Normaldruck

Definition
- Luftdruck pn unter Normbedingungen
- umgangssprachliche Bezeichnung für alle Atemschutzgeräte, die nicht mit Überdruck funktionieren, siehe Behältergerät mit Druckluft –mit Normaldruck.
Erläuterung
Die Normbedingungen betragen nach DIN 1343 „Referenzzustand, Normzustand, Normvolumen; Begriffe, Werte“:
Temperatur der Luft Tn = 273,15 K (0° C)
Luftdruck pn = 101.325 Pa = 101.325 N/m² = 1013,25 hPa = 101,325 kPa = 1,01325 bar ( = 1 atm)
Bildquelle: Dräger AG
Notifizierte Stelle

Definition
eine Stelle, der von den EG-Mitgliedstaaten für die Durchführung der Verfahren gemäß Artikel 8 der PSA-Richtlinie (Bescheinigungsverfahren), spezifische Aufgaben übertragen wurden.
Erläuterung
In ihrem Amtsblatt veröffentlicht und pflegt bzw. aktualisiert die Europäische Gemeinschaft alle notifizierten Stellen als Liste. Dabei nennt sie deren Kennummer und die ihr übertragenen Aufgaben. In Deutschland zählt z. B. die DEKRA-EXAM in Essen, Kenn-Nummer 0158 als notifizierte Stelle für Atemschutzgeräte einschließlich Chemikalienschutzanzüge.
Bildquelle: Dekra
Norm

Definition
Regelungen, mit denen Produkte vereinheitlicht und mit einem allgemein gültigen Stand der Technik beschrieben werden.
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterung
Normen können technische Anwendungshemmnisse durch Vereinheitlichungen und Standardisierungen ausschließen und den Austausch von Waren und Dienstleistungen fördern. Normen dienen der Rationalisierung, Kompatibilität, Gebrauchstauglichkeit und Sicherheit bei der Anwendung der Produkte.
Normen werden in Normungsverfahren auf nationaler Ebene (DIN), europäischer Ebene (EN) und weltweit (ISO) erarbeitet.
Nonkonformität

Definition
Nachweis, dass ein Produkt bzw. das verwendete Material die Vorgaben einer Norm erfüllt.
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterung
So muss z. B. der Pressluftatmer und sein Material bzw. seine Werkstoffe hinsichtlich der Wärmestrahlung den Forderungen der DIN EN 137 „Pressluftatmer“ entsprechen.
Nominelle Haltezeit
Nitrox

Definition
künstliche Luft.
Erläuterung
Nitrox ist ein Hochdruck-Gasgemisch, bestehend aus Nitrogen (N, Stickstoff) und Oxygen (O2, Sauerstoff). Bei Kreislaufgeräten und Tauchgeräten wird meist ein Gemisch von 60 % N und 40 % O2 als Atemgas verwendet.
Bildquelle: Dräger AG
nitrose Gase

Definition
Gemisch aus Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2), Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung, wirkt bereits in sehr geringer Konzentration giftig auf den Menschen.
Erläuterung
Eigenschaften: gelb bis rotbraunes, sehr giftiges und stechend riechendes Gas, gleich schwer wie Luft, brennbar;
Entstehung: vor allem bei Autogen- und Elektroschweißen sowie Zersetzung von Stickstoffdünger und als Verbrennungsprodukte z. B. von fossilen Brennstoffen.
Nitrose Gase können noch nach mehr als 24 Stunden nach dem Einatmen zu einem Lungenödem führen.
Niederdruckprüfung

Definition
dient der Prüfung der Dichtheit von Lungenautomaten und Atemanschlüssen, auch Niederdruckdichtigkeitsprüfung.
Erläuterung
Erfolgt hersteller- und gerätespezifisch im Bereich bis 25 mbar. Man ermittelt mit Prüfgeräten für Atemschutzgeräte die Dichtheit, z.B. die Dichtheit des Lungenautomaten und des Atemanschlusses. Dabei werden die Bauteile auf Lippendichtung, Atemanschluss und die Aus– und Einatemventile geprüft. Gleichzeitig werden die Ansprechdrücke für die Teile im Niederdruckbereich (Niederdruck) erfasst, siehe auch Dichtigkeitsprüfung
Bildquelle: Dräger AG
Niederdruck

