Terminierung Nachholtermin Belastungsübung

Frage

Guten Tag!
Ein AGT hat die Belastungsübung nicht bestanden aufgrund einer körperlichen Unfitness an dem Tag. Ansonsten ist er sportlich Unterwegs und kein „Wackelkandidat“!

Wie lange sollte ein AGT pausieren bis zu nächsten Belastungsübung?
Ich kann hierzu in den Gesetzen und Vorschriften nichts finden.

Antwort & Erläuterung

Vielen Dank für ihre Frage!

Grundlegend gibt es keine Festlegung wann der AGT die Belastungsübung wiederholen darf. Dies kann bereits zum Zeitpunkt geschehen an dem er sich wieder fit fühlt.

Sollte der AGT bei seinem Nachholversuch erneut nicht bestehen, würden wir empfehlen ihn erneut beim Arzt vorzustellen, egal ob der AGT sonst fit ist oder regelmäßig Marathon läuft. 
Durch die Belastungsübung besteht lediglich die Möglichkeit den Ist-Zustand festzustellen, sollte dieser zwei mal nicht genügen kann man die Fitness durchaus in Frage stellen.

Hierbei berufen wir uns auf einen Passus aus dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz „G26“, indem definiert ist wann eine vorzeitige Nachuntersuchung durchzuführen ist:

„Nach mehrwöchiger Erkrankung oder körperlicher Beeinträchtigung, die Anlass zu Bedenken geben“

PS: Ich würde den AGT nochmals aufdringlich darauf hinweisen, dass nur Atemschutz getragen werden sollte wenn man sich körperlich & geistig dazu in der Lage fühlt. 

Zyklus Absolvierung Atemschutzübungsstrecke

Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe eine Frage zum Thema Atemschutztauglichkeit die mir in meinet Organisation nicht adäquat beantwortet werden kann. Es geht sich um die Atemschutzbelastunsübung. Wenn ich die Definition richtig verstehe ist diese jährlich innerhalb von 12 Monaten abzuleisten. In meiner Organisation wird das Modell „einmal im Jahr“ gelebt, sprich jede Einheit hat pro Jahr 4 Termine in 2 Monaten für die Übung. Ein konkretes Beispiel, im letzten Jahr waren diese Termine im Januar und im Juni, ich selber habe die Übung im Januar absolviert, in diesem Jahr sind die Termine im Juni und im Dezember, ich kann aus terminlichen Gründen erst im Dezember also liegen zwischen meinen Übungen 23 Monate. Ist das so zulässig?

Antwort & Erläuterung

Kurz und knapp, nein das ist nicht zulässig. 
Nachfolgend findet man im Punkt 6 Aus- und Fortbildung der FwDV 7 den Vermerk darauf, dass ein Atemschutzgeräteträger jährlich einen Durchlauf in der Atemschutzübungsstrecke und einen Einsatz bzw. eine einsatznahe Übung absolvieren muss.  
Nachfolgend wird geschrieben, das die Person, welche nicht innerhalb von 12 Monaten beide Voraussetzungen erfüllt, den Status des Atemschutzgeräteträgers temporär verliert.

Folglich ist die Formulierung ihrer Führungskräfte zwar richtig, die Übung muss jährlich durchgeführt werden, aber die Umsetzung ist nicht die richtige, weil es sich in ihrem Fall um mehr als 1 Kalenderjahr handelt.

Fazit: Sowohl zwischen den Durchläufen in der Atemschutzübungsanlage, als auch zwischen den einsatznahen Übungen bzw. Einsätzen, dürfen nicht mehr als 12 Monate vergehen.

Arbeitsraum

Definition

Dient in Atemschutzübungsanlagen dazu, den Übenden durch Atemschutzgerät und definierte Bedingungen zu beanspruchen, um seine körperliche Belastung messen und beurteilen zu können.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Der Arbeitsraum muss mit mindestens zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten ausgestattet sein, z.B. Endlosleiter, Laufbandergometer, Fahr­rad­ergo­­meter, Stepper, Haspel oder Schlaggerät.

Nebel in ASÜ

Definition

Die Atemschutzübungsanlagen können mit Nebelgeräten ausgestattet werden. Sie vernebeln die Orientierungsstrecke mit ungefährlichem, künstlichem Innenraumnebel, z. B. Disko-Nebel.

