Temperaturprüfung

Definition

ist Bestandteil der Laborleistungsprüfung im Rahmen der Zulassung bzw. Zertifizierung eines Atemschutzgerätes.

Erläuterung

Das Ziel der Temperaturprüfung besteht darin, die Möglichkeit der bestimmungsgemäßen Nutzung des zu prüfenden Atemschutzgerätes innerhalb eines praxisnahen Temperaturbereiches zu ermitteln.

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Temperaturbeständigkeit

Definition

Einhaltung festgelegter Funktionen innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches.

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Erläuterung

Im Atemschutz haben Atemschutzgeräte innerhalb eines normativ bestimmten Temperaturbereiches zu funktionieren.

Beispiel: ein Pressluftatmer nach DIN EN 137 „Pressluftatmer“ muss störungsfrei Atemluft im Bereich von –30 °C bis +60 °C liefern.

Temperaturanzeige

Definition

Bestandteil von Signal- und Warneinheiten bei Pressluftatmern, z.B. des „Bodyguard“ von Dräger. Diese Geräte zeigen auf Tastendruck die Temperatur an, die auf den Atemschutzgeräteträger wirkt.

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Temperatur

Definition

Ist ein Maß für die mittlere kinetische Energie eines physikalischen Systems, z. B. eines Körpers, einer Flüssigkeit oder eines Gases. Sie kennzeichnet dessen
Wärmezustand.

Erläuterung

Je höher die Temperatur eines Systems, desto größer ist die Wärmebewegung der Teilchen des Systems. Die Temperatur wird mit Thermometern oder Thermoelementen gemessen und in Kelvin (K), Grad Celsius (°C), Grad Fahrenheit (°F) oder Grad Reaumur (°R) angegeben.

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Datenfernübertragung

Definition

Fernübertragung, auch => Telemetrie, z.B. von Gerätedaten wie Druck und Resteinsatzzeit, Umgebungsdaten wie Temperatur, und/oder Personendaten wie Puls, Bewegung, von einer Stelle, z.B. einem Atemschutzgeräteträger des Angriffstrupps der Feuerwehr, zu einer anderen Stelle, z.B. zum Standort der Atemschutzüberwachung bzw. der Atemschutzüberwachungstafel.

Erläuterung

Die Datensignale werden analog oder digital übertragen. Die Telemetrie ist ein Hilfsmittel zur Atemschutzüberwachung, zum Einsatzstellencontrolling sowie für höherer Einsatzsicherheit. Neben der Datenfernübertragung muss es immer auch noch Möglichkeiten der manuellen Überwachung geben, wenn es z.B. Reichweitenüberschreitung zum Kontaktverlust führen.

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Teilkörperschutz

Definition

neben Chemikalienschutzanzügen für den Schutz des gesamten Körpers gibt es auch Chemikalienschutz für bestimmte Körperteile, z.B. in Form von Chemikalienschutzstiefel, Chemikalienschutzhandschuhen, Chemikalienschutzhauben oder Chemikalienschutzschürzen.

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Technische Unterlagen

Definition

Konstruktions- bzw. Fertigungsunterlagen sowie Gebrauchsanweisungen, die ein Gerät genau beschreiben (detaillieren).

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Erläuterung

Technische Unterlagen werden beispielsweise von der PSA-Richtlinie als Vorlage bei der Gerätezertifizierung gefordert. Sie legen den Konstruktionsstand eines Gerätes fest und werden nach der Zertifizierung eines Gerätes „eingefroren“, d.h. sie dürfen nur mit Genehmigung der Zertifizierungsstelle geändert werden.

Quelle: Dräger AG

Tauchertechnik (-taktik)

Definition

Suchtechnik, bei der sich Räume bis zu einer Größe von etwa 20m x 20m effektiv absuchen lassen.

Erläuterung

Die Tauchertechnik (eigentlich Tauchertaktik) findet auch bei der Atemschutznotfallrettung Anwendung, z. B. wenn der Sicherheitstrupp den in Not geratenen Atemschutztrupp in einem verqualmten Bereich sucht. Dann leint der Truppführer des Sicherheitstrupps seinen Truppmann an, hält das eine Ende der Leine und lässt den Truppmann am anderen Ende der Leine fächerförmig den Raum bestreifen. So sucht der Truppmann einen unbekannten und nicht einsehbaren Raum systematisch ab.

Taupunkt

Definition

Temperatur, bei der der vorhandene Wasserdampf ausreicht, um die relative Luftfeuchte bis 100 % ansteigen zu lassen.

Erläuterung

Beim Abkühlen der Luft bis zum Taupunkt beginnt der Wasserdampf zu kondensieren. Dabei bildet sich Kondenswasser, z. B. in Form von Tau- oder Nebeltröpfchen. Im Atemschutz ist die Bildung von Kondenswasser besonders auf

Druckluftflaschen und Druckminderern von Pressluftatmern zu beobachten, deren Atemschutzgeräteträger unter hoher körperlicher Belastung stehen und damit einen großen Atemluftverbrauch haben. Die dadurch entstehende große Strömungsgeschwindigkeit sorgt für rasche Abkühlung der luftführenden Teile und damit zum Kondensieren und Absetzen der Luftfeuchte.

