Im letzten Jahr hat „FeuerKrebs“ den Tag des Gerätewartes ins Leben gerufen – Stichtag hierfür ist der 4. April. In diesem Jahr wollen wir diese Tradition fortführen & haben dafür in die Atemschutzwerkstätten geschaut.
Ist der Atemschutzgerätewart aktiv von der Problematik „Einsatzhygiene & PAK“ betroffen? Hat sich in den letzten Jahren bereits etwas verändert?
Wir wollten dies von Euch wissen & haben einige Interviews durchgeführt.
Die Aufgaben des Atemschutzgerätewartes sind vielschichtig und hat sich in den letzten Jahren verändert. So rückt Dokumentation (Geräte und Personal) und Eigenschutz bei der Aufbereitung in den Vordergrund.

Werner Martinsen arbeiten für den Kreis Ostholstein an der Feuerwehr Technischen Zentralen in Lensahn. Mit sieben Kameraden kümmern sie sich um 128 Feuerwehren im Kreis, der direkt an der wunderschönen Ostsee liegt. Durch die Nähe zur Ostsee mit den vielen gepflegten Stränden nutzen vielen Gäste die Gegend zur Erholung.
Die FTZ verfügt über eine Ausbildungswerkstatt für die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger, Jahresübung für die Träger sowie für die Brandsimulationsanlage. Ergänzt wird die Werkstatt für die Ausbildung der Atemschutzgerätepflege. Ein zweite Werkstatt steht den Kameraden für die Atemschutzgeräte der Wehren (Durchführung der Halbjahresprüfung) zur Verfügung.
Was hat sich in den letzten Jahren an der Tätigkeiten des Atemschutzgerätewartes verändert?
Werner: Durch die Änderung der Brandlast sind die Geräte nach einem Einsatz stark kontaminiert. Daher werden viele Geräte nach einem Einsatz direkt von der Logistik-Komponenten zur Zentrale überführt bzw. kommen durch die Wehren zur Zentrale und werden aufbereitet.
Dabei hat die Handwäsche ausgedient. Heute stehen uns Verfahren für die Aufbereitung zur Verfügung. Auch wenn Maschinen die schmutzige Arbeit übernehmen, ist das Bestücken der Maschine „Handarbeit“. Hier steht der Eigenschutz an erster Stelle. So ist heute die Arbeit mit Einweghandschuhen zum Standard geworden. Auch andere Persönliche Schutzausrüstung kommt zum Schutz der Gesundheit zum Einsatz. So sind Einweganzüge und Filtergebläsegeräte beim Entpacken ein guter Schutz für die Gesundheit.
Im Einsatz waren die Kameraden durch den Isolieratemschutz (Pressluftatmer) geschützt. Im Bereich der Anlieferung helfen durchsichtige Transportbeutel mit Informationen auf dem Beutel (Begleitkarte), um schon bei der ersten Sichtung zu erkennen, welche Art der Aufbereitung notwendig ist. Auch im Bereich der Atemschutzgerätpflege hält das strukturierte Auskleidung Einzug. Den Atemschutz während der Auskleideprozedur weiterhin aufrecht zu erhalten ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung geworden. Hierzu sind viele Hilfsmittel entstanden: Anleitung zur Auskleideprozedur, Verwendung von Banner auf Baustellenzaungröße, …
…wir wollen/müssen bei den Kameraden (60, 40, 20 Lebensalter) eine positive Einstellung für das Thema Einsatzhygiene erreichen.
Welche Anforderungen werden an einen Gerätewart (Befähigte Person zur Wartung von Atemschutzgeräten) heute gestellt?
Werner: Kurz: Offenheit für neue Technologie, Flexibilität und in der Grundeinstellung ein Feuerwehrmann – denn die wollen anderen helfen. Sie sollten die Dienstleistungsgedanken für die „Ehrenamtlichen-Helfer“ leben.
Die Unterstützung der Elektronik im Bereich der Werkstätten ist schon lange angekommen. So wie andere Suchmaschinen Daten aufbereiten, so werden die Daten im Feuerwehreinsatz immer wertvoller. Wer war mit welchem Gerät im Einsatz? Wie viele Geräte welcher Art sind im Umlauf? Wann steht die nächste Grundüberholung an?
Mit diesen Daten ist eine verlässliche Planung der Wartungstätigkeiten möglich und kann somit helfen Kosten zu sparen.
Atemschutzgerätewarte müssen von der Mannschaft akzeptiert sein und genießen eine hohes Vertrauen. Sie sollten sich in der Materie auskennen und die Bereitschaft mitbringen sich regelmäßig fortzubilden. Sind die Geräte gemäß der Vorgaben gewartet, wird der nächste Einsatz unter Atemschutz ein Erfolg.
Gemeinschaftlich und mit ein bisschen Humor bringt die Arbeit des Gerätewartes Spaß.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr.
Grüße aus Norddeutschland
Werner Martinsen