Sichtprüfung

Definition

Aufgabe der Sichtprüfung ist es nach Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und der jeweiligen Bedienungsanleitung visuell zu prüfen, dass keine Sicherheitsmängel an einem Atemschutzgerät (ASG) bestehen

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Sichtprüfung der Atemschutzgeräte (ASG) ist eine vorgeschriebene Aufgabe des Atemschutzgerätewartes und umfasst die Prüfung des äußeren Zustandes des Atemschutzgerätes und des Zustandes jedes demontierten Geräteteiles auf Sauberkeit, Unversehrtheit und Vollzähligkeit. Der Atemschutzgerätewart beginnt damit die Prüfung eines Atemschutzgerätes. Form und Zustand der Tragevorrichtung und der einwandfreie äußere Zustand der luftführenden Teile werden erfasst. Bei Atemanschlüssen, z. B. Vollmasken, sind der Maskenkörper, die Sichtscheibe, die Kopfspinne (oder Helmadapter) und der Dichtrahmen zu prüfen.

Das Ergebnis dieser Prüfung muss der Atemschutzgerätewart in das Prüfprotokoll aufnehmen, wenn es der Hersteller vorschreibt (Bedienungsanleitung). Defekte Teile muss der Atemschutzgerätewart austauschen.

Sichtkontrolle

Definition

Aufgabe der Sichtkontrolle ist es nach Richtlinie vfdb 0804 „Wartung von Atemschutzgeräten für die Feuerwehren“ und der jeweiligen Bedienungsanleitung visuell zu kontrollieren, dass keine Sicherheitsmängel an einem Atemschutzgerät (ASG) bestehen.

Erläuterung

Die Sichtkontrolle der Atemschutzgeräte (ASG) ist eine vorgeschriebene Aufgabe des Atemschutzgeräteträgers

  • vor jedem Gebrauch, z. B. bei der Übernahme seines Gerätes
    gemeinsam mit der Dichtkontrolle und Funktionskontrolle
    entsprechend Bedienungsanleitung
  • nach Flaschenwechsel.

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Sicherheitstrupp

Definition

ist ein mit Atemschutzgeräten ausgerüsteter Atemschutztrupp, dessen Aufgabe es ist, bereits eingesetzten Atemschutztrupps im Notfall unverzüglich Hilfe zu leisten (Atemschutznotfallrettung).

Erläuterung

Je nach Einsatz bzw. Arbeitsaufgabe können auch mehrere Sicherheitstrupps eingeteilt werden. Für die Atemschutztrupps im Feuerwehreinsatz ist mindestens ein Sicherheitstrupp bereitzustellen. An unübersichtlichen Einsatzstellen ist jeder im Gefahrenbereich tätige Atemschutztrupp mit einem Sicherheitstrupp zu sichern. Sicherheitstrupps sind so mit Atemschutzgeräten auszurüsten, dass sie erst bei Beginn der Rettung Atemgas abatmen müssen. Bis dahin können sie auch andere geeignete Tätigkeiten ausführen, müssen aber immer in der Lage sein, ihrer Rettungsaufgabe gerecht zu werden.

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Sicherheitskette

Definition

Die Sicherheitskette verbindet alle Maßnahmen, Methoden, Taktiken, Ausrüstungen und Geräte, die den Atemschutzeinsatz sicher gestalten und es im Extremfall ermöglichen, den Atemschutzgeräteträger (ASGT) mittels Atemschutznotfallrettung (ASNR) sicher zu retten.

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Erläuterung

Dafür umfasst die Sicherheitskette die gesamte Sicherheitsphilosophie im Atemschutz während Einsatzvorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. Sie zu unterbrechen kann zu einer lebensbedrohlichen Lage des Atemschutzgeräteträgers führen. So kann der Atemschutzgeräteträger gefährdet werden, wenn

  • seine Aus- und Fortbildung unzureichend durchgeführt wird oder fehlt,
  • er seine Ausrüstung unzureichend beherrscht,
  • er sich einsatztaktisch mangelhaft oder falsch verhält.

Sicherheitsfüllrampe

Definition

Bauteil für das sicherheitsgerechte Füllen von Druckluftflaschen.

Erläuterung

Die Sicherheitsfüllrampe garantiert beim Füllen von Atemluftflaschen Sicherheit von Personen und Füllraum. Sie sorgt für die größtmögliche Rechtssicherheit des Betreibers.