Unterweisung

Definition

ist die methodische Vermittlung der zur Erfüllung einer Arbeitsaufgabe notwendigen betriebsspezifischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Erfahrungen. Schwerpunkt der Unterweisung ist die Vermittlung von Verhaltensweisen und Verantwortungsbewusstsein.

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Erläuterung

Die Unterweisung besteht aus theoretischen und praktischen Inhalten, die mit Betriebsanweisungen des Unternehmens, mit der DGUV G312-190 „Ausbildung, Fortbildung und Unterweisung im Atemschutz“ oder nach Vorschriften, z.B. der Feuerwehrdienstvorschrift 7 (FwDV 7) „Atemschutz“, vorgeschrieben sind.

Unterdruckprüfung

Definition

wird beim Prüfen der Dichtheit von Vollmasken als gebräuchlichste Methode angewendet.

Erläuterung

Bei der Unterdruckprüfung wird in der Vollmaske über einen entsprechenden Prüfkopf ein Unterdruck von 10 mbar erzeugt, der sich dann in einer Minute nur um 1 mbar verändern darf.

Die Unterdruckprüfung ist ausschlaggebend für den gefahrlosen Einsatz des Atemschutzgeräteträgers. Undichtigkeiten können am Dichtrahmen, am Ausatemventil oder am Scheibendichtrahmen entstehen.

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unlösbar

Definition

Nicht ohne Veränderung, Demontage oder Teildemontage durch Auflösung der unlösbaren Verbindung von der PSA entfernbare Zusatzausrüstung.

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Unglücksfall

Definition

Situation, wenn ein plötzlich eintretendes Ereignis gegeben ist, das erhebliche Gefahr für Menschen und Sachen mit sich bringt (Unfall).

Erläuterung

Beispiele für Unglücksfälle sind Feuer, Überschwemmung und Verkehrsunfälle, aber auch Defekt eines Atemschutzgerätes während des Aufenthaltes seines Trägers im Gefahrenbereich.

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Unfallversicherung

Definition

Bestandteil der Sozialversicherung, der Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten und nach Eintritt von Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit der Versicherten wiederherstellen soll.

Erläuterung

Die Kosten der Pflichtversicherungen „Unfallversicherung“ tragen die Arbeitgeber. Atemschutzgeräteträger der öffentlichen Feuerwehren sind über die Gemeindeunfallversicherungen oder Feuerwehrunfallkassen unfallversichert, die von privaten Feuerwehren oder aus dem industriellen Atemschutz über ihre Berufsgenossenschaften.

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Unfallverhütungsvorschrift (UVV)

Definition

Regelwerk mit alle notwendigen Vorgaben zur Unfallverhütung und zur Vermeidung von Berufskrankheiten, herausgegeben von den Unfallversicherungsverbänden, z. B. den Berufsgenossenschaften.

Erläuterung

Wichtige Vorschriften zur Unfallverhütung am Arbeitsplatz, z. B. für den Atemschutz, sind:

  • BGV B 5 Explosivstoffe – Allgemeine Vorschrift
  • BGV A4 „Arbeitsmedizinische Vorsorge“,
  • GUV-V C53 „UVV Feuerwehren“,
  • DGUV R112-190 „Regeln für den Einsatz von Atemschutzgeräten“.

Bildquelle: DGUV

Unfallanzeige

Definition

Halten die Umstände eines Arbeitsunfalls fest.

Erläuterung

Zur Anzeige ist der Unternehmer oder Leiter Feuerwehr verpflichtet, wenn z. B. ein Atemschutzgeräteträger tödlich verunglückt oder so verletzt wird, dass er mehr als drei Tage arbeitsunfähig ist. Die Anzeige ist zu erstatten an den entsprechenden Unfallversicherungsträger, das Gewerbeaufsichtsamt und den Betriebs- beziehungsweise Personalrat.

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Unfall

Definition

Unvermutetes, von außen auf einen Menschen rasch einwirkendes Ereignis, das zu einer Verletzung, einer Gesundheitsschädigung oder zum Tod führt. Sie erfolgen für den Betroffenen unvorhersehbar und unfreiwillig.

Erläuterung

Die Ursache eines Unfalles kann länger dauernd sein, aber das bei einem Unfall auf den Körper schädigende Ereignis wirkt nur zeitlich begrenzt ein. Die WHO registriert weltweit jährlich etwa 1,2 Millionen Unfälle. Unfälle sind die zweithäufigste Todesursache. In Deutschland erlitten 2009 etwa 7,5 Millionen Personen Unfälle. Etwa 15.000 Tote waren zu beklagen. Von Unfällen waren allein in den Jahren

2000 bis 2009 in Deutschland 242 verletzte und 11 getötete Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr betroffen.

