Atemschutzgerät – Beständigkeit gegen Wärmestrahlung

Definition

Atemschutzgeräte (ASG) werden auf Widerstandsfähigkeit gegen Strahlungswärme geprüft.

Erläuterungen

Die Bauteile von ASG werden als beständig gegen Wärmestrahlung im Sinne der Norm, z.B. für Vollmasken die DIN EN 136 und für Pressluftatmer die DIN EN 137, angesehen, wenn sie nach einer Prüfzeit von 20 min dicht bleiben, selbst wenn sie verformt wurden.

Atemschutzbluse

Definition

Bluse aus gasdichten Textilien, z. B. mit Kunststoffen versiegelte Baumwollmischgewebe, die Kopf und Oberkörper des, ausgenommen die Hände, gasdicht einhüllt. Die Atemschutzbluse zählt als Atemanschluss.

Bildquelle: EKAS

Erläuterungen

Der Träger der Atemschutzbluse wird durch ein Atemschutzgerät, z. B. ein Gebläsefiltergerät, mit Atemluft aus der Umgebung versorgt und atmet in die Bluse aus. Dadurch entsteht in der Atemschutzbluse ein ungefährlicher Überdruck von etwa 5 mbar. Der Überdruck im Innern der Atemschutzbluse und das Tragen dicht schließender Handschuhe verhindert das Eindringen von Schadstoffen aus der Umgebung.

Die Atemschutzbluse wird zum Aufenthalt z. B. in Reinbereichen oder in Bereichen mit infektiösen Stoffen benötigt.

Atemschutzanzug

Definition

Anzug aus gasdichten Textilien, z. B. Kunststofffolien, der Kopf und Körper seines Trägers vollständig oder teilweise umschließt und ihn über eine Atemluftversorgung direkt aus dem Anzug mit Atemluft versorgt.
Der Atemschutzanzug zählt als Atemanschluss.

Bildquelle: karoparts

Erläuterungen

Der Träger des Atemschutzanzuges wird durch ein Atemschutzgerät, z. B. ein Gebläsefiltergerät, mit Atemluft aus der Umgebung versorgt und atmet in den Anzug aus. Dadurch entsteht im Anzug ein ungefährlicher Überdruck von etwa 5 mbar. Der Überdruck im Inneren des Atemschutzanzuges und das Tragen dicht schließender Handschuhe und von dicht schließendem Schuhwerk verhindert das Eindringen von Schadstoffen aus der Umgebung.

Der Atemschutzanzug wird zum Aufenthalt z. B. in Ultrareinbereichen oder in Bereichen mit hochinfektiösen Stoffen benötigt.

In den Normgebung wird der Atemschutzanzug auch als Schutzkleidung oder Anzug bezeichnet.

Atemschutz

Definition

Sammelbegriff für alle Maßnahmen, Mittel und Methoden, die das Eindringen gefährlicher Stoffe, z.B. Atemgifte, insbesondere durch die Atemwege, in den menschlichen Organismus verhindern. Dazu zählen z. B. Atemschutzgeräte, Ausbildung im Atemschutz und Einsatzgrundsätze.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Atemschutz wird für die Durchführung von Tätigkeiten benötigt, bei denen mit dem Vorkommen von Atemgiften und anderen gesundheitsschädigender Substanzen zu rechnen ist. Atemschutz wird in Industrie und Gewerbe vorwiegend zum Schutz von Atemschutzgeräteträgern ohne Rettungsaufgaben sowie in Bergbau und Feuerwehr zum Schutz von Atemschutzgeräteträgern mit Rettungsaufgaben benötigt.

Atemluftverbrauch

Definition

Tatsächlich verbrauchte Atemluft. Der Atemluftverbrauch (Q) lässt sich näherungsweise bestimmen und hinreichend genau berechnen.

