemschutzgeräte (ASG) ist eine vorgeschriebene Aufgabe des Atemschutzgeräteträgers (ASGT)

  • vor jedem Gebrauch, z. B. bei der Übernahme seines Gerätes
    (Sichtkontrolle, Dichtkontrolle, Funktionskontrolle)
    entsprechend Bedienungsanleitung;
  • nach Flaschenwechsel.

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Sichtprüfung

Definition

Aufgabe der Sichtprüfung ist es nach Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und der jeweiligen Bedienungsanleitung visuell zu prüfen, dass keine Sicherheitsmängel an einem Atemschutzgerät (ASG) bestehen

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Erläuterung

Die Sichtprüfung der Atemschutzgeräte (ASG) ist eine vorgeschriebene Aufgabe des Atemschutzgerätewartes und umfasst die Prüfung des äußeren Zustandes des Atemschutzgerätes und des Zustandes jedes demontierten Geräteteiles auf Sauberkeit, Unversehrtheit und Vollzähligkeit. Der Atemschutzgerätewart beginnt damit die Prüfung eines Atemschutzgerätes. Form und Zustand der Tragevorrichtung und der einwandfreie äußere Zustand der luftführenden Teile werden erfasst. Bei Atemanschlüssen, z. B. Vollmasken, sind der Maskenkörper, die Sichtscheibe, die Kopfspinne (oder Helmadapter) und der Dichtrahmen zu prüfen.

Das Ergebnis dieser Prüfung muss der Atemschutzgerätewart in das Prüfprotokoll aufnehmen, wenn es der Hersteller vorschreibt (Bedienungsanleitung). Defekte Teile muss der Atemschutzgerätewart austauschen.

Selbstretter – Prüfung

Definition

die unterschiedlichen Selbstretter bedürfen unterschiedlicher Prüfungen und werden vom Hersteller und für den Bereich des Bergbaues von den Hauptstellen für das Grubenrettungswesen festgelegt.

Erläuterung

Zu den Selbstretter – Prüfungen zählen:
  • Filterselbstretter unterliegen nur einer Sichtprüfung, die die Endnutzung einbezieht.
  • Chemikalsauerstoff-Selbstretter sind meist durch eingebaute Sensorfenster bis zur Aussonderung nach max. 10 Jahren wartungsfrei (Oxy K 50 S von Dräger). Vorschriften im Bergbau verlangen eine jährliche Gewichts- und Dichteprüfung.
  • Drucksauerstoff-Selbstretter haben keine einheitliche Prüfung, da die verwendeten Atemanschlüsse und die eingebauten Kontrollmanometer sehr unterschiedlich sind. Geprüft werden muss jedoch der Flaschendruck und u.U. die Masken oder andere Atemanschlüsse, immer nach den Vorgaben des Herstellers.

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Unterdruckprüfung

Definition

wird beim Prüfen der Dichtheit von Vollmasken als gebräuchlichste Methode angewendet.

Erläuterung

Bei der Unterdruckprüfung wird in der Vollmaske über einen entsprechenden Prüfkopf ein Unterdruck von 10 mbar erzeugt, der sich dann in einer Minute nur um 1 mbar verändern darf.

Die Unterdruckprüfung ist ausschlaggebend für den gefahrlosen Einsatz des Atemschutzgeräteträgers. Undichtigkeiten können am Dichtrahmen, am Ausatemventil oder am Scheibendichtrahmen entstehen.

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Umfüllpumpe Sauerstoff

Definition

Dient zum Füllen von Drucksauerstoffflaschen, z. B. für Regenerationsgeräte und Beatmungsgeräte. Dabei wird der Sauerstoff aus großen Vorratsflaschen in die kleineren Geräteflaschen gepumpt.

Erläuterung

Eine Umfüllpumpe Sauerstoff dürfen nur Sachkundige, z. B. ausgebildete Atemschutzgerätewarte, betreiben. Sauerstoff für Atem-, Beatmungs- und Inhalationsgeräte zählt als Medikament. Deshalb unterliegt der Umgang mit Sauerstoff dem Apothekengesetz. Daraus ergibt sich u.a. die Pflicht zu regelmäßigen Kontrollen der Arbeitsstätte Sauerstoffumfüllung durch den zuständigen Apotheker.

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Ultraschall-Reinigungsgerät

Definition

Reinigungsgerät für stark verschmutzte Teile

Erläuterung

Bei einem Ultraschallreinigungsgerät wird ein hochfrequenter Schall (Ultraschall) in eine Re­i­­nigungslösung aus Wasser und Reinigungsmittel eingeleitet. Es entstehen abwechselnd hohe und niedrige Druckwellen, die sich mehrere zehntausendmal pro Sekunde abwechseln. Diese Druck­wellen rufen Kavitation hervor, d.h. mikroskopisch kleine Luftbläschen, die sofort implodieren. Bei weichen Oberflächen, z. B. bei Maskenkörpern von Vollmasken, kann das materialschädigend wirken.

