Behaglichkeit

Definition

beschreibt das subjektive Wohlempfinden des Atemschutzgeräteträgers und wird vor allem durch die Wärme und Feuchtigkeit in seiner direkten Umgebung bestimmt. Optimale Bedingungen für die Behaglichkeit liegen bei + 20 °C und 50 % relative Luftfeuchte (Atemfeuchte).

Erläuterung

Vom subjektiven Wohlempfinden des Atemschutzgeräteträgers abweichende Bedingungen senken seine Leistungsfähigkeit oder führen bei starken Abweichungen zu psychologischen und physiologischen Störungen sowie zu Erkrankung, in Extremfällen sogar zum Tod.

Um die Grenzen der Behaglichkeit einzuhalten, lassen sich einsatztaktische und gerätetechnische Lösungen schaffen, die z. B. folgende Prinzipien umsetzen:
  • hohe Luftfeuchten erfordern eine Senkung der
    Raumtemperatur
  • hohe Luftbewegungen erfordern höhere Raumtemperaturen
  • höhere Belastungen (Gebrauchszeit, effektive) der
    Atemschutzgeräteträger erfordern geringere Raumtemperatur
  • hohe Wärmestrahlungsbelastung erfordert geringere Lufttemperatur.
Quelle: Dräger AG

Barterlass

Definition

Früher als separater Erlass des Innenministers von Nordrhein-Westfalen ist die Festlegung, dass Atemschutzgeräteträger keinen Bart oder Koteletten tragen dürfen, deren Dichtsitz die Dichtkontur eines Atemanschlusses unterbricht, heute
in allen Unfallverhütungsvorschriften zum Atemschutz und in der Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 geregelt.

Erläuterung

Ebenso ist geregelt, das zum Tragen von Atemanschlüssen solche Personen ungeeignet sind, bei denen aufgrund der Kopfform oder z.B. aufgrund von tiefen Narben kein ausreichender Dichtsitz des Atemanschlusses erreicht werden kann.

Voraussetzungen ASGT

Name:

Erhard Metzler (u.a.)

Frage:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Dürfen Einsatzkräften unter Pressluftatmer eingesetzt werden, die nur die Ausbildung zum Truppmann Teil 1, den Sprechfunker und den Atemschutzgeräteträger abgeschlossen haben? Kann dieser Kamerad trotzdem mit einem erfahrenen Truppführer unter Atemschutz eingesetzt werden?

Die FwDV 2 sieht den ASGT-Lehrgang nach dem TM 1 vor. Jedoch sagt sie auch, dass die Truppmannfunktion erst nach dem TM 2 vollständig ist. Was ist richtig?

Antwort

Sehr geehrter Herr Metzler

die Antwort auf Ihre Frage ergibt sich u.a. aus der FwDV 2 Ausbildung der FF, aktueller Stand vom Februar 2012. Dort wird im Pkt. 3.2 ausgeführt:

„3.2 Lehrgang Atemschutzgeräteträger (ASGT)
Voraussetzung für die Lehrgangsteilnahme ist die erfolgreich abgeschlossene „Truppmannausbildung Teil 1 (TrM 1)“. Der Lehrgang „Sprechfunker“ soll vor dem Lehrgang „Atemschutzgeräteträger“ abgeschlossen sein.“

Einsatzkräfte, die also ASGT, Sprechfunker und mindestens TrM 1 sind, dürfen Sie unter Pressluftatmer einsetzen. Voraussetzungen sind dann aber auch

  • gültige G 26/3
  • kein behindernter Körperschmuck und keine tiefen Narben im Bereich der AS-Geräte
  • keine Haare im Bereich der Dichtkontur der Vollmaske
  • aktuelle gesund: frei von behindernden Krankheiten, von behindernden Medikamenten, Drogen und Alkohol
  • Fortbildung absolviert: 1 x p.a. Belastungsübung, 2 Stunden Unterweisung pro Jahr, ggf. eine zusätzlich AS-Übung

Ihr Kam. kann also im Einsatz oder bei Übungen unter AS eingesetzt werden. Vorteilhaft ist auf jeden Fall die Unterstellung unter einen erfahrenen Truppführer.