Definition
Ist der bei Atemschutzgeräten vorherrschenden Druck des der Atemluft im Niederdruckbereich von Dosiereinrichtung bzw. Lungenautomat und im Atemanschluss.
Erläuterung
Atemgas strömt mit Mitteldruck aus dem Druckminderer des Atemschutzgerätes in den Atemanschluss und entspannt sich dabei zum Niederdruck. Der Niederdruck beträgt hersteller- und gerätespezifisch bei Normaldruckgeräten 3 bis 5 mbar und bei Überdruckgeräten maximal 25 mbar, bei Pressluftatmern Überdruck bis zu etwa 6 mbar.
Bildquelle: Dräger AG
nicht frei tragbar

Definition
Ortsabhängig tragbar, z. B. ortsabhängig tragbares Isoliergerät, z. B. Schlauchgeräte.
Bildquelle: Dräger AG
Nervengift (Atemgift)

Definition
Gefährliche Stoffe, die Nerven oder Nervensysteme beeinflussen oder lähmen können.
Erläuterung
Als Atemgift zählen sie zu den in der Luft befindlichen Gasen, Dämpfen und Schwebstoffen, die mit der Atmung in den menschlichen Körper gelangen und schädlich auf den Organismus einwirken können sowie eine Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen besitzen. Dazu zählt z. B. die Blausäure HCN.
Nenngebrauchszeit

Definition
In Minuten ausgedrücktes Kriterium bei der Klassifizierung von Atemschutzgeräten, z. B. bei den Selbstrettern.
Bildquellen: Dräger AG
Erläuterung
In der jeweiligen Europäischen Norm (EN) des Selbstretters ist die Prüfung der Nenngebrauchszeit typgerecht vorgeschrieben. Die prüft man während der Zertifizierung mit reproduzierbaren Prüfbedingungen unter Laborprüfungen. So z. B. auch den Volumenstrom.
Die Nenngebrauchszeit ermöglicht dem Atemschutzgeräteträger das Abschätzen der Zeit, in dem seine Atemluftversorgung aus dem Atemschutzgerät unter Laborbedingungen gesichert ist.
Nennschutzfaktor
Definition
Verhältnis zwischen der Konzentration einer Verunreinigung in der Umgebungsatmosphäre und der Konzentration dieser Verunreinigung im Atemanschluss während seiner Benutzung.
Erläuterung
Mit dem Nennschutzfaktor lässt sich die Schutzleistung eines Atemschutzgerätes beschreiben. Je größer der Nennschutzfaktor ist, desto weniger Schadstoffe gelangen in den Atemanschluss und in die Atemorgane des Atemschutzgeräteträgers.
SN = C0 / C1
SN nomineller Nennschutzfaktor
C0 Konzentration der Verunreinigung in der Umgebungsatmosphäre
C1 Konzentration der Verunreinigung im Atemanschluss
Nenneinsatzdauer
Negativzeit

Definition
Negativer Zeitbereich auf dem Zifferblatt der Uhren von Atemschutzüberwachungstafeln.
Erläuterung
Einige Kurzzeituhren auf Atemschutzüberwachungstafeln gehen nach Erreichen der „Null“ auf dem Zifferblatt der Uhr in den negativen Zeitbereich weiter, um damit die Dauer der Einsatzzeitüberschreitung darzustellen und zu dokumentieren. Dies wird als Negativzeit bezeichnet.
Die Negativzeit dient zur Abschätzung der Zeitüberschreitung von Atemschutztrupps, wenn man z.B. aufgrund von zu wenig Rückmeldungen bzw. Druckangaben zu Zeitschätzungen gezwungen ist.
Bildquelle: Dräger AG
Nebel in ASÜ
Definition
Die Atemschutzübungsanlagen können mit Nebelgeräten ausgestattet werden. Sie vernebeln die Orientierungsstrecke mit ungefährlichem, künstlichem Innenraumnebel, z. B. Disko-Nebel.
Erläuterung
Eine vernebelte Orientierungstrecke erhöht die Realitätsnähe der Atemschutzübung und fördert so die Intensität der Vorbereitung auf Atemschutzeinsätze zur Brandbekämpfung.
Nebel
Defination
Verteilung von Flüssigkeiten in Tröpfchenform in einem Gasgemisch, z. B. Luft.