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Überdruckprüfung

Definition

Prüfmethode, u.a. zur Prüfungen von Vollmasken.

Erläuterung

Bei der Überdruckprüfung wird in der Vollmaske ein Überdruck bis 10 mbar aufgebaut, der zur Prüfung des Öffnungsdrucks des Ausatemventils dient oder bei dichtgesetzten Ausatemventilen eine Dichtheitsprüfung sein kann.

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Vorbehandlung von Atemschutzgeräten

Definition

für die Prüfung von Atemschutzgeräten vorbereitende Maßnahmen

Erläuterung

Atemschutzgeräte (ASG) und Atemanschlüsse, die zur Prüfung anstehen, sind nach dem Waschen, Desinfizieren und Trocknen wieder vollständig zusammenzubauen. Damit die Prüfung am Atemschutzgerät erfolgreich verlaufen kann, werden z.B. die Maskendichtrahmen an Vollmasken angefeuchtet oder die metallischen Kleinteile des Lungenautomaten mit Silikonöl gefettet.

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Vollmaske – Prüfung

Definition

bei der Prüfung der Vollmasken in der Atemschutzwerkstatt werden die Dichtigkeit und der Ansprechdruck zum Öffnen der Ein- und Ausatemventile gemessen.

Erläuterung

Bei der Prüfung einer Vollmaske spielt die Einzelmessung des Einatemventils im praktischen Prüfbetrieb nur eine untergeordnete Rolle. Der Ansprechdruck des Ausatemventils gibt dagegen an, wie hoch der Überdruck in der Maske beim Ausatmen sein muss, um dieses zu öffnen. Bei Normaldruck-Vollmasken sind dies 0,1 bis 3 mbar, bei Überdruck-Vollmasken 4 bis 25 mbar. Hohe Werte erfordern entsprechend hohen Atemaufwand.

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Vollmaske (VM)

Definition

Atemanschluss, der das gesamte Gesicht des Maskenträgers bedeckt und so sein Gesicht vor heißen Gasen, Wärmestrahlung und schädigenden Stoffen schützt.

Erläuterung

Für Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr sind Vollmasken vorgeschrieben. Vollmasken ermöglichen das Herstellen des Anschlusses des Atemschutzgerätes, z. B. Pressluftatmer oder Regenerationsgerät, an die Atmungsorgane des Geräteträgers. Je nach Typ der Vollmaske unterscheidet man:

Bildquelle: Dräger AG

Verfallsdatum

Definition

Zeitpunkt, zu dem ein Produkt nicht mehr verwendungsfähig ist.

Erläuterung

Die Lebensdauer, also der Zeitraum zwischen Herstell- und Verfallsdatum (Herstelldatum), wird durch das Verfallsdatum angegeben.

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Widerstand gegen Permeation

Definition

Chemikalienschutzanzug – Prüfkriterien nach Chemikalienschutzkleidungsnorm EN 943-1.

Bildquelle: AKNZ, Dupont

Erläuterung

Die Prüfung des Widerstandes eines Chemikalienschutzanzuges (CSA) gegen die Permeation von Chemikalien erfolgt mit definierten Chemikalien, z. B. mit Toluol und Chlor. Neben dem Material des CSA werden auch die damit verbundenen Teile wie Sichtscheibe, Handschuhe, Stiefel den Prüfungen unterzogen.

Für das Material gilt: Einteilung in Klassen, Klasse 6 am widerstandsfähigsten.

Klasse 1>10 Minuten
Klasse 2>30 Minuten
Klasse 3>60 Minuten
Klasse 4>120 Minuten
Klasse 5>240 Minuten
Klasse 6>480 Minuten

Waschmaschine

Definition

dient in Atemschutzwerkstätten zum Waschen, Desinfizieren (Desinfektion) und Imprägnieren von Feuerwehrschutzkleidung für den Brandeinsatz nach DIN EN 469 oder nach Herstellungs- und Prüfhinweise für universelle Feuerschutzbekleidung (HuPf) sowie zum Waschen und Desinfizieren von Atemanschlüssen und anderer Persönlicher Schutzausrüstung, z. B. Kontaminationsschutzanzug.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Es werden so genannte niedertourige Industriewaschmaschinen zum Einsatz gebracht, die im Boden verankert werden. Durch diese niedertourigen Maschinen werden hohe Fliehkräfte vermieden, die sonst zu Beschädigung von Applikationen, Reflektoren und Schnallen führen.

Diese Industriewaschmaschinen werden mittels Software gesteuert, so dass mit optional erhältlichen Dosiereinrichtungen immer die richtige Menge Wasch- und Reinigungsmittel bzw. Imprägnierlösung zugegeben werden. Der bedienende Gerätewart der Atemschutzwerkstatt startet die Maschine einfach mittels Auswahl des Waschprogramms.

Wäschetrockner

Definition

dient in Atemschutzwerkstätten zum Trocknen und Imprägnieren der Feuerwehrschutzkleidung, von Vollmasken und ggf. zum Trocknen bestimmter Schutzausrüstungen für den Körperschutz, z. B. von Kontaminationsschutzanzügen.