Insbesondere CFK-Flaschen sind durch die bauweisebedingt kaum vorhandene Wärmeabgabe selbst im Wasserbad beim Füllen gefährdet.

Die Sicherheitsfüllrampe bietet dem Betreiber eine einfach bedienbare Füllzelle, die selbst bei Flaschenzerknall ausreichend Sicherheit bietet.

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Sicherheitseinrichtungen

Definition

dienen zur Sicherung und Überwachung der übenden Atemschutzgeräteträger.

Erläuterung

Zu diesen Sicherheitseinrichtungen zählen u.a. Lüftungs­anlagen, Über­wa­chungs­kameras, Positions­melder, va­riable Gitterfelder und die Tele­metrie zur Überwachung der Pulsfrequenz.

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Sicherheitsdatenblätter

Definition

Wichtige Informationsquellen für Tätigkeiten mit chemischen Stoffen/Produkten.

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Erläuterung

Sicherheitsdatenblätter enthalten die toxikologischen und ökologischen Daten, geben Hinweise zur sicheren Handhabung, zu technischen und persönlichen Schutzausrüstungen, bei Bedarf auch zum zu tragenden Atem- und Körperschutz sowie zur Dekontamination und Entgiftung. Sie enthalten Erläuterungen, was bei Unfällen oder Bränden zu tun ist. Hersteller gefährlicher Stoffe und Zubereitungen müssen ihren Abnehmern automatisch ein EU-Sicherheitsdatenblatt mitliefern.

Sicherheitsbereich

Definition

Einstufung von Arbeitsstätten entsprechend des Grades ihrer Biogefährdung durch Mikroorganismen.

Erläuterung

Es gibt die Sicherheitsbereiche S1, z. B. Umgang mit Jogurtkulturen, Bierhefe, bis S 4, z. B. Umgang mit Pockenviren. In Deutschland existieren im Mai 2020 vier S4-Bereiche (Hamburg, Insel Riems, Berlin und Marburg).

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Sicherheitsbeauftragte

Definition

Unterstützen die Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Vorgesetzte ehrenamtlich bei der Unfallverhütung und beim Gesundheitsschutz.

Erläuterung

Sicherheitsbeauftragte achten an den Arbeitsplätzen zum Beispiel darauf, dass alle Schutzvorrichtungen vorhanden sind und persönliche Schutzausrüstungen bestimmungsgemäß genutzt werden. Sicherheitsbeauftragte müssen alle Unternehmen bestellen, die mehr als 20 Beschäftigte haben.

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Schnell-Einsatzteam (SET)

Definition

Das Schnell-Einsatzteam (SET) ist ein schnell aus der Reserve vom Einsatzleiter für Notfälle einsetzbare komplette Einheit in der Stärke von 1/3 bis 1/5 (z.B. Besatzung eines HLF). Das SET ist kein Ersatz für den Sicherheitstrupp, aber eine gute Ergänzung. Ein SET kann sich erforderlichenfalls in 2 Trupps teilen.

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Selbstrettung

Definition

Rettung des sich in Gefahr befindendlichen Atemschutzgeräteträgers aus eigener Kraft, ggf. mit Unterstützung des zweiten Truppmitgliedes und mit Hilfe von im Trupp mitgeführter Hilfsmittel, z.B. Feuerwehrleine.

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Selbstretter – Unterweisung

Definition

ist eine Schulungsmaßnahme für Träger von Selbstrettern für die Unterweisung im Gebrauch sowie ihrer Instandhaltung.

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Erläuterung

Den mit Atemschutz zur Selbstrettung ausgerüsteten Personen erläutern dafür Befugte innerhalb eines theoretischen Teils die Grundlagen des Atemschutzes und

Aufbau, Funktion und Wirkungsweise der Geräte. Im praktischen Teil der Ausbildung werden diese Kenntnisse unter Verwendung eines Übungsselbstretters geübt und gefestigt.

Selbstretter – Prüfung

Definition

die unterschiedlichen Selbstretter bedürfen unterschiedlicher Prüfungen und werden vom Hersteller und für den Bereich des Bergbaues von den Hauptstellen für das Grubenrettungswesen festgelegt.