Dipl. Ing. Wolfgang Gabler

Ausbildungsunterlagen TrM 1 als Grundlage für die Ausbildung zum ASGT

Name:

Volker Wagenbach

Frage:

Sehr geehrter Herr Gabler,
Bevor ich zum Atemschutzgeräteträger ausgebildet werde, muss ich mindestens Truppmann 1 absolviert haben. Dafür haben Sie jetzt mit einem Team an Autoren alle Lehrunterlagen geschrieben. Mein Kreisbrandmeister berichtete von 2500 Druckseiten. Wie komme ich an dieses Werk?

Antwort

Sehr geehrter Herr Wagenbach,

ja, Ihre Information ist richtig. In den letzten 3 Jahren tatsächlich dieses Werk für die Ausbildung von TrM 1, TrM 2 und TrFü mit einem Team von Autoren geschrieben wurden. Es besteht aus Arbeitsmaterial Teilnehmer, Lehrunterlage Ausbilder, Übungsanleitungen, Experimentalanleitungen, Präsentationen, Organisationshinweisen und seit heute auch aus einer Lernzielkontrolle mit 1.500 Fragen und Antworten. Alle Teile basieren auf der FwDV 2 Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr, lassen sich aber örtlichen Bedingungen anpassen.
Sie können frei und kostenlos die jeweiligen Arbeitsblätter für Teilnehmer von der Homepage der Landesfeuerwehrschule Sachsen downloaden. Alle anderen Unterlagen können Sie über gleichen Weg erreichen, wenn Sie die Zugangsdaten von Ihrem Kreisbrandmeister erhalten haben oder wenn Sie den Lehrgang zum Ausbilder TrM/TrFü an der LFS Sachsen erfolgreich bestanden haben.

Dipl. Ing. W. Gabler
Redaktion

Ausdauergrenze

Definition:

Höchste Belastungsstufe bei einer dynamischen Arbeit konstanter Intensität, die ohne Anstieg des arteriellen Milchsäurespiegels bewältigt wird (aerobe-anaerobe-Schwelle).

Quelle: Dräger AG

Ausdauertraining

Definition

Trainingsart, mit dem Trainingsziel der Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit (Ausdauer). Beim Ausdauertraining werden vor allem solche Trainingsmethoden angewendet, welche die Trainingsbelastung steuern (Dauermethode, Intervallmethode).

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Grundlagenausdauer wird vor allem mit der Dauermethode bei geringer Trainingsintensität verbessert. Ausdauer in Form von lang andauernden, mäßigen Trainingsbelastungen gilt als wichtigste Komponente des Fitnesstrainings bzw. der Belastungsübungen der Atemschutzgeräteträgern. (Ausbildung im Atemschutz)

Ausbildung – Belastungsübung

Definition:

Zur Übung von mit der Einsatztätigkeit vergleichbaren Tätigkeiten durch Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben in Atemschutzübungsanlagen (ASÜ). Die Belastungsübung ist entsprechend Feuerwehrdienstvorschrift 7 Atemschutz

  • Bestandteil der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben,
  • jährlich zu wiederholen und
  • in einem Übungsnachweis zu dokumentieren.

Erläuterung

Während der Belastungsübung werden den Atemschutzgeräteträgern körperliche Belastungen abverlangt (Belastungswerte) und Orientierungskenntnisse abgefordert.

Der Ablauf der Übung ist nicht vorgeschrieben. Bewährt hat sich jedoch:

  • Verrichten körperlicher Arbeit an zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten im Arbeitsraum der ASÜ,
  • Begehung der Orientierungsstrecke im abgedunkelten und vernebelten Übungsraum der ASÜ,
  • verrichten körperlicher Arbeit an zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten im Arbeitsraum der ASÜ.

Bildquelle: Dräger AG

Aufwärmen

Definition:

Tätigkeit zur Herstellung einer optimalen psycho-physischen Verfassung, vor sportlichem Training und vor Belastungsübungen (Ausbildung im Atemschutz).