ASGT bei der BBK (Quelle: Dräger AG)

Erläuterungen

Näherungsweise Bestimmen Atemluftverbrauch Q [l/min]:
Umfangreiche Versuche haben ergeben, dass der Atemschutzgeräteträger eines Pressluftatmers (PA) etwa verbraucht bei:

  • leichter Arbeit (ungehindertes Gehen unter PA) Q ~ 30 l/min
  • mittlerer Arbeit (Durchführung von Brandbekämpfung) Q ~ 40 l/min
  • schwere Arbeit (Leiter steigen, Tragen eines CSA) Q ~ 50 l/min
Berechnung Atemluftverbrauch Q [l/min]:
     V1  •  D p   

Q = ————-
p1 • t • V

V1 Ausgangsvolumen bzw. Atemluftvorrat in Liter
p1 Anfangsdruck, z. B. Luftdruck pB in bar
D p Druckdifferenz in bar
p2 Druck in der Druckluftflasche zu Einsatzbeginn,
z. B. Fülldruck in bar

D p = p2 – pEnde pEnde Druck in der Druckluftflasche
am Einsatzende in bar
V Kompressionsfaktor (ksi),
z. B. für Luft bei 200 bar: V = 1,0 und bei 300bar V = 1,08

Atemkreislauf

Definition

In einem Regenerationsgerät mit Drucksauerstoff wird die Atemluft durch Lungenkraft ständig in einem Kreislauf bewegt. Die Ausatemluft wird in einer Regenerationspatrone vom Kohlendioxid befreit und in einen Atembeutel geleitet.
Diese gereinigte Luft wird während der Inhalation (Einatmung) wieder aus dem Atembeutel entnommen. Der bei der Atmung verbrauchte Sauerstoff wird aus dem Sauerstoffvorrat des Gerätes mit Hilfe einer konstanten Dosierung und bei Mehrverbrauch durch eine lungenautomatische Dosierung ersetzt.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Das vom Geräteträger ausgeatmete Atemgas strömt bei Geräten mit Kreislaufatmung aus dem Atemanschluss durch den Ausatemschlauch und das Ausatemventil in die Regerationspatrone, in der das im Ausatemgas enthaltene Kohlendioxid CO2 chemisch gebunden wird. Die bei dieser Reaktion erzeugte Wärme lässt sich mit Hilfe eines ggf. vorhandenen Kühlers abführen. Das gereinigte Atemgas strömt danach in den Atembeutel. Überschüssiges Gas strömt durch ein Überdruckventil in die Umgebung. Der vom Atemschutzgeräteträger verbrauchte Sauerstoff wird aus der Druckgasflasche ersetzt. Das regenerierte Atemgas gelangt über das Einatemventil und den Einatemschlauch in den Atemanschluss. So ist der Kreislauf geschlossen.

Atemkalk – Regenerationsspatrone

Definition

Die CO2-haltige Ausatemluft wird im Regenerationsgerät zur Regenerationspatrone geleitet, welche mit Atemkalk Calciumhydroxid Ca(OH)2 gefüllt ist. Dort wird das Kohlendioxid CO2 mittels einer exothermen Reaktion und Gewinnung von Wasser absorbiert: Ca(OH)2 + CO2 –> CaCO3 + H2O + Wärme
Bei zwei Stunden Betriebsdauer erwärmt sich die Patrone bis 40 °C, bei vier Stunden Betrieb auf 100 °C.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Die Absorbtion von CO2 setzt in folgenden Prozess Wärme frei und lässt Wasser entstehen Ca(OH)2 + CO2 —> CaCO3 + H2O + Wärme

Bei zwei Stunden Betriebsdauer erwärmt sich die Patrone bis 40 °C, bei vier Stunden Betrieb auf 100 °C.

Atemgrenzwert

Definition

maximal erreichbares Atemminutenvolumen, gibt die mechanische Leistungsfähigkeit des Lungen-Thorax-Systems an. Dafür bestimmt man, wie viel Luft pro Minute geatmet werden kann. Es beträgt z. B. beim Erwachsenen 100 bis 170 Liter/min.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Die Ermittlung des AGW erfolgt während 10 Sekunden mit maximal schneller und tiefer Ein- und Ausatmung durch den offenen Mund. Die Ermittlung des AGW ist nicht üblich bei Lungenfunktionsuntersuchungen.