Erläuterung

Eine vernebelte Orientierungstrecke erhöht die Realitätsnähe der Atemschutzübung und fördert so die Intensität der Vorbereitung auf Atemschutzeinsätze zur Brandbekämpfung.

Industrieübungsanlage

Definition

ist als Hinderniselemente in der Atemschutzübungsanlage im Bereich der Orientierungsstrecke integriert und muss von den übenden Atemschutzgeräteträgern absolviert werden.

Erläuterung

Sie lässt sich aus den Anlagenteilen „Tankübungsanlage“, „Industrieanlage“ und „Fassumfüllanlage“ kombinieren. Sollte eine „CSA-Anschlussübungsanlage“ vorhanden sein, lassen sich auch Übungen mit CSA durchführen. Optional bestehen derartige Anlagen auch als mobile Einheiten.

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Hinderniselemente

Definition

sind in der Orientierungsstrecke einer Atemschutzübungsanlage integriert und müssen von den übenden Atemschutzgeräteträgern absolviert werden.

Erläuterung

Zu den wichtigsten Hinderniselementen gehören „Durchgang – Diagonal geteilt“, „Durchgang – Vertikal oder horizontal geteilt“, „Tür“, „Rollbahn“, „Durchstieg auf halber Höhe“, „Durchstieg auf halber Höhe mit Schwenkgitter“, „Gittertür“, „ schiefe Ebene“, „Vorreibetür“, „Kriechrohr“, „Mannloch“, „heiße Tür

Bildquelle: Dräger AG

Orientierungsstrecke

Definition

ist der Bereich einer Atemschutzübungsanlage, in der Atemschutzgeräteträger das Orientieren unter erschwerten Sichtverhältnissen (Dunkelheit, Rauch) sowie die Handhabung des Atemschutzgerätes in engen Räumen und unter körperlicher Belastung trainieren sollen.

Erläuterung

Zusätzlich lassen sich psychologisch belastende Trainingselemente wie Wärmestrahlung Lichtspiele und Geräusche in eine Atemschutz-Übung integrieren.

Die Orientierungsstrecke soll vom Übenden durch Hindernisse und die Streckenführung möglichst einsatznahes und weitestgehend realistisches Kriechen, Gehen und Steigen erfordern. Orientierungsstrecken sollen nach DIN 14093-1 „Atemschutz-Übungsanlage – Planungsgrundlage“ eine abgewickelte Länge von mindestens 50 m haben. Die Streckenführung muss z.B. durch ver­än­der­bare Gitterfelder und Hindernisse variiert werden können.

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Schleuse

Definition

ermöglicht es, die Übenden in Atemschutzübungsanlagen so ein- und auszuschleusen, dass luftfremde Stoffe nicht in andere Gebäudeteile eindringen können.

Erläuterung

Die Schleuse ist ein Vorraum zur Orientierungsstrecke. Die Übenden betreten die Schleuse zu Beginn der Atemschutzübung (Atemschutzausbildung). Die Tür zur Orientierungsstrecke soll erst geöffnet werden, wenn die Eingangstür geschlossen ist. So wird das Eindringen von Übungsnebel sowie Schall- und Lichteffekten in die übrigen Räume unterbunden.

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Übungsleiter

Definition

auch Leiter der Übung, ist beim Üben in einer Atemschutzübungsanlage der Gesamtverantwortliche.

Erläuterung

Der Übungsleiter führt die Gesamtaufsicht. Er organisiert die Vorbereitung der Übung. Ihm obliegt die Überwachung der gesamten Übung. Dafür sichert er die Pulsüberwachung, die Protokollführung, die optimale Belastung der Atemschutzgeräteträger (ASGT) und den optimalen Ablauf der Übung Er ist mindestens Gruppenführer, möglichst Zugführer, wobei praktische Führungserfahrung erwünscht ist. Darüber hinaus ist er Ausbilder für ASGT und Bediensteter des Betreibers der ASÜ.

Bei Bedarf lässt er weitere Funktionen besetzen, z. B. die Sanitätsaufsicht.