Erläuterung:

Man unterscheidet das aktive, passive und mentale Aufwärmen. Für die Ausbildung im Atemschutz ist die aktive Aufwärmung besonders wichtig.

akives Aufwärmen:
Bewegung von Muskeln und Muskelgruppen mit etwa 50 % der Maximalbelastung mit den Zielen

  • Steigerung von Körperkerntemperatur,
  • Aktivierung Herz-Kreislaufsystem,
  • Verbesserung der Durchblutung und
  • Verbesserung von Nährstoff- und Sauerstoffversorgung.

passives Aufwärmen:
Lockerung von Muskulatur und Muskelgruppen durch Massagen, Einreibungen und Warmbäder

mentales Aufwärmen:
gedankliches Durchüben bestimmter Bewegungsabläufe, z. B. dem Anlegen eines Pressluftatmers.

Bildquelle: Dräger AG

Atemventil Regenerationsgerät

Definition:

Ventil zur Steuerung der Luftzirkulation im Regenerationsgerät

Erläuterung:

Zweitbedeutungen: Einatemventil, Ausatemventil

Quelle: Dräger AG

Atemschutzverantwortlicher

Definition

Leiter einer öffentlichen Einrichtung, z. B. einer Berufsfeuerwehr, oder der Unternehmer, der die Gesamtverantwortung im Atemschutz seiner Feuerwehr oder seines Unternehmens trägt. Er lässt z. B. aus seinem Personal Atemschutzgeräteträger auswählen, aus- und fortbilden.

Erläuterung

Der Atemschutzverantwortliche kann ihm obliegende Aufgaben delegieren, z. B. an den Leiter Atemschutz. Seine Verantwortung kann er nicht übertragen.

Atemschutzübungsanlage (ASÜ)

Definition:

ist eine Anlage nach DIN 14093-1 „Atemschutzübungsanlagen- Planungsgrundlagen“, in der Einsatzbedingungen simuliert werden können, um Atemschutzgeräteträger im Gebrauch der Atemschutzgeräte auszubilden und Atemschutzübungen durchzuführen.

Erläuterung:

Die ASÜ muss nach DIN 14093-1 die folgende Mindestausstattung aufweisen:

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzsammelstelle

Definition:

Ort, an dem sich ausschließlich ASGT aufhalten, um die ASG zu empfangen bzw. abzugeben.

Kommunikation der Feuerwehr zwischen allen unter Atemschutz vorgehenden Trupps und deren Einheits- bzw. Fahrzeugführern auf einem 2-m-Kanal bzw. in einer Gruppe im Digitalfunk.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung:

Die Kommunikation findet innerhalb einer Einsatzstelle meist im 2-m-Band bzw. im Direktbetrieb des Digitalfunks statt. Die Kommunikation innerhalb eines Abschnittes erfolgt auf einem Abschnittskanal bzw. in einer Abschnittsgruppe, die Kommunikation zwischen den Abschnitten und zur Einsatzleitung auf dem Führungskanal bzw. der Führungsgruppe.

Atemschutzprüfgeräte

Definition

Sind spezielle, für den Atemschutz entwickelte Geräte, die in der Atemschutzwerkstatt eingesetzt werden zur Ermittlung der Funktionstüchtigkeit oder zur Feststellung von Mängeln von Atemschutzgeräten (ASG). Man unterscheidet manuell zu bedienende Geräte und computergestützte Prüfgeräte.

Erläuterungen

Manuelle Prüfgeräte sind so aufgebaut, dass unterschiedliche ASG angeschlossen werden können und durch die Bedienung des Prüfgerätes, z.B. Öffnen und Schließen von Ventilen und das Anbringung von Teilen der Atemschutzgeräte, eine Kontrolle der Funktionsfähigkeit dieser Teile durchgeführt werden kann. Das Prüfprotokoll wird handschriftlich erstellt.