Atemfrequenz (techn., medizin.)

Definfition

Zahl der Atemzüge in einer Minute von Menschen oder Prüfgeräten.
Die Atemfrequenz des Menschen ist vor allem abhängig von seinem Stoffwechsel, Geschlecht und Lebensalter.

Unter Belastung nimmt die Atemfrequenz zu.
Prüfgeräte mit künstlichen Lungen simulieren die menschliche Atemfrequenz zur Prüfung spezieller Funktionen von Atemschutzgeräten, z. B. zur Tätigkeit eines Lungenautomaten.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Bei maximaler Arbeit kann die Atemfrequenz bei Erwachsenen bis auf über 50 Atemzüge pro Minute ansteigen. Atmschutzgeräteträger atmen etwa pro Minute bei

  • leichter Arbeit, z. B. Gehen unter Behältergerät mit
    Druckluft, 30 mal,
  • mittlerer Arbeit, z. B. Brandbekämpfung unter
    Behältergerät mit Druckluft, 40 mal und
  • schwerer Arbeit, z. B.Tragen eines Behältergerätes mit
    Druckluft unter Chemikalienschutzanzug im
    Gefahrguteinsatz über 50 mal.

Die Atemfrequenz von Prüfgeräten zur Simulierung einer annä­hernd realen Veratmung von Prüflingen ist die Hubzahl einer künstlichen Lunge innerhalb einer vorgegebenen Zeit, meist je Mi­nute.

Atembeutel

Definition

Bestandteil eines Regenerationsgerätes mit Drucksauerstoff mit einem aktiven Volumen von etwa 5 bis 6 Litern.

Erläuterungen

Der Atembeutel wird als Auffangvolumen für die vom Kohlendioxid CO2 gereinigte Ausatemluft benötigt. Als Ersatz für den verbrauchten Sauerstoff der Ausatemluft wird vom Sauerstoffvorrat neuer Sauerstoff mittels einer Konstantdosierung in den Atemkreislauf, oftmals in den Atembeutel, geleitet.

Bildquelle: Dräger AG

atembarer Staub

Definition

Von den im Atembereich eines Arbeitnehmers vorhandenen Schwebstoffen wird lediglich ein Teil eingeatmet. Er wird als atembar oder einatembarer Anteil bezeichnet, messtechnisch erfasst und als Luftgrenzwert in der Grenzwertlisten nach DIN EN 481 „Festlegung der Teilchengrößenverteilung zur Messung luftgetragener Partikel, als “G“ gekennzeichnet.

Quelle: Stahl Zentrum nach DIN EN 481

Erläuterungen

Technische Richtlinien geben in Deutschland Empfehlungen für alle Tätigkeiten im Bereich mit Stäuben. So regelt z. B. die TRGS 553 Holzstaub den Arbeitsschutz für alle Tätigkeiten bei der Be- und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen, bei denen Holzstaub entsteht, sowie für Tätigkeiten im Gefahrenbereich von Holzstäuben. Sie legt u.a. fest, dass Holzstaubbelastung an Arbeitsplätzen über 5 mg·m-3 Atemschutz verlangen.

Atemäquivalent

Definition

Gibt die Menge eingeatmeter Luft an, die notwendig ist, um einen Liter Sauerstoff in das Blut aufzunehmen. Das Atemäquivalent beträgt in Ruhe ca. 25.

Arbeitsplatzgrenzwert (AGW)

Definition

ist der rechtsverbindliche Grenzwert für die zeitlich gewichtete durchschnittliche Konzentration eines Stoffes, in der Luft am Arbeitsplatz in Bezug auf einen gegebenen Referenzzeitraum.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Der AGW gibt an, bei welcher Konzentration eines Stoffes akute oder chronische schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit im Allgemeinen nicht zu erwarten sind. Für krebserzeugende, erbgutverändernde oder fruchtbarkeitsgefährdende Stoffe werden überwiegend keine AGW angegeben.

Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung

Definition

Pflichtuntersuchung für Beschäftigte mit entsprechenden Gefährdungsgruppen, die bei ihrer Tätigkeit besonderen Belastungen ausgesetzt sind, z. B. beim Tragen von Atemschutzgeräten. Man unterscheidet Erstuntersuchung, regelmäßige Nachuntersuchungen und nachgehende Untersuchungen.

Erläuterung

Die Aufgaben der Untersuchungen sind:

– Erstuntersuchung zum Feststellen, ob gesundheitliche Bedenken
  gegen eine Arbeit im Gefahrenbereich sprechen,

– Nachuntersuchungen, die in bestimmten Zeitabständen klären
  sollen, ob gesundheitliche Beschwerden aufgetreten sind oder
  ob die Weiterarbeit unbedenklich ist;

– nachgehende Untersuchungen sollen beim Ausscheiden aus der
  Tätigkeit und danach mögliche Spätfolgen aufdecken. Sie sind
  z. B. erforderlich, wenn mit krebserzeugenden Stoffen gearbeitet wurde. 

Eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung ist auch möglich auf Wunsch des Beschäftigten und/oder seines Vorgesetzten, z. B. wenn ein Zusammenhang zwischen gesundheitlichen Beschwerden und der Arbeit vermutet wird.

Bildquelle: Dräger AG

Arbeit

Definition

Arbeit wird als Produkt aus Kraft und Weg definiert. Sie ist also die Energie, die durch eine Kraft längs eines Weges auf einen Körper übertragen wird.

W – Arbeit

F – Kraft

s- Weg

Man unterscheidet statische und dynamische Arbeit.

Erläuterungen

Die Unterschiede zwischen statischer und dynamischer Arbeit auf die Physiologie des Menschen bezogen sind:
  • Statische Arbeit (Haltearbeit)

findet bei isometrischer Muskelkontraktion (bei gleichbleibender Länge des Muskels) statt. Hierbei wird durch die vom Muskel entwickelte Kraft ohne sichtbare Muskelverkürzung einer äußeren Gegenkraft das Gleichgewicht gehalten. Da die Last dabei nicht bewegt wird, findet Haltearbeit statt.

  • Dynamische Arbeit (Bewegungsarbeit)

liegt bei vorwiegend auxotonischer (unterstützender) Kontraktion der Muskulatur vor, wobei Kontraktion und Erschlaffung der Muskulatur einander abwechseln. Dieser Wechsel kann azyklisch (einmalig, z.B. Sprung, Stoß, Wurf) oder zyklisch (wiederholend, z.B. Schwimmen, Rudern, Gehen, Radfahren) erfolgen.

Bildquelle: Dräger AG

Anwender

Definition

Personen und/oder Organisationen sind Anwender, wenn sie die Benutzung eines Hilfsmittels zur Erzielung eines Nutzens direkt anwenden lassen oder die Anwendung veranlassen, ohne unbedingt selbst Benutzer sein zu müssen.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Anwender, z. B. Vorgesetzte, können u.a. solche Atemschutzgeräte beschaffen, die Atemschutzgeräteträger dann im Gefahrenbereich oder bei Übungen zu tragen haben.

Antennenleine (Not-Antennenleine)

Definition

Spezielle Feuerwehrleine mit eingeflochtenem Antennendraht. Außen wird ein Sprechfunkgerät am Antennenanschluss angeschlossen. Darüber können dann Trupps entlang der Leine erreicht werden.

Erläuterung

Eine Kommunikation von diesem FuG zu anderen FuG außerhalb des mit der Antennenleine erreichten Objektes ist i.d.R. nicht möglich.

Bildquelle: Dräger AG

Anscheinsgefahr

Definition

Anscheinsgefahr entsteht, wenn sich ein Sachverhalt dem objektiven Betrachter als gefährlich darstellt, ohne es tatsächlich zu sein

Erläuterungen

Beispiel:

Der Angriffstrupp wird unter Pressluftatmern zur Rettung von Personen in einen Keller befohlen. Nach dem Einsatz ließen sich im Keller weder Atemgifte noch Sauerstoffmangel feststellen.