Erläuterung
Die Zeitdauer des Schwebens der Tröpfchen ist abhängig vom Partialdruck in der Gasphase. Nebel gehören zu den flüssigen Aerosolen. Am bekanntesten ist der Wassernebel, z. B. in der Natur, am gefährlichsten die Nebel brennbarer Flüssigkeiten. Diese sind eben so gefährlich wie Gas– oder Dampf-Luftgemische und können zwischen unterer und oberer Explosionsgrenzen explodieren. Die Zündbereiche von Nebeln aus brennbaren Flüssigkeiten stimmen mit denen entsprechender Dampf-Luftgemische überein.
Natriumchlorat

Definition
Chemikal mit größeren Mengen chemisch gebundenem Sauerstoff.
Erläuterung
Natriumchlorat wird in Regenerationsgeräten – Chemikalsauerstoffschutzgerät als Chloratkerze eingebaut und zur Sauerstoffproduktion in der Startphase des Gerätes genutzt.
Dabei wird der vom Atemschutzgeräteträger in dieser Phase benötigte Sauerstoff aus der chemischen Reaktion der Chloratkerze aus Natriumtrichlorat (NaClO3) freigesetzt: 2 NaClO3 —> 2 NaCl + O2.
Bildquelle: Dräger AG
Nasenklemme
Definition
Teil einer Mundstückgarnitur.
Erläuterung
Die Nasenklemme klemmt die Nase des Atemschutzgeräteträgers so zu, dass er keine Außenluft über die Nase einatmen kann.
Nasenbügel
Definition
Teil eines Filtergerätes.

Erläuterung
Der Nasenbügel dient zum Anpassen des Filtergerätes an die Nase zur Absicherung des Dichtsitzes von Filtergeräten, die aus Atemanschluss und Filter oder einem filtrierenden Atemanschluss bestehen.
Bildquelle: Dräger AG
Nahtfestigkeit

Definition
Normativ vorgegebene Festigkeitswerte von Nähten eines Chemikalienschutzanzuges (CSA).
Bildquelle: Dräger AG
Erläuterung
Die Nähte eines CSA müssen bestimmte Festigkeitswerte erfüllen. Diese werden im Rahmen der Zulassungsprüfung nach Chemikalienschutzkleidungsnorm (DIN EN 943-1) wie das Chemikalienschutzanzug – Material geprüft. Nahtfestigkeit teilt man in Klassen ein, wobei die Klasse 6 die höchsten Festigkeitswerte aufweist.
Nackenleder

Definition
fest angebaut oder abnehmbares Teil eines Feuerwehrschutzhelmes oder des Helmes einer Helm-Masken-Kombination.
Erläuterung
Das Nackenleder dient dem Schutz der Nackenpartie des Atemschutzgeräteträgers gegen Wasser oder andere Flüssigkeiten sowie gegen heiße Materialien, wie abtropfende Kunststoffe, und gegen Strahlungswärme.
Bildquelle: Dräger AG
Nackenband
Nachweis
Nachsteiger

Definition
Ungewollte Erhöhung des statischen Mitteldrucks eines Pressluftatmers in Folge einer Überfunktion oder Undichtigkeit seines Druckminderers.
Erläuterung
Der Mitteldruck im Pressluftatmer sollte möglichst konstant sein. Andernfalls kann die konstante Versorgung mit Atemluft gestört werden. Moderne Pressluftatmer sind gegen Nachsteiger relativ sicher. Deshalb wird heute auf eine Prüfung auf Mitteldrucknachsteiger mit Duldung der Hersteller verzichtet.
Bildquelle: Dräger AG
Nachrichtenart im Sprechfunk

Definition
Beim Sprechfunk unterscheidet man formlose und formgebundene Nachrichten. Sie werden nach Vorrangstufen eingeteilt.
Erläuterung
Formlose Nachrichten mit Bedeutung für den Sprechfunkverkehr im Atemschutz sind Gespräch und Durchsage. Von den formgebundenen Nachrichten wird vor allem der Spruch im Atemschutz angewendet. Im Atemschutz zur Anwendung kommende Vorrangstufen sind Einfach-Nachrichten, Sofort-Nachrichten und Blitz-Nachrichten.
Bildquelle: Dräger AG
Nachfüllung (Atemluftflasche)

Definition
Wiederauffüllen der Atemluftflasche eines Pressluftatmers mit Atemluft (Druckluft für Atemschutzgeräte).
Erläuterung
Die Nachfüllung von Atemluftflaschen von Pressluftatmern ist nach dem Einsatz vorgeschrieben, wenn der Druck der Atemluft unter die Toleranzgrenze abgefallen ist. Pressluftatmer, die bei Einsatzbeginn einen Druck der Atemluft unterhalb der Toleranzgrenze aufweisen, dürfen nicht eingesetzt werden. Die Toleranzgrenze liegt bei – 10% vom Nenndruck, also bei 180 bar oder 270 bar Fülldruck der Atemluftflaschen.
Bildquelle: Dräger AG
GW
Abkürzung für Grenzwert oder Gerätewagen.
GSG
nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für gefährliche Stoffe und Güter
heute: ABC-Stoffe