Computergestützte Geräte werden mir Hilfe einer Prüfsoftware gestartet. Die ASG werden komplett am Prüfgerät angebaut. Es laufen alle Prüfungen voll- oder halbautomatisch in einem Durchlauf ab. Am Ende wird ein fälschungssicheres Protokoll PC-gestützt und speicherbar erstellt.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzorganisation

Definition

Ein Managementsystem, speziell ausgerichtet auf die Belange des Atemschutzes, d.h. eine Ablauforganisation, beginnend bei der Bedarfsanalyse und endend bei der Überwachung mit den zugeordneten Verantwortlichkeiten.

Erläuterungen

Angaben zum Inhalt einer Atemschutzorganisation, für die im allgemeinen ein Unternehmen zuständig ist, finden sich in zahlreichen europäischen und deutschen Gesetzen und Vorschriften.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutznotfalltraining

Definition

Fasst die Gesamtheit aller Aus- und Fortbildungsmaßnahmen zusammen, die für eine sichere Bewältigung von Notfallsituationen im Atemschutzeinsatz erforderlich sind.

Erläuterungen

Bewährt haben sich Trainingsinhalte zum Üben der Standardsituationen für ASNR

„Luftversorgung“, „Ausfall“, „Bewusstlosigkeit“, „Absturz“, „Trennung“ und „Orientierungslos“

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutznotfallrettung (ASNR)

Definition

Tätigkeit zur Hilfeleistung beim Auftreten eines Atemschutznotfalls im Atemschutzeinsatz.
Der betroffene Atemschutztrupp ist in der Lage, durch gezielte Maßnahmen die Gefahr zu minimieren oder sich selbst aus dem Gefahrenbereich zu retten. Andernfalls wird er durch den nachrückenden Sicherheitstrupp gerettet.
Dabei wird die Tätigkeit des eingesetzten Atemschutztrupps teilweise oder ganz einschränkt, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellt oder zu einem Atemschutzunfall führen kann.

Erläuterungen

Die ASNR beinhaltet die Themenkomplexe:
  • Notfälle im Atemschutzeinsatz,
  • Verhaltensweisen im Trupp im Falle eines Notfalls,
  • Selbstretten
  • (Rettungs-)Einsatz des Sicherheitstrupps

Atemschutznachweis, persönlicher

Definition

Sind nach Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 für jeden Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr persönlich zu führen und durch den Leiter der Feuerwehr oder eine beauftragte Person, z. B. dem Atemschutzgerätewart, zu bestätigen. Im Atemschutznachweis sind mindestens Aus- und Fortbildungen zu protokollieren, Übungs- und Einsatztätigkeit nachzuweisen, Untersuchungstermine nach G 26 zu vermerken sowie Einsätze unter Atemschutz zu dokumentieren.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Folgende Einsatzangaben sind in den Atemschutznachweis mindestens aufzunehmen:
  • Datum und Einsatzort
  • Art des Gerätes
  • Atemschutzeinsatzzeit (Minuten)
  • Tätigkeit

Atemschutzgruppe/-kanal

Definition

Kommunikation der Feuerwehr zwischen allen unter Atemschutz vorgehenden Trupps und deren Einheits- bzw. Fahrzeugführern auf einem 2-m-Kanal bzw. in einer Gruppe im Digitalfunk.

Erläuterungen

Die Kommunikation findet innerhalb einer Einsatzstelle meist im 2-m-Band bzw. im Direktbetrieb des Digitalfunks statt. Die Kommunikation innerhalb eines Abschnittes erfolgt auf einem Abschnittskanal bzw. in einer Abschnittsgruppe, die Kommunikation zwischen den Abschnitten und zur Einsatzleitung auf dem Führungskanal bzw. der Führungsgruppe.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzhelm

Definition

Arbeitsschutzhelm mit integrierter Atemluftversorgung, z. B. aus einem Gebläsefilter oder aus einer zentralen Atemluftversorgung. Beim Einströmen der Atemluft in den Atemschutzhelm entsteht in ihm ein ungefährlicher Überdruck von etwa 5 mbar, wodurch das Eindringen von Schadstoffen in den Atemschutzhelm verhindert wird.
Der Atemschutzhelm wird u.a. von Sandstrahlarbeitern genutzt.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Der Atemschutzhelm zählt als Atemanschluss.