Der Eintritt eines Gesundheitsschadens des Angriffstrupps war möglich. Tatsächlich trat er aber nicht ein, weil keine tatsächliche Gefahr bestand. Der Einsatzleiter hatte dennoch richtig entschieden.

Bildquelle: Dräger AG

Angst

Definition

Bezeichnung für eine Reihe komplexer emotionaler Zustände, die aufgrund realer oder vermuteter Bedrohungen durch äußere oder innere Faktoren verursacht und sich mit Begriffen wie Beengung, Erregung, Lähmung und Beunruhigung beschreiben lassen.

Erläuterungen

Körperliche Symptome der Angst sind z. B. Pulsbeschleunigung, Herzklopfen, Atemnot, Pupillenerweiterung, Zittern und Schweißausbruch.

Angst führt zu einem verstärkten Bestreben,

  • mit der angstauslösenden Situation fertig zu werden
    ( Bewältigungsverhalten)
  • ihr auszuweichen (Vermeidungsverhalten).

Das richtige Verhalten in angstauslösenden Situationen lässt sich trainieren; Ausbildung im Atemschutz.

Bildquelle: Dräger AG

Anamnese

Definition

Informationssammlung über die Vorgeschichte einer Person unter einem bestimmten Aspekt.

Im medizinischen Bereich unterscheidet man Eigen-Anamnese, Familien-Anamnese und Sport-Anamnese.

Erläuterungen

Die Anamnese wird meist durch Befragung des Probanden vorgenommen und gehört zur Untersuchung von Atemschutzgeräteträgern nach den Berufsgenossenschaftlichen Grundsätzen G 26.  Dabei fragt der Arzt z. B. nach

  • bereits absolvierten Krankheiten
  • auffällige Krankheiten von Familienmitgliedern
  • nach dem aktuellen Gesundheitszustand
  • Lebensgewohnheiten

Bildquelle: Dräger AG

anaerobe Kapazität

Definition

maximal möglicher Sauerstoffmangel bei mehrminütiger, dynamischen Arbeit maximaler Intensität großer Muskelgruppen, z.B. der Beinmuskulator.
Die anaerobe Kapazität wird limitiert durch die höchste tolerierbare Acidose des belasteten Muskels infolge Laktatbildung.

Quelle: Organ.de

Erläuterungen

Gegensatz anaerobe Kapazität ist die aerobe Kapazität.

Die Acidose, das Absinken des Säuregehaltes im Blut unter den ph-Wert von 7,38, wird vom Laktat bestimmt.

anaerob

Definition

ohne Sauerstoff lebend oder lebensfähig; Gegensatz: aerob.

Beispiel: Milchsäurebakterien

Bildquelle: Dräger AG

Amtshilfe

Definition

Amtshilfe ist die kostenlose und gebührenfreie Unterstützung einer Behörde durch eine andere Behörde. Der Grundsatz der Amtshilfe ist in Deutschland in Artikel 35 des Grundgesetzes festgelegt und geregelt. Die Behörde, die um Amtshilfe bittet, wird ersuchende Behörde genannt. Die Behörde, die Amtshilfe leisten soll, wird als ersuchte Behörde bezeichnet.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

In der Bundesrepublik Deutschland sind die Behörden zur gegenseitigen Amtshilfe verpflichtet. So ist es z. B. möglich, dass die Feuerwehr den Einsatzort bis zum Eintreffen der Polizei absperrt oder das eine Landesfeuerwehrschule Brandursachenermittler zu Atemschutzgeräteträgern ausbildet.

Ammoniak

Definition

Ammoniak ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches, ätzendes und giftiges Gas. Es ist Bestandteil der Pyrolyse und von Brandrauchgasen organischer Stoffe. Ammoniak wirkt beim Menschen ätzend auf feuchte Körperstellen, z. B. die Schleimhäute der Atemorgane. Ammoniak gehört deshalb zur Gruppe der Atemgifte mit ätzender und reizender Wirkung.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterungen

Auf Grund der starken Sinneswahrnehmbarkeit von Ammoniak als Folge des stark stechenden Geruchs lässt sich der Stoff bereits in noch relativ ungefährlichen Konzentrationen erkennen. Sollte es dennoch zum Einatmen von Ammoniak kommen, kann es zur Auslösung des Atemschutzreflexes kommen. Beim Einatmen von Konzentrationen ab etwa 1700 ppm besteht Lebensgefahr durch Verätzungen, z. B. Kehlkopfödem und Lungenödem.

