Für ASGT mit Rettungsaufgaben gehören nach Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 „Atemschutz“ als Mindestforderung dazu: zwei Stunden Unterweisung pro Jahr, eine Belastungsübung in einer Atemschutzübungsanlage pro Jahr und eine Einsatzübung unter Atemschutz mit den ASGT, die weniger als 15 Minuten im Atemschutzeinsatz pro Jahr waren.
Im Atemschutz können Atemluft, Sauerstoff und in seltenen Fällen auch Gemische aus Luft und Sauerstoff (Nitrox) in einem Druckbehälter gespeichert sein. Die üblichen Höchstdrücke der Atemgase sind 200 sowie 300 bar; künftig werden Flaschendrücke bis 450 bar möglich sein. Der Prüfdruck für Druckgasflaschen beträgt Nenndruck + 50 %.
Prüfgröße, z. B. für Partikelfilter und partikelfiltrierenden Halbmasken, die aus dem Verhältnis der Konzentrationen zweier Prüf-Aerosole gebildet wird.
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterung
P = (C2/C1) x 100 [%]
C2 Aerosolkonzentration hinter dem Filter,
C1 Aerosolkonzentration vor dem Filter.
Als Prüf-Aerosol verwendet man Paraffinöl und Natriumchlorid einer vorgegebenen
Es gibt Partikel-, Gas- und Kombinationsfilter. Partikelfilter schützen gegen Partikeln, Gasfilter gegen Gase und Dämpfe, Kombinationsfilter gegen Partikeln, Gase und Dämpfe. Sie werden verwendet, wenn in der Umgebung ausreichend Sauerstoff ( > 17 Vol%) vorhanden ist und die Filter die vorhandenen Atemgifte auszufiltern vermögen. Andernfalls ist die Verwendung von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten erforderlich. Leistungsangaben für Filter enthalten die Europäischen Normen DIN EN 14387 „Atemschutzgeräte – Gasfilter und Kombinationsfilter – Anforderung, Prüfung, Kennzeichnung“ und DIN EN 143 „Atemschutzgeräte – Partikelfilter – Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung“.
Feuerschutzhauben werden entsprechend DIN EN 13 911 „Schutzkleidung für die Feuerwehr – Anforderungen und Prüfverfahren für Feuerschutzhauben für die Feuerwehr“ zugelassen und müssen alle offenen Hautstellen an Kopf und Hals abdecken. Die Feuerschutzhaube wird über der Vollmaske und unter dem Feuerwehrschutzhelm getragen. Sie werden aus schwer entflammbarem, textilem Gewebe, oft auch doppellagig, angeboten. Eine Überlappung mit der Jacke der Feuerwehrschutzkleidung ist wichtig.
Die Erste Suche nach vermissten Personen muss immer eine gut organisierte, sorgfältige, aber auch möglichst schnelle Suche sein. Sie kann daher nicht hundertprozentig genau ablaufen.
Erläuterung
Bewährt hat sich, durchsuchte Räume zu kennzeichnen, z.B. mit einem Strich „/“ aus Ölkreide an der Tür.
Die zweite Suche sollte im Gegensatz zur ersten dann sehr genau durchgeführt werden. Dafür lassen sich z.B. auch Grundrisspläne der baulichen Anlagen nutzen, benutzt, um bisher übersehene Raumabschnitte zu durchsuchen.
Das kann je nach der Organisation der Atemschutzüberwachung entweder ein Zeitpunkt auf einer Uhr mit durchlaufender Zeit, z.B. 13:47 Uhr, oder eine bestimmte abgelaufene Zeitspanne auf einer Kurzzeituhr, z.B. 20 Minuten, sein.
Druck in Bar, z.B. 60 bar, des Atemschutzgerätes, bei dem der Atemschutzeinsatz endet. Der Enddruck wird am Manometer oder elektronischen Anzeigen, z. B. Bodyguard, abgelesen.
Durchführung der Atemschutzüberwachung mit Hilfe elektronischer Hilfsmittel (Atemschutzüberwachungssystem); Beispiele: elektronische Kurzzeituhren mit oder ohne automatischer Aktivierung, z.B. Einschieben der Plaketten (Telemetrie).
Erläuterung
Für Atemschutzeinsätze und Übungen der Feuerwehr unter umluftunabhängigen Atemschutzgeräten ist eine Atemschutzüberwachung Pflicht. Sie ist mit geeigneten Hilfsmitteln duchzuführen. Mittel in Form von Elektronische Atemschutzüberwachung zählen zu den geeigneten Mitteln.
werden als partikel- bzw. flüssigkeitsdichte Anzüge zum einmaligen Gebrauch angeboten. Sie entsprechen damit den europäischen Typklassen 3 bis 6.