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Umluftunabhängiges Atemschutzgerät

Definition

wirkt unabhängig von der Umgebungsatmosphäre. Es bietet Schutz gegen Sauerstoffmangel und schadstoffhaltige Atmosphäre.

Erläuterung

Umluftunabhängige Atemschutzgeräte können dem Atemschutzgeräteträger bedarfsgerecht gesundheitlich unschädliches Atemgas zuführen.

Man unterscheidet nicht frei tragbare Isoliergeräte (Isoliergerät, nicht frei tragbar) und frei tragbare Isoliergeräte (Isoliergerät, frei tragbar).

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Umluftabhängiges Atemschutzgerät

Definition

Von der Umgebungsluft abhängige Atemschutzgeräte, die keinen Sauerstoff produzieren und nur begrenzt Atemgifte und andere Verunreinigungen absorbieren können.

Erläuterung

Umluftabhängige Atemschutzgeräte sind Filter, die die Atemluft des Atemschutzgeräteträgers in vorbestimmten Grenzen von Verunreinigungen, also von Stäuben, Gasen und Dämpfen, befreien. Ihr Einsatz wird durch den Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft sowie Art, Eigenschaften, Konzentration und Menge der betreffenden Stoffe begrenzt.

Sie dürfen nur in Bereichen mit mindestens 17 Vol.-% Sauerstoff verwendet werden.

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Umfüllpumpe Sauerstoff

Definition

Dient zum Füllen von Drucksauerstoffflaschen, z. B. für Regenerationsgeräte und Beatmungsgeräte. Dabei wird der Sauerstoff aus großen Vorratsflaschen in die kleineren Geräteflaschen gepumpt.

Erläuterung

Eine Umfüllpumpe Sauerstoff dürfen nur Sachkundige, z. B. ausgebildete Atemschutzgerätewarte, betreiben. Sauerstoff für Atem-, Beatmungs- und Inhalationsgeräte zählt als Medikament. Deshalb unterliegt der Umgang mit Sauerstoff dem Apothekengesetz. Daraus ergibt sich u.a. die Pflicht zu regelmäßigen Kontrollen der Arbeitsstätte Sauerstoffumfüllung durch den zuständigen Apotheker.

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Ultraschall-Reinigungsgerät

Definition

Reinigungsgerät für stark verschmutzte Teile

Erläuterung

Bei einem Ultraschallreinigungsgerät wird ein hochfrequenter Schall (Ultraschall) in eine Re­i­­nigungslösung aus Wasser und Reinigungsmittel eingeleitet. Es entstehen abwechselnd hohe und niedrige Druckwellen, die sich mehrere zehntausendmal pro Sekunde abwechseln. Diese Druck­wellen rufen Kavitation hervor, d.h. mikroskopisch kleine Luftbläschen, die sofort implodieren. Bei weichen Oberflächen, z. B. bei Maskenkörpern von Vollmasken, kann das materialschädigend wirken.

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Ultraschall

Definition

Schallwellenbereich oberhalb der menschlichen Hörbarkeitsgrenze.

Erläuterung

Ultraschall beginnt bei etwa 16 kHz und reicht bis in den Gigahertz-Bereich (> 109 Hz).

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Übungsleiter

Definition

auch Leiter der Übung, ist beim Üben in einer Atemschutzübungsanlage der Gesamtverantwortliche.

Erläuterung

Der Übungsleiter führt die Gesamtaufsicht. Er organisiert die Vorbereitung der Übung. Ihm obliegt die Überwachung der gesamten Übung. Dafür sichert er die Pulsüberwachung, die Protokollführung, die optimale Belastung der Atemschutzgeräteträger (ASGT) und den optimalen Ablauf der Übung Er ist mindestens Gruppenführer, möglichst Zugführer, wobei praktische Führungserfahrung erwünscht ist. Darüber hinaus ist er Ausbilder für ASGT und Bediensteter des Betreibers der ASÜ.

Bei Bedarf lässt er weitere Funktionen besetzen, z. B. die Sanitätsaufsicht.

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Übungsgerät

Definition

Im Atemschutz Geräte, bei deren Verwendung die Atemschutzgeräteträger wesentliche Eigenschaften des Atemschutzgerätes, z. B. —> Atemwiderstand, Totraum (Vollmaske), Anlege- und Trageweise und Gewicht, erfahren lernen.

Erläuterung

Übungsgeräte sind nur in reiner Umgebungsatmosphäre nutzbar und meist wieder verwendbar. Nach Gebrauch müssen sie nach Herstellervorgaben gewartet werden, sind also z. B. zu demontieren, zu säubern, zu desinfizieren, zu prüfen und zu montieren. Beispiele für Übungsgeräte sind Übungsselbstretter und Filtersimulatoren.

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