Restdruck

Definiton

ist der Druck in der Druckgasflasche eines Atemschutzgerätes, z.B. in der Druckluftflasche eines Pressluftatmers, der sich nach Beendigung der Einsatz- oder Arbeitstätigkeit noch in der Druckgasflasche befindet.

Erläuterung

Auch der Restdruck ist, z. B. beim Pressluftatmer, am Manometer ablesbar. Der sich aus dem Restdruck ergebende Atemluftvorrat lässt sich berechnen. Er ermöglicht Rückschlüsse auf die weitere Verweilzeit unter dem Atemschutzgerät.

Bildquelle: Dräger AG

Reservepressluftatmer

Definition

zusätzlicher Pressluftatmer für Atemschutzeinsätze.

Erläuterung

Reservepressluftatmer

  • wird als Reservegerät für einen eventuell ausgefallenen
    Pressluftatmer des Atemschutztrupps vom Sicherheitstrupp
    mitgeführt.
  • bezeichnet die zusätzlichen Pressluftatmer, die z. B. auf
    einem Gerätewagen Atemschutz mitgeführt werden oder in der
    Atemschutzwerkstatt bereit liegen, damit weitere Kräfte
    eingesetzt werden können oder ein Gerätetausch durchgeführt
    werden kann.

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Reichweitenüberwachung

Definition

Überwacht die Reichweite der Datenfernübertragung in der Atemschutzüberwachung.

Erläuterung

Die Reichweitenüberwachung ist zur sinnvollen und gefahrlosen Nutzung von Datenfernüberwachung (Telemetrie) im Atemschutzeinsatz erforderlich.

Sie muss sowohl beim betroffenen Atemschutztrupp als auch an der Atemschutzüberwachung ein entsprechendes Warnsignal auslösen, wenn der Telemetriekontakt bei Überschreiten der Funkreichweiten abreißt. Anschließend ist manuell weiter zu überwachen, da die automatischen Daten durch den Abbruch der Funkverbindung nicht mehr zur Verfügung stehen, der Atemschutztrupp aber noch sicher den Gefahrenbereich verlassen soll.

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Such- und Rettungstaktik

Definition

dienen der erfolgreichen Selbst- und Kameradenrettung durch zuvor trainierte und standardisierte Such- und Rettungsverfahren.

Erläuterung

Hierzu gibt es organisatorische Möglichkeiten, z.B. Linke-Hand-Suche und Rechte-Hand-Suche sowie technische Varianten, z.B. das Personenortungsgerät.

Die Such- und Rettungstaktik kann nur dann erfolgreich sein, wenn sowohl die Führungskräfte wie auch die Mannschaften der betreffenden Einheiten die entsprechenden Verfahren kennen und beherrschen.

Sichtkontrolle

Definition

Aufgabe der Sichtkontrolle ist es nach Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und der jeweiligen Bedienungsanleitung visuell zu kontrollieren, dass keine Sicherheitsmängel an einem Atemschutzgerät (ASG) bestehen.

Erläuterung

Die Sichtkontrolle der Atemschutzgeräte (ASG) ist eine vorgeschriebene Aufgabe des Atemschutzgeräteträgers

  • vor jedem Gebrauch, z. B. bei der Übernahme seines Gerätes
    gemeinsam mit der Dichtkontrolle und Funktionskontrolle
    entsprechend Bedienungsanleitung
  • nach Flaschenwechsel.

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Sicherheitstrupp

Definition

ist ein mit Atemschutzgeräten ausgerüsteter Atemschutztrupp, dessen Aufgabe es ist, bereits eingesetzten Atemschutztrupps im Notfall unverzüglich Hilfe zu leisten (Atemschutznotfallrettung).

Erläuterung

Je nach Einsatz bzw. Arbeitsaufgabe können auch mehrere Sicherheitstrupps eingeteilt werden. Für die Atemschutztrupps im Feuerwehreinsatz ist mindestens ein Sicherheitstrupp bereitzustellen. An unübersichtlichen Einsatzstellen ist jeder im Gefahrenbereich tätige Atemschutztrupp mit einem Sicherheitstrupp zu sichern. Sicherheitstrupps sind so mit Atemschutzgeräten auszurüsten, dass sie erst bei Beginn der Rettung Atemgas abatmen müssen. Bis dahin können sie auch andere geeignete Tätigkeiten ausführen, müssen aber immer in der Lage sein, ihrer Rettungsaufgabe gerecht zu werden.