Erläuterung
Partikeldichte Einweganzüge werden z.B. in der Asbest- oder Brandschadensanierung eingesetzt.
Gegen Biologische Stoffe, z. B. Viren, Bakterien, Sporen und Enzyme, schützen aufgrund der notwendigen Desinfektionsfähigkeit (Desinfektion) flüssigkeitsdichte Anzüge nach vfdb 0806 Desinfektionsanzüge. Derartige Anzüge erlauben einen sicheren Ausstieg des Geräteträgers aus dem Anzug und eine anschließende leichtere Entsorgung, als bei Verwendung von CSA nach DIN EN 943 und vfdb Richtlinie 0801.
3 Jahre, da ich zum Untersuchungszeitpunkt noch nicht 50 war. Oder die verkürzte Frist, da ich in innerhalb der Laufzeit die 50 erreiche?
Mit freundlichen Grüßen, Sebastian Holzner
Antwort
Hallo Kam. Holzner,
Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr (auch: Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben) müssen wegen ihrer enorme physische Belastung und psychische Beanspruchung im Einsatz ihre gesundheitliche Eignung nach berufsgenossenschaftlichem Grundsatz G 26 durch eine ärztliche Untersuchung nachgewiesen bekommen. Dabei wird die Eignung zum Tragen von Atemschutzgeräten Pressluftatmer nach G 26, Gruppe 3, erteilt. Die Untersuchungen erfolgen auf der Basis von DGUV V 6 „Arbeitsmedizinische Vorsorge“ und DGUV 6 DGUV 250-428 „Handlungsanleitung für die arbeitsmedizinische Vorsorge nach dem DGUV Grundsatz G 26 – Atemschutzgeräte“ entsprechend nachfolgender Tabelle
Untersuchungsfristen G 26/3
Art der Untersuchung
Zeitpunkt der Untersuchung
Erstuntersuchung
vor Beginn der Tätigkeit als ASGT
Nachuntersuchung
Personen bis 50 Jahre: vor Ablauf von 36 Monaten Personen über 50 Jahre: vor Ablauf von 12 Monaten
vorzeitige Nach untersuchung
nach mehrwöchiger Erkrankung oder körperlicher Beeinträchtigung, die Anlass zu Bedenken gegen eine Tätigkeit als ASGT geben könnte. • nach ärztlichem Ermessen in Einzelfällen (z.B. bei befristeten gesundheitlichen Bedenken) • auf Wunsch eines Beschäftigten · auf Wunsch des Verantwortlichen für den ASGT
Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass Nachuntersuchungen innerhalb von 6 Wochen vor Ablauf der Nachuntersuchungsfrist durchgeführt werden. Die Frist für die Nachuntersuchung beginnt mit dem Zeitpunkt der letzten Vorsorgeuntersuchung.
Für den von Ihnen geschilderten Fall der Überschreitung der Altersgrenze 50 Jahre gibt es zwei Lösungen zu Ihrer Absicherung und zur Sicherung des rechtlichen Rahmens:
die Nachuntersuchung ist spätestens zu dem Zeitpunkt durchzuführen, den der ermächtigte Arzt je nach Arbeitsbedingungen und Gesundheitszustand des Versicherten bestimmt hat.
Ihr Unternehmer, z. B. bei einer öffentlichen Feuerwehr der Bürgermeister, delegiert Sie sicherheitshalber bereits vor Ablauf der 12 Folgemonate, also bis Juli 2018, zur Nachuntersuchung.
Im Interesse Ihrer Sicherheit empfiehlt www.atemschutzlexikon.de die zweite Lösung.
Übungsanlage zur Simulation des Arbeitens an Gas– und Flüssigproduktrohrleitungen.
Erläuterung
Rohrübungsanlagen sind zum Üben von Einsätzen unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) konzipiert. In ihnen lassen sich Einsätze in Anlagen und Bereichen wie Tankwagen, Kesselwagen, Rohrleitungsbrücken und Kanaleinstiegen üben.
Optimal ausgerüstet sollten die Rohrübungsanlagen ausgerüstet sein mit Rohranschlüsse nach DIN, Gasuhr und elektronischem Schaltkasten. Lassen sich die Anlagen mit Druckluft oder Wasser befüllen, können Leckagen in den Rohrleitungen simuliert werden. Der Erfolg der Übung kann vom Kontrollraum aus überwacht werden.
Rettungsmesser ähneln einem Tauchermesser. Mit ihnen kann man sich oder andere zu Rettende von Leinen, aus Chemikalienschutzanzügen o.ä. befreien. Rettungsmesser oder Rettungsschere sind so zu tragen, dass sie für den Atemschutzgeräteträger im Einsatz möglichst gut erreichbar sind.
