Prüfstelle

Definition

eine von der Zentralstelle der Länder für Sicherheit (ZLS) autorisierte, akkreditierte Institution zur Durchführung von Prüfungen.

Bildquelle: Dekra

Erläuterung

Prüfstellen für Atemschutzgeräte sind im Prüfstellenverzeichnis der ZLS bzw. der EU-Kommission aufgeführt, z. B. die DEKRA-EXAM Prüfstelle für Atemschutzgeräte in Essen, das Institut für Arbeitssicherheit (IFA) in St. Augustin.

Anforderungen, Voraussetzungen und Aufgaben von Institutionen zur Überprüfung von PSA hinsichtlich der Konformität mit den Richtlinien der vfdb, Referat 8, enthält die Richtlinie vfdb 0800 „Prüfstellen“

Prüftorso

Definition

Prüfmittel, das den Oberkörper eines Atemschutzgeräteträgers simuliert und auf seine notwendige Geometrie reduziert.

Erläuterung

Prüftorso ermöglichen die Simulation der üblichen Trageweisen von Atemschutzgeräten während ihrer Erprobung im Rahmen der Zertifizierung, z. B. zur Prüfung der Beständigkeit eines Atemschutzgerätes gegen relevante Zugkräfte oder normativ vorgeschriebener Flammentemperaturen bei der Beflammung von Pressluftatmern.

Prüfprotokoll

Definition

Protokoll, das der Atemschutzgerätewart nach jeder Prüfung eines Atemschutzgerätes in einer Atemschutzwerkstatt erstellt und unterschreibt. Es enthält die Daten der Prüfungen.

Erläuterung

Ein Prüfprotokoll kann handschriftlich auf Karteikarten erfolgen oder durch ein PC-Programm erfasst werden. Elektronische Protokolle werden mit PC-gestützen Prüfgeräten erstellt und fälschungssicher gespeichert. Aus diesen lassen sich auch Protokollausdrucke erstellen. Prüfprotokolle sind nach gegenwärtigem juristischen Stand vom prüfungsdurchführenden Atemschutzgerätewart handschriftlich zu unterschreiben.

Das Prüfprotokoll ist Bestandteil des Gerätes und wird zusammen mit diesem von der Atemschutzwerkstatt z. B. an den Nutzer ausgeliefert.

Prüfnummer

Definition

Eine vom notifizierten Prüfinstitut vergebene Nummer zur Identifizierung des Prüfvorganges während des Zertifizierungsprozesses (Zertifizierung).

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Prüfnummer benötigt man zur Kennzeichnung des geprüften Gerätes während des meist mehrtägigen Zertifizierungsprozesses. Die Prüfnummer wird in das Prüfprotokoll und die EG-Baumusterprüfbescheinigung eingetragen.

Prüfnachweis

Definition

Darin sind alle vorgeschriebenen Prüfungen und alle Reparaturen am jeweiligen Gerät festzuhalten und zu dokumentieren.

Erläuterung

Im Atemschutz gehören dazu die Prüfung der Atemschutzgeräte oder Teile von ihnen vor Gebrauch, nach Gebrauch, halbjährlich, 2-jährig, 4-jährig, 5-jährig und 6-jährig.

Prüfnachweise gibt es auch in Form von Kombinationen mit dem Bestandsnachweis als Geräte-, Ausrüstungs- und Prüfnachweiskarten und als Software für Verwaltungsprogramme. Den Prüfnachweis kann der Atemschutzgerätewart führen.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfmuster

Definition

Ein zur Prüfung bzw. Norm-Bewertung vorgesehenes Muster, z. B. Gerät für die Baumusterprüfung eines Druckschlauchgerätes nach DIN EN 14594 „Atemschutzgeräte – Druckluft-Schlauchgeräte mit kontinuierlichem Luftstrom – ANforderung, Prüfung und Kennzeichnung“.

Erläuterung

Das positiv geprüfte Prüfmuster ist die Basis des zu fertigenden Gerätes.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfkonzentration

Definition

Konzentration einer Komponente Gas in einem Trägergas.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfkopf

Definition

eine aus Gummi bestehende Blase oder ein aus festem, silikonhaltigem Kunststoff hergestellter, kopfähnlicher Körper zur Prüfung von Atemanschlüssen auf Dichtigkeit und Öffnungsdruck, ggf. auch zur Prüfung von Lungenautomaten auf Dichtigkeit und Öffnungsdruck.