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Schlauchgerät – Einsatzbereich

Definition

zum umluftunabhängigen, aber ortsgebundenen Atmen in Bereichen mit Sauerstoffmangel und/oder schadstoffhaltiger Atmosphäre.

Erläuterung

Schlauchgeräte werden eingesetzt z. B. bei Arbeitseinsätzen in Schächten, Bunkern, Silos, Behältern, engen Räumen, Rohren, Tanks, Schiffsladeräumen und Lackierereien.

Schlauchgeräte eignen sich nicht für Einsätze zur Brandbekämpfung und dort wo ihre Schläuche durch Trümmer, Chemikalien o.ä. zerstört werden können.

Der Einsatzbereich wird durch die Schlauchlängen der Schlauchgeräte beschränkt.

Wenn der Rückzug gefährdet ist, dürfen Schlauchgeräte nicht eingesetzt werden.

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Truppführer (TrFü)

Definition

Verantwortlicher einer Einheit von mindestens zwei Einsatzkräften innerhalb einer Gruppe oder einer Staffel.

Erläuterung

Truppführer bzw. Truppführerin ist verantwortlich für die Erfüllung der vom Einsatzleiter bzw. der Verantwortlichen Führungskraft im Einsatz, z.B. dem Gruppenführer, übertragenen Einsatzauf­gaben. Im Gefahrenbereich geht der Truppführer hinter der/dem Truppmann. Er wird entsprechend der Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 2 „Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr“ nach Abschluss der Ausbildung zum Truppmann in mindestens 35 Stunden zum Truppführer ausgebildet.

Es gibt Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp.

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Tauchertechnik (-taktik)

Definition

Suchtechnik, bei der sich Räume bis zu einer Größe von etwa 20m x 20m effektiv absuchen lassen.

Erläuterung

Die Tauchertechnik (eigentlich Tauchertaktik) findet auch bei der Atemschutznotfallrettung Anwendung, z. B. wenn der Sicherheitstrupp den in Not geratenen Atemschutztrupp in einem verqualmten Bereich sucht. Dann leint der Truppführer des Sicherheitstrupps seinen Truppmann an, hält das eine Ende der Leine und lässt den Truppmann am anderen Ende der Leine fächerförmig den Raum bestreifen. So sucht der Truppmann einen unbekannten und nicht einsehbaren Raum systematisch ab.

versicherte Tätigkeit

Definition

des Atemschutzgeräteträgers sind alle die Tätigkeiten, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung seiner Tätigkeit erforderlich sind.

Erläuterung

Unfallversichert sind Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr bei folgenden Tätigkeiten:

  • Unglücksfall
  • Hilfeleistung
  • Fahrt zur und von der Einsatzstelle
  • Aus- und Fortbildungsveranstaltungen
  • Präventivmaßnahmen
  • Wegeunfall
  • Bildquelle: Dräger AG

Warnsignal

Definition

Signalton der akustische Warneinrichtung, der bei Atemschutzgeräten vor dem plötzlichen Ende des Luftvorrates warnt.

Erläuterung

Das Warnsignal entsteht, wenn beim Abatmen des Atemluftvorrates auf eine vorbestimmte Restmenge an Atemluft bzw. Sauerstoff absinkt.

Bildquelle: Dräger AG

Wärmebildkamera

Definition

Bildgebendes Gerät mit der Möglichkeit zum Empfang von Infrarotstrahlung im Wellenlängenbereich von 0,7 bis 1000 µm und zu deren Wiedergabe als zweidimensionales Bild.

Erläuterung

Wärmebildkameras sind ein wichtiges Hilfsmittel für Einsatzleiter und Trupps im Atemschutzeinsatz. Die Bilddarstellung erfolgt durch die Darstellung der Wärmestrahlen auf einem Bildschirm. Wärmebildkameras sind handtragbar, aber auch in speziellen Bauformen erhältlich, z. B. am Feuerwehrhelm adaptiert oder in den Helm integriert .

Moderne Wärmebildkameras verfügen über eine Kameraauflösung von 640 × 480 Pixel, bei Anwendung von Micro Scanning sogar von 1280 × 960 Pixel.

Bildquelle: Dräger AG

Wandtechnik

Definition

Einsatztaktik von Atemschutzgeräteträgern zur Suche z. B. nach Vermissten in Räumen.

Erläuterung

Bei der Wandtechnik tastet sich der Atemschutztrupp auf der Suche nach Personen an den Wänden eines Raumes entlang.