Eine Befestigung an Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) darf nicht deren Zulassung verletzen. Im Zweifelsfall ist der Hersteller der PSA zu befragen.
Das Rettungsgerät führt der Sicherheitstrupp neben anderen Geräten zur Rettung verunfallter Atemschutzgeräteträger mit. Bei Rettungsgeräten sind meist die Mitteldruckleitungen verlängert, um den Verunfallten auch im Liegen leichter mit Luft versorgen zu können. Teilweise handelt es sich auch um spezielle Geräte, die nur noch aus in Tragetaschen gelagerter Druckluftflasche, Druckminderer und (verlängerter) Mitteldruckleitung mit Lungenautomat bestehen.
Maßnahmen zur Befreiung von Menschen aus lebensgefährlichen Zwangslagen und Abwenden eines lebensgefährlichen oder gesundheitsbedrohlichen Zustandes von ihnen.
Die Resteinsatzzeit sollte aus Sicherheitsgründen niemals bis zum Ende des Luftvorrats, sondern immer nur bis zum Ansprechen des Restdruckwarners kalkuliert werden.
Auch der Restdruck ist, z. B. beim Pressluftatmer, am Manometer ablesbar. Der sich aus dem Restdruck ergebende Atemluftvorrat lässt sich berechnen. Er ermöglicht Rückschlüsse auf die weitere Verweilzeit unter dem Atemschutzgerät.
wird als Reservegerät für einen eventuell ausgefallenen Pressluftatmer des Atemschutztrupps vom Sicherheitstrupp mitgeführt.
bezeichnet die zusätzlichen Pressluftatmer, die z. B. auf einem Gerätewagen Atemschutz mitgeführt werden oder in der Atemschutzwerkstatt bereit liegen, damit weitere Kräfte eingesetzt werden können oder ein Gerätetausch durchgeführt werden kann.
Die Reichweitenüberwachung ist zur sinnvollen und gefahrlosen Nutzung von Datenfernüberwachung (Telemetrie) im Atemschutzeinsatz erforderlich.
Sie muss sowohl beim betroffenen Atemschutztrupp als auch an der Atemschutzüberwachung ein entsprechendes Warnsignal auslösen, wenn der Telemetriekontakt bei Überschreiten der Funkreichweiten abreißt. Anschließend ist manuell weiter zu überwachen, da die automatischen Daten durch den Abbruch der Funkverbindung nicht mehr zur Verfügung stehen, der Atemschutztrupp aber noch sicher den Gefahrenbereich verlassen soll.
Die Daten lassen sich z. B. auf Folienauflagen oder Vordrucken vermerken und nach dem Einsatz auch für die Personaldatei , Dokumentation oder den persönlichen Atemschutznachweis nutzen.
Der zur Aufbereitung erforderliche Sauerstoff wird im Gerät mitgeführt. Als Sauerstoffvorrat stehen herstellerspezifisch Drucksauerstoff, Drucksauerstoff-Stickstoff-Gemisch oder chemisch gebundener Sauerstoff zur Verfügung.
Das Kohlendioxid CO2 des Ausatemgases wird in einer Regenerationspatrone (Atemkalk-Regenerationspatrone, Alkali-Regenerationspatrone) gebunden und der verbrauchte Sauerstoff des ausgeatmeten Atemgases aus dem Vorrat im Gerät ergänzt. Im Regenerationsgerät steigt so der Sauerstoff-Gehalt der Einatemluft auf etwa 21 Vol.-%.
Bei der Rechten-Hand-Suche erfolgt die Suche, in dem der Truppführer des suchenden Atemschutztrupp beim Suchen grundsätzlich und ohne Ausnahme seine rechte Hand an der Wand entlang gleiten lässt. Dabei halten sich Truppmann und Truppführer eng aneinander. Dafür können sie sich z. B. an den Händen halten oder der Truppführer kann den Truppmann an der Sicherheitsleine des Feuerwehr-Haltegurtes erfassen.
Zum Durchsuchen des Innern größerer Räume oder von Betten und Schränken kann man z.B. einen Axtstiel als Armverlängerung benutzen.
Spezielle, nichtbrennbare und verschleißfeste Leine zum Durchsuchen von größeren Objekten, auf Führungsleine.
Erläuterung
Suchleinen sind mit eingewebten Knoten ausgestattet, die die Orientierung „Vorwärts“ oder „Rückweg“ ermöglichen.
Feuerwehrleinen können auch dafür genutzt werden, kommen aber schnell an die Grenzen ihrer Reichweite und verfügen nicht über die eingebauten Möglichkeiten einer Orientierungsleine.
Die Such- und Rettungstaktik kann nur dann erfolgreich sein, wenn sowohl die Führungskräfte wie auch die Mannschaften der betreffenden Einheiten die entsprechenden Verfahren kennen und beherrschen.