Erläuterung

Wäschetrockner in der Ausführung als Industrietrockner können auch für die Trocknung von Vollmasken verwendet werden. Dafür existiert ein Zusatz für die Maskentrocknung, der in den Trockner eingesteckt wird.

Die Trocknung von gereinigter und imprägnierter Feuerwehrschutzkleidung lässt sich nur in ausreichend leistungsfähigen Trocknern durchführen.

Bildquelle: Dräger AG

Wartungsintervall

Definition

Fristen, nach denen alle Atemschutzgeräte zu prüfen und instand zu setzen (Wartung) sind.

Erläuterung

Wartungsintervalle sind in den Prüfkalendern von Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und BGR/GUV-R 190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“ enthalten und vorgegeben. Die Wartungsintervalle sind vom Atemschutzgerätewart einzuhalten.

Bildquelle: Dräger AG

Wartung

Definition

alle Maßnahmen zur Erhaltung des Sollzustandes, hier der Atemschutzgeräte.

Erläuterung

Zur Wartung im Atemschutz zählen Prüfung und Instandhaltung. Mit Hilfe der Wartung ist abzusichern, dass die Atemschutzgeräte einwandfrei funktionieren und gute hygienische Bedingungen gewährleisten. Die Wartung der Atemschutzgeräte darf nur dafür ausgebildetes Personal, z. B. Atemschutzgerätewarte, durchführen. Sie erfolgt entsprechend der Hinweise des Herstellers des jeweiligen Atemschutzgerätes, nach Richtlinie vfdb 0804 Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren oder BGR/GUV-R 190 „Benutzung von Atemschutzgeräten“. Die während der Wartung durchgeführten Maßnahmen sind exakt und in geeigneter Weise, z. B. in Lager- und Prüfnachweisen, zu dokumentieren.

Bildquelle: Dräger AG

Warnsignalprüfung

Definition

Bestandteil der Pressluftatmerprüfung, bei der die Funktionsfähigkeit der Warneinrichtung durch einen Atemschutzgerätewart geprüft wird.

Erläuterung

Das Warnsignal muss bei einem Restdruck von 55 ± 5 bar ansprechen. Die Prüfung dieses Ansprechdrucks erfolgt durch Reduzierung des Hochdrucks auf den Ansprechwert des Warnsignals, z. B. beim Pressluftatmer durch Druckentlastung am Lungenautomat. Dabei muss akustisch ein Warnsignal als Pfeifton wahrnehmbar sein.

Bildquelle: Dräger AG

Bestandsnachweis

Definition

hat im Atemschutz Auskunft über den Verbleib aller Atemschutzgeräte (ASG) zu geben, z. B. ob die ASG im Lager oder auf welchem Fahrzeug sie gelagert sind.

Erläuterung

Bestandsnachweise gibt es heute in Form von Kombinationen mit dem Prüfnachweis als Geräte-, Ausrüstungs- und Prüfnachweiskarten und als Software für Verwaltungsprogramme. Den Bestandsnachweis führt der Atemschutzgerätewart oder der Gerätewart.

Quelle: Dräger AG

Beißzapfen

Definition

Teil eines Mundstückes. Der Geräteträger beißt auf den Beißzapfen aus Kunststoff und umschließt mit den Lippen das Mundstück. Dadurch erfolgt die Abdichtung des Atemanschlusses am Mund.

Bildquelle: Dräger AG

Aufgaben ASGW

Name:

Werner Brauner

Frage:

Wozu benötigt man Atemschutzgerätewarte? Kann nicht ein Atemschutzgeräteträger die gleichen Aufgaben erfüllen?

Antwort

Sehr geehrter Herr Brauner

Die BGR/GUV-R 190 Benutzung von Atemschutzgeräten schreibt vor, dass Atemschutzgeräte u.a. sachkundig zu warten sind. Die mit Sachkunde durchzuführenden Tätigkeiten im Atemschutz sind ebenfalls dort definiert, z. B. Durchführung von Prüfungen, Wartungen und Desinfektion entsprechend der Vorgaben von Herstellern und der Richtlinie vfdb 0804 Wartung von Atemschutzgeräten der Feuerwehr.
Für diese Tätigkeiten hat der Verantwortliche sachkundige Personen einzusetzen. Das sind Atemschutzgerätewarte, die an einer Landesfeuerwehrschule, Hauptstellen Grubenrettungswesen oder beim Hersteller erfolgreich ausgebildet wurden, Atemschutzgerätewarte der Feuerwehren z. B. nach „FwDV 2 – Ausbildung der FF“ in einem 36-stündigem Lehrgang.
Wer also für Arbeiten im Bereich Atemschutz Sachkunde benötigt, muss Atemschutz-gerätewart sein, unabhängig davon, in welcher Örtlichkeit er diese Tätigkeit durchführt.
Atemschutzgeräteträger verfügen nicht über das dafür erforderliche Wissen.

Dipl. Ing. Wolfgang Gabler