Als Hilfsmittel zur Orientierung bietet sich an, am Eingang zu dem Raum z.B. eine Hand- oder Blitzlampe abzustellen. So findet man sicher den Ausgangspunkt der Suche wieder. Ein versehentliches Betreten des Nachbarraumes und damit nur Teilbereiche des Ausgangsraumes zu durchsuchen schließt sich dann aus. Hierbei wird unterschieden in Linke-Hand-Suche bzw. Rechte-Hand-Suche.

Zubehör (an PSA)

Definition

Notwendiges bzw. sinnvolles Zubehör an der PSA, um den Einsatz zu ermöglichen oder für den Atemschutzgeräteträger zu erleichtern.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Liste an zusätzlicher PSA ist lang – dazu zählen z.B.

  • Handfunkgerät mit Zubehör (Helmsprechgarnitur, Handmonophon)
  • Wärmebildkamera
  • Feuerwehrleine
  • Rettungsmesser bzw. -schere
  • Bandschlinge (auch als Behelfsrettungsmittel)
  • Kennzeichnungsmaterial
  • Messgeräte, z. B. Explosionsgrenzen-Warngeräte bzw. Messgeräte für Chemikalien oder Radioaktivität
  • Nachweisgeräte z.B. für den Strahlenschutzeinsatz nach FwDV 500

Regelungen der Einsatzzeiten bei Atemschutzeinsätzen

Name:

Martin Claudius

Frage:

Ich finde nirgends Regelungen der Einsatzzeiten bei Atemschutzeinsätzen. Können Sie helfen?

Antwort

Sehr geehrter Herr Claudius

Einsatz im Atemschutz

Zur Vermeidung von Überlastungen darf ein Feuerwehrmann max. zweimal pro Einsatztag für ca. 40 Minuten als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden. Danach sind mindestens 2 Stunden Ruhezeit zur Regeneration einzuhalten.

Einsatz mit Wärmestrahlenschutzanzügen

Spezielle Einsätze in Wärmestrahlenschutzanzügen dürfen 10 bis 15 Minuten nicht überschreiten. Danach sind mindestens 2 Stunden Ruhezeit zur Regeneration einzuhalten.

Einsatz mit Chemikalien- und Gasschutzanzügen

Einsatzzeiten in Chemikalien- und Gasschutzanzügen dürfen bei Einsatztemperaturen von 20 bis 25 °C max. 30 Minuten betragen. Bei Einsatztemperaturen über 35 °C darf die Einsatzzeit max. 10 Minuten betragen. Danach sind mindestens 2 Stunden Ruhezeit zur Regeneration einzuhalten.

Unklare Verhältnisse

Grundsätzlich sollte der Einsatzleiter bei unklaren Verhältnissen zum Schutz der ihm anvertrauten Einsatzkräfte einen Notarzt einbeziehen.

Ruhezeiten nach Einsätzen

Sicherheit für unsere Feuerwehrangehörigen erstreckt sich nicht nur auf die persönliche Schutzausrüstung und auf das Gerät, das sie benutzen. Verantwortungsvolle Einsatzleiter müssen auch stets die psychische und physische Belastung der ihnen anvertrauten Männer und Frauen im Blick haben.

Vom Einsatzleiter können wir erwarten, dass er vernünftig die Belastung der Kommunen als Kostenträger und auch die Interessenlage der Arbeitgeber in seine Überlegungen mit einbezieht – und bestimmte Feuerwehrangehörige ggf. vorzeitig aus dem Einsatz entlässt. Wenn ein Feuerwehrangehöriger jedoch an einer Einsatzstelle dringend gebraucht wird, dann hat er auch Anspruch auf volle Fürsorge. Es wäre unverantwortlich, wenn jemand beispielsweise aus Übermüdung einen Unfall erleidet, weil er die ganze Nacht lang anderen geholfen hat. Dieses Spannungsfeld zwischen Fürsorgepflicht und äußeren Interessen gilt es für den Einsatzleiter und die Träger der Feuerwehr zu beachten. Mit unseren Empfehlungen wollen wir ihm überschaubare Regeln dafür an die Hand geben, die es ihm erleichtern, seiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden.

Dipl. Ing. W. Gabler

Drittelzeit

Definition

geschätzte Zeit, an der voraussichtlich ein Drittel des Luftvorrats verbraucht ist

Erläuterung

Die Drittelzeit ist bei Einsatzbeginn in die Nachweise der Atemschutzüberwachung einzutragen.

Spätestens beim Erreichen der Drittelzeit ist beim TrFü des Atemschutztrupps nach dem tatsächlichen Druck zu fragen.