Erläuterung

Die aus Gummi bestehenden Prüfköpfe sind aufblasbar und somit an den Maskendichtrahmen anschmiegsam. Feste Prüfköpfe sind dagegen stabil und leichter mit dem Prüfling zu bestücken.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfkalender

Definition

Matrix, aus der Prüffristen, Prüfinhalte, Kontrollinhalte und Durchführende von Prüfung und Kontrolle für Atemschutzgeräte und ihre Teile ablesbar sind.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Der Prüfkalender schreibt auch die Verantwortung der Atemschutzgeräteträger, Atemschutzgerätewarte und Sachverständigen im Atemschutz für Instandhaltung und Prüfung fest.

Prüfkalender für die verschiedenen Atemschutzgeräte der Feuerwehren sind Bestandteil der Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten bei den Feuerwehren“. Die Prüfkalender der Atemschutzgeräte für alle anderen Anwender sind Bestandteil der Unfallverhütungsvorschrift DGUV R112-190 „Einsatz von Atemschutzgeräteträgern“.

Prüfapparatur

Definition

Dienen den Prüfinstitutionen bei der Zulassung von Atemschutzgeräten.

Erläuterung

Mit Prüfapparaturen lassen sich die in den Normen, z. B. DIN EN 137 „Atemschutzgeräte, Behältergeräte mit Druckluft (Pressluftatmer)“, festgelegten Prüfungen für die Zertifizierung durchführen. Dabei werden extreme mechanische und wärmebelastende Prüfungen durchgeführt, z.B. Falltest, Reißtest, Strahlungstest, Flammentest.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfblase

Definition

einfache, kopfähnliche Gummiblase, auf die der Atemschutzgerätewart einen Atemanschluss aufspannen und dann auf Dichtigkeit prüfen kann.

Erläuterung

Die Prüfblase wird meist nur noch bei Lecksuche an Vollmasken eingesetzt. Dazu spannt der Atemschutzgerätewart den Atemanschluss auf die aufgeblasene Prüfblase und hält beides in ein Wasserbad. Die durch den Überdruck in der Vollmaske entweichende Luft steigt in Blasen auf und ermöglicht so die Lokalisierung der undichten Stelle. Prüfblasen werden zunehmend durch Prüfköpfe ersetzt, z. B. an manuellen Prüfgeräten wie dem „Testor“ von Dräger. Dort ist der Prüfkopf abnehmbar und kann wie die Prüfblase zum Aufspüren von Undichtigkeiten verwendet werden.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfdruck von Druckflaschen

Definition

Arbeitsdruck zur Prüfung bestimmter Funktionen eines Atemschutzgerätes.

Erläuterung

Der Prüfdruck löst die zu prüfende Funktion des Atemschutzgerätes aus, z. B. die Öffnung des Lungenautomaten. So ermöglicht der Prüfdruck die Kontrolle der Funktionstüchtigkeit, z. B., ob der Lungenautomat am vorgesehenen Druckpunkt öffnet. Der Prüfdruck wird durch ein Prüfgerät erzeugt, von einem Atemschutzgerät, z. B. einem Pressluftatmer, oder von Druckleitungen in einer Atemschutzwerkstatt bereitgestellt.

Bildquelle: Dräger AG

Prüfgase

Definition

Gase, die eine Differenzierung von Atemschutzgeräte nach ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend Dichtigkeit und Abscheidewirkung(Filterdurchlass) ermöglichen.

Erläuterung

Durch die Festlegung der Gasart und Gaskonzentration von Prüfgasen für Prüfungen auf der Grundlage von Normen lassen sich Atemschutzgeräte, z. B. Filter verschiedener Hersteller, vergleichend untersuchen und beurteilen.

Bildquelle: Dräger AG

Produkthaftung

Definition

die Produkthaftung ist die Haftung des Herstellers für einen Schaden, der beim Endabnehmer bzw. Nutzer infolge eines fehlerhaften Produkts entstanden ist.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Produkthaftung wird durch das Produkthaftungsgesetz geregelt. Entsprechend dessen § 1 Abs. 1 muss dieser Schaden auf einem Fehler des Produktes beruhen. Ein Fehler liegt dann vor, wenn ein Produkt nicht die erforderliche Sicherheit bietet.