Erläuterung

Zu den Selbstretter – Prüfungen zählen:
  • Filterselbstretter unterliegen nur einer Sichtprüfung, die die Endnutzung einbezieht.
  • Chemikalsauerstoff-Selbstretter sind meist durch eingebaute Sensorfenster bis zur Aussonderung nach max. 10 Jahren wartungsfrei (Oxy K 50 S von Dräger). Vorschriften im Bergbau verlangen eine jährliche Gewichts- und Dichteprüfung.
  • Drucksauerstoff-Selbstretter haben keine einheitliche Prüfung, da die verwendeten Atemanschlüsse und die eingebauten Kontrollmanometer sehr unterschiedlich sind. Geprüft werden muss jedoch der Flaschendruck und u.U. die Masken oder andere Atemanschlüsse, immer nach den Vorgaben des Herstellers.

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Seitenanschluss CSA

Definition

dient der Versorgung des CSA-Trägers mit Atemluft und/oder Kühlluft.

Erläuterung

Mit einer Luftversorgung über externe Leitungen (Druckluft-Zuführungsschlauch) und Seitenanschluss können längere Einsatzzeiten realisiert werden.

Die aktuelle vfdb 0801 führt dazu aus, dass die Verwendung einer Luftzuführungsvorrichtung nur bei Reinigungs- und Dekontaminationsarbeiten vorgesehen ist.

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Schutzverlust

Definition

Situation, bei der die vorgehenden Einsatzkräfte in eine derartige Gefahrenlage geraten, die das sichere Zurückgehen ausschließt.

Erläuterung

Im Atemschutzeinsatz kann ein Schutzverlust dem Atemschutznotfall und der Atemschutznotfallrettung vorweg gehen.

Beispiel: Einsturz einer Wand im Rückzugsweg.

Schutzkleidung

Definition

Teil der Persönlichen Schutzausrüstung. Schutzkleidung ist eine persönliche Schutzausrüstung, die den Rumpf, die Arme und die Beine vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit schützen soll.

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Erläuterung

Die verschiedenen Ausführungen der Schutzkleidung können gegen eine oder mehrere Einwirkungen schützen. Wird sie mit Atemschutz getragen, müssen beide kompatibel zu einander sein.

Schutzklasse

Definition

nach DIN EN 50020 bzw. EN 60079-0 Grad einer Funktionserfüllung, gemessen in Anlehnung an eine bestimmte Vorschrift.

Erläuterung

Beispiel für Schutzklasse: Festlegung der Schutzklassen im Bereich des Ex-Schutzes, z. B. in der EN 137 „Pressluftatmer“ EEx ia IIc T4

Brandfluchthaube

Definition

ist ein umluftabhängiges Atemschutzgerät zur Selbstrettung nach DIN EN 403 mit Schutzwirkung gegen giftige Brandgase, z. B gegen Kohlenmonoxid CO und Partikel. Es dient der Flucht, wird aber auch von Feuerwehren zum Evakuieren und Retten von Personen eingesetzt, z. B. aus oder durch Bereiche mit Brandrauch.
Brandfluchthauben sind von der Umgebungsluft abhängig wirkende Atemschutzgeräte mit

  • Atemanschluss, einer Haube, einer Haube in fester Verbindung mit Voll-, Halb- und
    Viertelmaske oder Mundstückgarnitur und
  • mit einem mit der Haube untrennbar verbundenem Kombinationsfilter, in der Regel ein Partikel- CO-Filter, seltener ein Partikel-, CO- ABEK-Filter.

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Erläuterung

Brandfluchthauben werden unterschieden in Mitführgeräte (Klasse M) und stationäre Geräte (Klasse S), die in einer gasdichten Verpackung untergebracht sind. Brandfluchthauben sind nach DIN EN 403 für eine Nenngebrauchszeit von maximal 15 Minuten zugelassen. Dabei ist zu beachten, dass die Gebrauchszeit durch unterschiedlich hohen Sauerstoffbedarf des Atemschutzgeräteträgers in Abhängigkeit von seiner Konstitution und der tatsächlichen Belastung variieren kann. Herstellerangaben, z. B. zu Einsatz-, Lager- und Pflegebedingungen, sind zu beachten.

Seit kurzem sind auch umluftunabhängige Brandfluchthauben mit Atemluft aus einer 2-Liter Druckgasflasche erhältlich.