Alveolen

Definition

auch: Lungenbläschen, in Form kleiner Bläschen, sie sind traubenförmig an den Endästen der Bronchien angeordnet. Alveolen sind von einem Netz feinster Blutgefäße (Kapillaren) umgeben. In ihnen erfolgt während der Atmung der Gasaustausch zwischen Blut und Alveolarluft

Erläuterungen

Alveolen sichern als Endpunkte der Atemluftführung in den unteren Atemwegen die äußere Atmung, in dem durch ihre dünnen Wände (Alveolarwand) der Sauerstoff aus der Einatemluft in das Blut und das Kohlendioxid aus dem Blut in die Alveole diffundiert.

Fakten der menschlichen Alveolen beim Erwachsenen:

  • Grundform: rundliche bis polygonale
  • Durchmesser: bei voll gefüllter Lunge bis zu 250 μm, zum
    Abschluss des Einatmens etwa 50 μm.
  • Anzahl: etwa 300 Millionen
  • Gesamtoberfläche: etwa 80 bis 120 m2
  • Gesamtvolumen aller Alveolen: etwa 5 bis 6 Liter.

Bildquelle: Dräger AG

Aktivierung

Definition

Ist der allgemeine Grad der Aktivität des zentralen Nervensystems beim Menschen. Sie verursacht psychophysische Erregungen, die z.B. in der Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz, der Veränderung des Hautwiderstands und der EEG-Rhythmen, aber auch bei mentaler Belastung im Erleben, z. B. bei Angst und Stress, zum Ausdruck kommen.

Charakteristische Merkmale sind Aufmerksamkeit, Wachheit und Reaktionsbereitschaft

Bildquelle: Dt. Zeitschrift für Sportmedizin

Erläuterungen

Ein niedriges Aktivierungsniveaus besitzen Menschen im Schlaf, ein hohes bei Alarm- und Erregungszuständen, z. B. im Einsatz unter Atemschutzgeräten.

Ausgelöst werden diese Aktivierungen durch Verarbeitung von Umgebungseinflüssen, z. B. durch sensorische Impulse. Diese wirken auf einen bestimmten Teil des Hirnstamms (Formatio reticularis), durch Stimulation aus der Hirnrinde und durch den Spiegel des Hormons Adrenalin.

Die Aktivierung beeinflusst den ganzen Organismus, vor allem Gehirn, vegetatives Nervensystem und Stoffwechsel.

EEG = Elektro Enzephalogramm, Verfahren zum Messen der Gehirnströme

Atemgrenzwert (AGW)

Definition

maximal erreichbares Atemminutenvolumen. Es beträgt z. B. beim Erwachsenen 100 bis 170 Liter/min.
Erläuterungen

Die Ermittlung des AGW erfolgt während 10 Sekunden mit maximal schneller und tiefer Ein- und Ausatmung durch den offenen Mund. Die Ermittlung des AGW ist nicht üblich bei Lungenfunktionsuntersuchungen.

Lunge (Quelle: Gabler)

Aerosol

Definition

System aus einer dispersen festen oder dispersen flüssigen Phase in einem gasförmigen Medium.

Erläuterungen

Die dispersen Phasen bestehen aus Teilchen, die man als Aerosolpartikel oder Aerosolteilchen bezeichnet Deren Größe liegen meist zwischen 10-7 und 10-2 cm. Aerosole sind dynamische Systeme, die ständig Veränderungen unterliegen durch

  • Kondensation von Dämpfen an bereits vorhandenen Teilchen
  • Verdampfen flüssiger Bestandteile der Teilchen
  • Vereinigung kleiner Teilchen zu größeren
  • Abscheidung von Teilchen aus dem Aerosol
Lackierer (Quelle: Dräger AG)