Atemschutzgeräteträger (ASGT)

Definition

Person, die auf Grund ihrer Aus- und Fortbildung sowie gesundheitlichen Eignung Tätigkeiten im Arbeits- und Rettungseinsatz unter Atemschutzgeräten verrichten kann.

Erläuterungen

ASGT müssen bestimmte Voraussetzungen und Anforderungen erfüllen, um ASGT zu werden und zu bleiben. Je nach Art der vorgesehnen Tätigkeit zur Erfüllung von Arbeitsaufgaben oder Rettungsaufgaben unterscheiden sich Voraussetzungen und Anforderungen hinsichtlich Umfang, Inhalt und Intensität.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzgerät für Selbstrettung

Definition

Dienen der Selbstrettung von Personen aus Bereichen, die durch spontane Austritte von Atemgiften gefährdet sind. Damit soll sich der Anwender unbeschadet aus dem Gefahrenbereich entfernen können und dabei noch geringfügige Handlungen, z. B. Abschhalten von Anlagen, durchführen können.

Erläuterungen

Atemschutzgeräte für Selbstrettung sind nicht geeignet zur Ausrüstung der Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr für Einsatzmaßnahmen.

Die Geräte werden unterschieden in:

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzgerät – Schutzleistung

Definition

Die Schutzleistung ist durch die in den europäischen Normen der jeweiligen Atemschutzgeräte festgelegte Gesamtleckage des Gerätes gegeben. Zur Gesamtleckage trägt das gesamte Atemschutzgerät bei.
Die Schutzleistung ergibt sich aus dem jeweiligen Grenzwerten „Vielfache des Grenzwertes“ VdGW aus den gerätezugeordneten Tabellen in der DGUV R 112-190, bis zu dem das jeweilige Atemschutzgerät eingesetzt werden kann.

Erläuterungen

Es gibt in der Praxis kein Atemschutzgerät, das seinen Träger vollkommen von der Umgebungsatmosphäre abschließt. Deshalb hat der Unternehmer Atemschutzgeräte auszuwählen, deren Leckage so gering wie möglich ist – d.h., Atemschutzgeräte auszuwählen, die so wenig Schadstoff wie möglich in das Innere des Atemanschlusses gelangen lassen. Er hat dabei also abzusichern, dass in der Einatemluft des Atemschutzgeräteträgers der Grenzwert des Schadstoffes sicher unterschritten bleibt.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzgerät – Praktische Leistungsprüfung

Definition

Ist Bestandteil der Prüfung eines Atemschutzgerätes nach der entsprechenden Norm im Rahmen der Zulassung bzw. Zertifizierung des Gerätes. Die praktische Leistungsprüfung dient dem Zweck, die normativen Eigenschaften von Atemschutzgeräten auf solche Kriterien zu prüfen, die sich nicht durch andere Prüfungen testen lassen, z. B. Trageverhalten und Handhabung.

Erläuterungen

Der praktischen Leistungsprüfung geht eine Laborleistungsprüfung voraus. Erst bei positivem Resultat dieser Prüfung wird die praktische Leistungsprüfung durchgeführt. Dabei absolvieren Atemschutzgeräteträger unter relevanten Einsatzbedingungen, z. B. räumliche Enge, variierende Umgebungstemperatur und unterschiedliche Veratmungsschwere, normativ vorgeschriebene Übungen und beurteilen danach die Eigenschaften des Atemschutzgerätes. Resultate dieser Erprobung können zu Modifikationen des Atemschutzgerätes führen.

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzgerät – Mängelkontrolle

Definition

Eine gegenüber einem festgelegten Anforderungsprofil, z. B. einer Norm, durchgeführte Vergleichsprüfung bzw. eine Mängelfeststellung aufgrund eines Geräteversagens im Einsatz bzw. bei der Instandhaltung.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Grundsätze zur Mängelkontrolle an Atemschutzgeräten enthalten u.a. die

  • FwDV 7 Atemschutz
  • DGUV R112-190 Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten
  • Richtlinie der vfdb, vfdb 0804 Wartung von Atemschutzgeräten für
    die Feuerwehr,
  • Herstellerhinweise.

