Gruppenführer

Definition

Gruppenführer bzw. Gruppenführerin (GrFü; auch: GF). Führt die taktische Einheit „Gruppe“ im Einsatz.

Erläuterung

Im Einsatz ist der Gruppenführer an keinen Platz gebun­den. Er bestimmt die Fahrzeug- und Geräteaufstellung. Im Atemschutzeinsatz weist er nach der Lageerkundung den Atemschutzgeräteträgern die erforderlichen Atemschutzgeräte zu und sorgt für die Durchsetzung der Einsatzgrundsätze, z. B. für die Führung der Atemschutzüberwachung.

Gruppe

Definition

ist laut FwDV 3 die taktische Grundeinheit der Feuerwehr, die für die Bewältigung eines Einsatzes mindestens vorhanden sein sollte. Die Mannschaftsstärke der Gruppe beträgt 1:8 (Führungspersonal:Mannschaft).

Erläuterung

Die Gruppe gliedert sich in:

Bildquelle: Feuerwehr München

Grenzwerte (GW)

Definition

definieren die höchst zulässige Konzentration eines Schadstoffes in der Umgebungsatmosphäre an Arbeitsplätzen. Hierbei handelt es sich um Arbeitsplatzgrenzwerte, Beurteilungsmaßstäbe und weitere orientierende Grenzwerte. Arbeitsplatzgrenzwerte (national und EU) und Beurteilungsmaßstäbe sind rechtsverbindlich. Nachrangig können weitere orientierende Grenzwerte herangezogen werden.

Erläuterung

Diese Grenzwerte beziehen sich auf krebserzeugende, erbgutverändernde, fortpflanzungsgefährdende und andere, Mensch, Tier und Umwelt gefährdende Eigenschaften.

Beispiele: AGW-Wert, AEGL-Wert, ETW-Wert

Glimmen

Definition

unvollständige Verbrennung eines Stoffes im festen Zustand ohne Flammenerscheinung, aber mit Ausstrahlung von Licht aus der Reaktionszone.

Erläuterung

Bei dieser exothermen Reaktion mit meist niedriger Verbrennungstemperatur entstehen eine sichtbare Wärmestrahlung bzw. sichtbares Lichtflackern und giftige Pyrolyseprodukte (Pyrolyse).

Giftinformationsstellen

Definition

beraten telefonisch in Vergiftungs– und Verdachtsfällen. So sind sie täglich kostenlos 24 Stunden erreichbar.

Erläuterung

Giftinformationsstellen verfügen über eine große Anzahl von Datenbanken sowie eine umfangreiche Fachbibliothek. Sie gestatten es ihnen, selbst seltene Stoffe oder ausländische Medikamente zu identifizieren und Therapievorschläge zu erstellen.

Eine Liste der – insgesamt zehn in Deutschland – Giftinformationszentren mit Links zur jeweiligen Homepage ist abrufbar im Internet.

Bildquelle: Dräger AG

Gesichtsschutzschild

Definition

Teil der Persönlichen Schutzausrüstung des Feuerwehrmannes, wird am Feuerwehrschutzhelm befestigt und schützt einen Teil des Gesichtes oder das ganze Gesicht.

Erläuterung

Dieses fest oder abnehmbar am Feuerwehrschutzhelm angebrachte Bauteil aus Kunststoff bietet Schutz vor Chemikalien, Funken, flüssigen Stoffen, herumfliegenden Teilen oder bei spezieller Ausrüstung auch vor Wärmestrahlung.

Bildquelle: Dräger AG

Gesichtsgröße

Definition

Abmessungen in mm eines Gesichtes, festgelegt in der DIN EN 136.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Die Gesichtsgröße wird in der DIN EN 136 festgelegt durch die vier Gesichtsmaße:

  • Gesichtslänge: Maß von der Nasenwurzel bis zum Kinnende,
  • Gesichtsbreite: Maß zwischen den beiden Ohren,
  • Gesichtstiefe: Maß von der Nasenspitze bis zum Ohr,
  • Mundbreite: Maß des Mundes von einem Mundwinkel bis zum
    anderen Mundwinkel.

Bei Vollmasken werden überwiegend Einheitsgrößen verwendet, die für jede Gesichtsgröße passen.

In der aktuellen Erarbeitung von ISO-Normen wird die Gesichtsgröße umfassend dargestellt und künftig voraussichtlich in 4 Größen eingeteilt:

S = small; M = medium; L = large; SW = short/wide; LN = long/narrow

Gesichtsfeld

Definition

der mit einem oder beiden unbewegten Augen wahrnehmbare Teil des Raumes.