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Übungsgerät

Definition

Im Atemschutz Geräte, bei deren Verwendung die Atemschutzgeräteträger wesentliche Eigenschaften des Atemschutzgerätes, z. B. —> Atemwiderstand, Totraum (Vollmaske), Anlege- und Trageweise und Gewicht, erfahren lernen.

Erläuterung

Übungsgeräte sind nur in reiner Umgebungsatmosphäre nutzbar und meist wieder verwendbar. Nach Gebrauch müssen sie nach Herstellervorgaben gewartet werden, sind also z. B. zu demontieren, zu säubern, zu desinfizieren, zu prüfen und zu montieren. Beispiele für Übungsgeräte sind Übungsselbstretter und Filtersimulatoren.

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Überwachung in Atemschutzübungsanlagen

Definition

für die Unfallverhütung in Atemschutzübungsanlagen (ASÜ) erforderliche Arbeitsmethode.

Erläuterung

Mit Hilfe der Überwachung lässt sich in Atemschutzübungsanlagen der Streckenabschnitt, in dem sich die Übenden befinden, ständig erken­nen und überwachen. So kann der Übungsleiter im Falle eines Unfalls un­mittelbar und am richtigen Ort eingreifen.

Die Pulsfrequenz und somit die Belastung des Geräteträgers sollten kontinuierlich mit der Herzfrequenzüberwachung überwacht werden.

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Ausbildung – Belastungsübung

Definition:

Zur Übung von mit der Einsatztätigkeit vergleichbaren Tätigkeiten durch Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben in Atemschutzübungsanlagen (ASÜ). Die Belastungsübung ist entsprechend Feuerwehrdienstvorschrift 7 Atemschutz

  • Bestandteil der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger mit Rettungsaufgaben,
  • jährlich zu wiederholen und
  • in einem Übungsnachweis zu dokumentieren.

Erläuterung

Während der Belastungsübung werden den Atemschutzgeräteträgern körperliche Belastungen abverlangt (Belastungswerte) und Orientierungskenntnisse abgefordert.

Der Ablauf der Übung ist nicht vorgeschrieben. Bewährt hat sich jedoch:

  • Verrichten körperlicher Arbeit an zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten im Arbeitsraum der ASÜ,
  • Begehung der Orientierungsstrecke im abgedunkelten und vernebelten Übungsraum der ASÜ,
  • verrichten körperlicher Arbeit an zwei verschiedenen Arbeitsmessgeräten im Arbeitsraum der ASÜ.

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Aufsicht bei den Übenden

Definition:

Die Aufsicht bei den Übenden ist eine Person, die beim Üben in einer Atemschutzübungsanlage zur Überwachung der übenden Atemschutzgeräteträger (ASGT) benötigt wird.

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Erläuterung:

Die Aufsicht bei den Übenden sollte zweckdienlich aus der übenden Einheit stammen. Ihre Aufgabe besteht vor allem darin, die ASGT psychologisch zu betreuen und die erforderlichen Getränke bereit zu stellen.

Die Aufsicht hat die Übungsdisziplin durchzusetzen, Studienaufgaben zur effektiven Gestaltung von Wartezeiten zu vergeben sowie die Hygiene, das Rauch- und Alkoholverbot durchzusetzen. Sie sollte wenigstens ein praxiserfahrener Gruppenführer sein.

Atemschutzübungsanlage (ASÜ)

Definition:

ist eine Anlage nach DIN 14093-1 „Atemschutzübungsanlagen- Planungsgrundlagen“, in der Einsatzbedingungen simuliert werden können, um Atemschutzgeräteträger im Gebrauch der Atemschutzgeräte auszubilden und Atemschutzübungen durchzuführen.

Erläuterung:

Die ASÜ muss nach DIN 14093-1 die folgende Mindestausstattung aufweisen:

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Adaptation

Definition

Physische oder psychische, aktive oder passive, vorübergehende oder dauernde Anpassung eines Organismus bzw. Organs an veränderte Bedingungen oder Reize.

Erläuterung

Beispiel:

Adaptation des Körpers des Atemschutzgeräteträger an die hohen Belastungen des Atemschutzeinsatzes durch Herz-, Kreislauf- und Muskeltraining.

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