Atemschutzgerät – Eignung

Definition

Bestätigung, dass ein Produkt spezifische Auswahlkriterien erfüllt.
Ein Atemschutzgerät ist für die Verwendung dann geeignet, wenn es diese Auswahlkriterien erfüllt.

Erläuterung

Für die Auswahl von Atemschutzgeräten hat die vfdb die Richtlinie 0802 „Richtlinie für die Auswahl von Atemschutzgeräten für Einsatzaufgaben bei den Feuerwehren“, identisch mit der Berufsgenossenschaftlichen Information BGI/GUV-I 8672 erarbeitet. Erfüllt ein Gerät diese Richtlinie, was von einer durch das Ref 8 der vfdb bestellten Fachstelle, unter anderem die DEKRA-EXAM, bestätigt wird, ist es für die Verwendung bei deutschen Feuerwehren geeignet.

Quelle: Dräger AG

Atemschutzgerät – Eigenschaften

Definition

Sind in Gerätevorschriften, z. B. europäischen Normen, oder nutzerspezifischen Festlegungen fixierte Anforderungen mit den zugehörigen Nachweis- bzw. Prüfmethoden.

Erläuterungen

BEISPIELE FÜR EUROPÄISCHEN NORMEN MIT GERÄTEVORSCHRIFTLICHEN INHALTEN:
BEISPIELE FÜR NUTZERSPEZIFISCHE FESTLEGUNGEN MIT GERÄTEVORSCHRIFTLICHEN INHALTEN:
  • Empfehlungen für Atemschutzgeräte im Bergbau
    (ASG-Empfehlung), herausgegeben vom Deutschen Ausschuss
    für das Grubenrettungswesen.
  • vfdb-Richtlinie 0802: „Richtlinie für die Auswahl von Atemschutzgeräten für Einsatzaufgaben bei den Feuerwehren“, identisch mit der Berufsgenossenschaftlichen Information BGI/GUV-I 8672

Bildquelle: Dräger AG

Atemschutzgerät – Beständigkeit gegen Wärmestrahlung

Definition

Atemschutzgeräte (ASG) werden auf Widerstandsfähigkeit gegen Strahlungswärme geprüft.

Erläuterungen

Die Bauteile von ASG werden als beständig gegen Wärmestrahlung im Sinne der Norm, z.B. für Vollmasken die DIN EN 136 und für Pressluftatmer die DIN EN 137, angesehen, wenn sie nach einer Prüfzeit von 20 min dicht bleiben, selbst wenn sie verformt wurden.

Atemluftverbrauch

Definition

Tatsächlich verbrauchte Atemluft. Der Atemluftverbrauch (Q) lässt sich näherungsweise bestimmen und hinreichend genau berechnen.

ASGT bei der BBK (Quelle: Dräger AG)

Erläuterungen

Näherungsweise Bestimmen Atemluftverbrauch Q [l/min]:
Umfangreiche Versuche haben ergeben, dass der Atemschutzgeräteträger eines Pressluftatmers (PA) etwa verbraucht bei:

  • leichter Arbeit (ungehindertes Gehen unter PA) Q ~ 30 l/min
  • mittlerer Arbeit (Durchführung von Brandbekämpfung) Q ~ 40 l/min
  • schwere Arbeit (Leiter steigen, Tragen eines CSA) Q ~ 50 l/min
Berechnung Atemluftverbrauch Q [l/min]:
     V1  •  D p   

Q = ————-
p1 • t • V

V1 Ausgangsvolumen bzw. Atemluftvorrat in Liter
p1 Anfangsdruck, z. B. Luftdruck pB in bar
D p Druckdifferenz in bar
p2 Druck in der Druckluftflasche zu Einsatzbeginn,
z. B. Fülldruck in bar

D p = p2 – pEnde pEnde Druck in der Druckluftflasche
am Einsatzende in bar
V Kompressionsfaktor (ksi),
z. B. für Luft bei 200 bar: V = 1,0 und bei 300bar V = 1,08