Erläuterung

Das effektive Gesichtsfeld einer Vollmaske darf nicht weniger als 70 % des natürlichen Gesichtsfeldes sein. Es wird bei der Prüfung mit einem Apertometer gemessen.

Moderne Vollmasken verfügen meist über ein Gesichtsfeld von 120 %.

Bildquelle: Dräger AG

Gerätewarthandbuch

Definition

Wartungs- und Prüfanleitung für den Atemschutzgerätewart. Es wird vom Hersteller der Atemschutzgeräte nach Absolvierung des Lehrganges zum Atemschutzgerätewart durch den Hersteller der Atemschutzgeräte übergeben und systematisch ergänzt.

Quelle: Dräger AG

Erläuterung

Im Gerätewarthandbuch sind alle Arbeiten an den jeweiligen Atemschutzgeräten beschrieben, unterstützt durch Bilder und mit wichtigen Hinweisen versehen. Ferner sind alle notwendigen Werkzeuge aufgeführt und die wichtigsten Prüfaufbauten schematisch dargestellt.

Gerätewart

Definition

nach Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 2 „Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr“ ausgebildete Personen, z. B. der Feuerwehr, die alle Geräte warten, pflegen und prüfen, ausgenommen Atemschutzgeräte (Atemschutzgerätewart).

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Gerätewarte der Feuerwehr sind mindestens Maschinist und Truppführer. Ihre Ausbildung erfolgt z.B. an einer Landesfeuerwehrschule. Danach ist der Gerätewart auch befähigt, im Atemschutz Lager- und Verwaltungsaufgaben zu erfüllen, z. B.

  • Atemschutzgeräte zu überwachen, zu lagern und zu verwalten,
  • die Personalkartei sowie den Bestandsnachweis bzw.
    Gerätenachweis zu führen und
  • Geräteprüfungen zu beantragen und Termine zu überwachen.

Gerätewagen Atemschutz

Definition

ein Feuerwehrfahrzeug nach DIN 14555-1 bzw. DIN EN 1846-1 mit Schwerpunkt Bereitstellung von Geräten, z. B. als Gerätewagen Atemschutz.

Bildquelle:

Erläuterung

Gerätewagen werden in der Regel von einem Trupp besetzt.

Für den Atemschutz ist der GW Atemschutz (GW-A) vorgesehen. Er kann der Versorgung der Einsatzkräfte mit Atemschutzausrüstung bei Großeinsätzen dienen oder im Einzugsgebiet Wartungsarbeiten an Atemschutzgeräten direkt bei den Feuerwehren durchführen.

Gerätewagen

Definition

ein Feuerwehrfahrzeug nach DIN 14555-1 bzw. DIN EN 1846-1 mit Schwerpunkt Bereitstellung von Geräten, z. B. als Gerätewagen Atemschutz.

Bildquelle:

Erläuterung

Gerätewagen werden in der Regel von einem Trupp besetzt.

Gerätewagen haben meist die Aufgabe dem Einsatzort Einsatzmittel zuzuführen, die in der Regel auf den Normfahrzeugen der Feuerwehr nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. So gibt es beispielsweise den GW-Gefahrgut (GW-G), den GW-Messtechnik (GW-Mess), den GW-Atemschutz (GW-A) oder den GW-Tierrettung (GW-Tier) uvm.

In der heutigen Zeit nutzen viele Feuerwehren außerdem Abrollbehälter. Diese haben in der Regel eine ähnliche Beladung wie die GW, müssen aber von einem Trägerfahrzeug (WLF) zur Einsatzstelle gebracht werden und können da abgesattelt werden. Die Rüstzeit eines solchen Abrollbehälters darf nicht länger als 90 Sekunden dauern.

Gerätenummer

Definition

Nummer des Atemschutzgerätes, mit dem dieses im Gerätebestand katalogisiert und terminlich überwacht wird, um z.B. die Fristen der Wartungen einhalten zu können.

Erläuterung

Wartungen erfolgen nach Gebrauch und in regelmäßigen Abständen nach Prüfkalender, z. B. aus der DGUV R112-190 „Einsatz von Atemschutzgeräten“ oder der Bedienungsanleitung des Atemschutzgerätes.

Die Gerätenummer ist bei EDV-gestützten Wartungssystemen auch als Strichcode bzw. über Transponder darstellbar.