Prototyp

Definition

Produktmuster, das noch keine Fertigungsreife besitzt, aber zur Ermittlung und Simulation bestimmter Funktionen geeignet ist.

Erläuterung

Ein Prototyp ist z. B. eine Vollmaske nach DIN EN 136/3, die zur Baumuster-vorprüfung gegeben wird.

Bildquelle: Dräger AG

Behältergerät mit Druckluft – mit Überdruck

Definition

Behältergerät, das im Unterschied zum Behältergerät mit Druckluft (Pressluftatmer Normaldruck) im Atemanschluss beim Atmen einen geringen und ungefährlichen Überdruck je nach Hersteller bis zu etwa 5 mbar entstehen lässt.

Erläuterung

Vom Behältergerät mit Druckluft (Pressluftatmer Normaldruck) unterscheidet sich das Behältergerät mit Druckluft (Pressluftatmer Überdruck) darüber hinaus noch durch:

  • das größere Anschlussgewinde zwischen Atemanschluss und
    Lungenautomat in der metrischen Ausführung des Normaldrucks,
  • die andere Konstruktion des Lungenautomat
  • der höhere Luftdruck im Atemanschluss
  • das federbelastete Ausatemventil der Vollmaske und
  • die rote Farbkennzeichnung an Vollmaske und Lungenautomat.

Identisch ist die Arbeitsweise des Gerätes bis zum Lungenautomaten.

Bildquelle: Dräger AG

Präventivmaßnahme

Definition

Ist Vorsorge und Schutz vor Ereignissen, die den Menschen gefährden oder bedrohen können wie Unfälle, Katastrophen, Gewalt, Krankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsstörungen.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Man unterscheidet aktive und defensive Prävention. Die Gesundheitsförderung, die regelmäßige gesundheitliche Untersuchung, für Atemschutzgeräteträger z. B. mittels der G 26, der Abbau von Belastungen sowie alle Bemühungen um sicheres und gesundheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz zählen zur aktiven

Prävention. Defensive Prävention will die Folgen, zum Beispiel eines Unfalls, begrenzen, z. B. mittels Rettungswesen und Ausbildung in Erster Hilfe. Der Prävention wird heute ein zentraler Stellenwert für die Gesundheit des Menschen beigemessen.

Prävention

Definition

Ist Vorsorge und Schutz vor Ereignissen, die den Menschen gefährden oder bedrohen können, wie Unfälle, Katastrophen, Gewalt, Krankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsstörungen.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Man unterscheidet aktive und defensive Prävention. Die Gesundheitsförderung, die regelmäßige gesundheitliche Untersuchung, für Atemschutzgeräteträger, z. B. mittels der G 26, der Abbau von Belastungen sowie alle Bemühungen um sicheres und gesundheitsgerechtes Verhalten am Arbeitsplatz zählen zur aktiven

Prävention. Defensive Prävention will die Folgen, zum Beispiel eines Unfalls, begrenzen, z. B. mittels Rettungswesen und Ausbildung in Erster Hilfe. Der Prävention wird heute ein zentraler Stellenwert für die Gesundheit des Menschen beigemessen.

Polytrauma

Definition

Mehrere gleichzeitig geschehene Verletzungen verschiedener Körperregionen mit mindestens einer lebensbedrohlichen Verletzung.

Bildquelle: Markus Brändli

Erläuterung

Als Trauma bezeichnet man eine durch Gewalt verursachte Schädigung, Verletzung oder Wunde. Zu den häufigsten Ursachen zählen Verkehrsunfälle.

Polychlorierte Biphenyle

Definition

flüssige Chemikalien, die chemisch resistent, unbrennbar und bis etwa 600° C thermisch stabil sind und die als Isolations- und Kühlflüssigkeit für Transformatoren und Kondensatoren verwendet werden.

Erläuterung

PCB wandelt sich unter Wärmeeinwirkung zwischen 300°C und 1.000° C in giftige Zersetzungsprodukte um. Es entstehen krebserzeugende Umweltgifte, die im Körper schwer abbaubar sind.

Hinweis: In Gefahrenbereichen mit freiem PCB ist umluftunabhängiger Atemschutz zu tragen.