Bildquelle: Dräger AG

Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG)

Definition

Das Gesetz regelt in Deutschland gemäß § 1 Satz 1 „das Inverkehrbringen und Ausstellen von Produkten, das selbstständig im Rahmen einer wirtschaftlichen Unternehmung erfolgt“ sowie gemäß § 1 Satz 2 auch „die Errichtung und den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen, die gewerblichen oder wirtschaftlichen Zwecken dienen oder durch die Beschäftigten gefährdet werden können“.

Quelle: Dräger AG

Erläuterung

Das Gesetz sichert, dass Produkte bzw. überwachungsbedürftige Anlagen nur in den Verkehr gebracht bzw. errichtet werden dürfen, wenn sie Benutzer oder Dritte bei der bestimmungsgemäßen Verwendung gegen Gefahren aller Art für Leben, Leib und Gesundheit so weit schützen, wie es die Art der bestimmungsgemäßen Verwendung gestattet.

Gemeindeunfallversicherung

Definition

als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung ist sie gesetzlicher Unfallversicherungsträger für alle Beschäftigten im öffentlichen Bereich, getrennt nach kommunalen, Landes- und Bundesbereich, auch Unfallkasse.

Erläuterung

Die Gemeindeunfallversicherungen verfolgen als Hauptziel die Vermeidung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren. Alle deutschen Gemeindeunfallversicherungen, Feuerwehrunfallkassen und Berufsgenossenschaften (Unfallversicherung) sind seit 2007 in einem Dachverband, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. (DGUV), zusammengeschlossen

Bildquelle: Dräger AG

Gefahrgut

Definition

Begriff aus dem Gefahrgutrecht, umfasst alle Stoffe oder Gegenstände, von denen beim Transport Gefahren für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, für wichtige Gemeingüter, für Leben und Gesundheit von Mensch und Tier sowie für andere Sachen ausgehen können.

BIldquelle: Dräger AG

Erläuterung

Gefahrgut befindet sich im Gegensatz zu Gefahrstoffen in Behältnissen. Den Umgang mit Gefahrgut regeln internationale Gefahrguttransportvorschriften wie ADR, RID, IATA und die nationale Gefahrguttransportvorschrift Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt.

Gefahrstoffverzeichnis – Gefahrennachweis

Definition

informieren auf einen Blick über die Eigenschaften und Gefahren ausgewählter Gefahrstoffe, oft auch über Maßnahmen zum Kompensieren ihrer Gefahren und dem Schutz vor ihnen.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Nachschlagewerke in elektronischer oder gedruckter Form, die folgende Angaben enthalten:

  • Bezeichnungen der Gefahrstoffe
  • Angaben der gefährlichen Eigenschaften
  • Schutzmöglichkeiten
  • Hinweise zum Vorgehen im Gefahrenbereich
  • Hinweise zur Nachbereitung von Aufenthalten in derartigen
    Gefahrenbereichen.

Derartige Gefahrennachweise unterliegen Änderungs- und Aktualisierungsdiensten.

Beispiele:

  • Handbuch der gefährlichen Güter (Hommel), Springer-Verlag
  • ERICards (Emergency Response Intervention Cards, CEFIC
  • GESTIS (Gefahrstoffauskunft), Institut für Arbeitssicherheit
  • Gefahrstoffauskunft Transport-Unfall-Informations-System
    (TUIS), VCI
  • Gefahrstoffauskunft Memplex – Berechnung Gefahrenpotential,
    Keudel
  • Ausbreitungsberechnung toxischer Gase und Dämpfe MET,
    Keudel
  • Gefahrgutdatenbank (GGDAT), Zigler + Weiss

Gefahrstoffverzeichnis

Definition

informieren auf einen Blick über alle Gefahrstoffe in einem Betrieb – ihre Mengen, Gefährdungsgrade und Verwendungen.

Bildquelle: Dräger AG

Erläuterung

Gefahrstoffverzeichnisse oder Gefahrstoffkataster müssen geführt werden, wenn Stoffe vorhanden sind, die eine Gefahr für die Beschäftigten darstellen. Das Verzeichnis enthält folgende Angaben:

  • Bezeichnungen der Gefahrstoffe
  • Verweis auf entsprechende Sicherheitsdatenblätter bzw.
    Einstufungen oder Angaben der gefährlichen Eigenschaften
  • durchschnittlich vorhandene Mengen
  • Arbeitsbereiche, in denen die Stoffe eingesetzt werden.

Als wichtige Informationsquelle müssen Gefahrstoffkataster immer auf dem aktuellen Stand sein.